historische Karte Venedigs |
Meine Rezension zu ENDSTATION VENEDIG - Commissario Brunettis zweiter Fall
zuerst veröffentlicht bei den Buchgesichtern am 29.12.2011
Was bringt mich plötzlich dazu hier die nächste Baustelle aufzumachen, nämlich die venezianische der Amerikanerin ► Donna Leon? Die mag ich. Außerdem kamen heute im Ersten gleich mal zwei Teile. Erst ► ENDSTATION VENEDIG und dann noch des Commissarios 12. Fall: VERSCHWIEGENE KANÄLE.
Hier nutze ich erst mal die Gelegenheit, eine ältere Rezension einzustellen.
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Szenenbild: Commissario Brunetti und Sergente Vianello |
Scheinbar gehen hier ein paar zusammenhanglose Dinge durcheinander, die BRUNETTI so richtig erst durch seinen Schwiegervater, den CONTE FALIERE erkennt. Der muss ihm auch helfen.
Diese Hilfe aber zeigt dem geneigten Leser zwei Dinge:
Erstens, Donna LEON weiss schon, warum sie die Romane nicht in italienisch erscheinen lässt: Ihre Nachbarn in LA FENICE würden sie wohl nicht mehr anschauen.
Zweitens, die Polizei ist immer dann dumm dran in Bella Italia, wenn sie an mafiöse Strukturen stößt.
Genau das passiert COMMISSARIO BRUNETTI, der den Mord an einem Sergeanten der US-Army untersucht. Dessen Vorgesetzte und Freundin, Capitan und Kinderärztin muss auch über die Klinge springen.
Ein Major der Carabinieri, welcher BRUNETTI hilft, wird am Schluss nach Sizilien versetzt, ein Umstand , der die Lebenserwartung des Maggiore deutlich sinken lässt. Und ein Kleinkrimineller klaut Gemälde, die letztlich in einem seltsamen Zusammenhang zur illegalen Verklappung von Giftmüll stehen, weswegen auch dieser sterben muss. Die Blutrache seiner Mutter an einer maßgeblich am Ganzen beteiligten schwerreichen Person kommt dem geneigten Leser als gerechte Handlung vor.
Habt ihr alles verstanden? Nein? Soll auch so sein, denn selber lesen macht schlau. Auf jeden Fall werde ich nun sicher weitere Brunetti Fälle lösen, äh, lesen wollen. Der Typ ist schon mal Klasse. Auch dann, wenn es einen wie mich eher wundert, dass ein Polizist nur von Wein und Kaffee lebt und zu ausgedehntem Mittagessen auch ein Gläschen zu sich nimmt. Und in den Kaffee am frühen Morgen gelegentlich einen Grappa.
Das ist etwas anders als hier in Deutschland, dessen Leser auf die Geschichten wohl abfahren. Zudem hab ich bisher selbst noch keine solche Vorgesetzten erlebt wie den Vice-Questore PATTA. Literarisch eine toller Gegenpart zu Brunetti. Aber so ein A… So! (A = Armleuchter; nur zur Erläuterung)
Familie Brunetti |
Vielleicht gefallen mir darum auch die Filme.
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Zweimal PS:
Zum einen hatte ich in diesem Jahr einmal die Gelegenheit, einen Vice Questore (Aggiunto) kennenzulernen und der hob sich sehr wohltuend von Patta ab. So ein freundlicher Kollege, der eine Studentengruppe und mich hervorragend betreute und einen informativen Tag bei der Polizia Ferroviaria (italienische Bahnpolizei) innerhalb der ► Polizia di Stato gestaltete.Zum zweiten allerdings muss ich anmerken, dass aus dem berufenen Mund eines Obersten der ► Carabinieri die Beschäftigung von Frauen innerhalb dieser Polizeiaufgaben erfüllender Waffengattung des italienischen Militärs so wie im Film gezeigt nicht so richtig wahr ist. Viele gibt es nämlich nicht. Das exakte Benehmen der Carabinieri kann man sehen. Es ist anders als in Deutschland. Auch daher ist der Film, naja, ein Film. Aber ein schöner Film.
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"In Deutschland ist Leon eine Bestsellerautorin. Auf ihren Wunsch hin erscheinen ihre Bücher nicht auf Italienisch, damit die Venezianer, von denen sie ihre Geschichten und Anregungen hat, weiter unvoreingenommen mit ihr umgehen." (siehe wikipedia)
© KaratekaDDQuelle |
Donna Leon ist eine US-amerikanische Schriftstellerin, die in Venedig lebt. Sie wurde am 28, September 1942 in Montclair, New Jersey, geboren.
"In Deutschland ist Leon eine Bestsellerautorin. Auf ihren Wunsch hin erscheinen ihre Bücher nicht auf Italienisch, damit die Venezianer, von denen sie ihre Geschichten und Anregungen hat, weiter unvoreingenommen mit ihr umgehen." (siehe wikipedia)
Donna Leon in der DNB
Deutsche Nationalbibliothek
Eine sehr schöne Rezension, die einen Donna Leon Fan wie mich begeistert. Ich habe mir alle Brunetti- Romane gegönnt und sehe auch gern die Brunetti-Verfilmungen. Die finde ich allein schon wegen der Venezianischen Atmosphäre (war esrt zweimal da, werde aber mit Sicherheit noch mindestens ein weiteres Mal dorthin fahren) und der italienischen Lebensart schön. Die beiden Filme gestern Abend habe ich mir nun schon mindestens zum dritten Mal angesehen!
AntwortenLöschenIst übrigens mal eher ein kurzer Beitrag ;)
LöschenGenau, da haben wir wieder was Gemeinsames gefunden. Ich habe auch alle bis zum Teil 19. Das war die Jubiläumsausgabe vom Diogenes Verlag. Alle gelesen habe ich noch nicht.
LöschenWer gefällt dir als Brunetti denn besser? Kokisch oder Krol?
Also, mir liegt Kokisch eher - und ich finde, seine Verkörperung des Brunetti ist insgesamt glaubwürdiger. Er ist wohl auch opisch eher der "italienische" Typ.
AntwortenLöschenAn die Julia Jäger musste ich mich auch erst gewöhnen, auch die Auer hätte zu Kokisch gepasst. Aber mittlerweile, wenn ich so an die beiden Filme von gestern Abend denke, ist die Wahl schon richtig.
LöschenIch mag leider weder die Bücher noch die Filme besonders, da kann ich mit Euch nicht mithalten...
AntwortenLöschenUwe wie immer schöne Hintergrundinfos. Von den Filmen werde ich Abstand halten doch die Bücher kommen sicherlich so nach und nach an die Reihe.
AntwortenLöschenIch mag die Filme. Schon mal wegen der Bilder. Und Brunetti und Vianello, die bekommen meiner Auffassung nach ein Bild, welches passt. Auch wird in den Filmen mit Uwe Kockisch (die mit Kroll haben mir nicht so gefallen) die Familie schön gezeichnet. Oder wenn der Commissario mal hilflos ist in all dem korrupten und kriminellen Sumpf...
LöschenAber die Geschmäcker sind verschieden.