Freitag, 18. Oktober 2019

James, P.D.: Ein Spiel zuviel

P.D. James galt als Ikone des britischen Kriminalromans. Nun bin ich auf die Neuausgabe des Droemer Verlags gestoßen und ergriff die Gelegenheit, mit dem ersten Band der Reihe um Kommissar Adam Dalgliesh von Scotland Yard zu starten. Machen solche Krimis auch heute noch Spaß?

Dazu kann man im Folgenden meine Rezension lesen - nur so viel vorweg: ich werde mit Sicherheit auch nach dem zweiten Band Ausschau halten. Ob ich alle 14 (bisher) erschienenen Bände lesen werde, weiß ich derzeit noch nicht. Aber ein wenig werde ich der Reihe wohl noch treu bleiben...





Inhalt: (Quelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur) 

Auf Martingale Manor, dem Herrenhaus der Maxies, wird das traditionelle Sommerfest gefeiert. Als wäre dies nicht genug Aufregung, muss sich Mrs. Maxie an diesem milden Julitag auch noch mit der Nachricht herumschlagen, dass sich ihr Sohn mit dem neuen Hausmädchen verlobt hat, der ledigen Mutter Sally Jupp. Hinter ihrer Maske aus Tüchtigkeit und Ergebenheit versteckt Sally Gefühle der Verachtung - was den meisten auf Martingale verborgen bleibt. Am nächsten Morgen jedoch wird Sally ermordet aufgefunden. Ein komplizierter Fall für Kommissar Adam Dalgliesh, denn unter der Oberfläche des ländlichen Idylls brodelt es vor Hass und Eifersucht...








TYPISCHER ENGLISCHER LANDKRIMI...


Herrenhaus England (Quelle: Pixabay)
Dieser Krimi entschleunigt das Lesen. So viel sei schon einmal verraten. Sehr bedächtig ist das Erzähltempo, und das Personenregister ist v.a. zu Beginn schon recht gewaltig. Es dauerte ein wenig, bis ich in der Geschichte ankam, aber dann begann ich zunehmend Gefallen daran zu finden.

Perspektivwechsel sorgen dafür, dass Ereignisse von verschiedenen Seiten beleuchtet werden und dadurch unterschiedliche Facetten erhalten. Ansonsten kann man Kommissar Adam Dalgliesh nur bewundern, wie sorgfältig und geduldig er Befragungen und Ermittlungen durchzieht. Seinen großen Höhepunkt hat er gegen Ende, als er alle Beteiligten im Stile eines Hercule Poirot zusammen bittet, um ihnen seine Ergebnisse - und den Täter - zu präsentieren.

Gefallen hat mir hier, dass das Zwischenmenschliche so einen hohen Stellenwert erhält. Gefangen in der gesellschaftlichen Etikette, gibt es hier in der Gefühlswelt der meisten Beteiligten doch so einige Untiefen, in die der Leser zunehmend Einblick erhält. Und Motive, das keineswegs freundliche Hausmädchen zu ermorden, hätten doch so einige gehabt. Am Ende wartet der Krimi mit einigen Überraschungen auf, ohne dabei jedoch sein gemächliches Tempo zu verringern.

Ein netter und vielversprechender Start in die Cosy-Crime-Reihe um Kommissar Adam Dalgliesh im Stile eines typischen englischen Landkrimis. Die Erstausgabe dieses Krimis erschien 1962 - die Wiederauflage hat sich m.E. gelohnt. Manches verliert seinen Charme auch über die Jahre nicht.

14 Bände der Reihe gibt es bereits als Wiederauflage - mal schauen, ob ich Fan werde...


© Parden



















Produktinformation: (Quelle: Amazon.de)
  • Broschiert: 336 Seiten
  • Verlag: Droemer TB; Auflage: 1. (3. Dezember 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • Übersetzung: Wolfdietrich Müller 
  • Originaltitel: Cover Her Face
  • ISBN-10: 3426306727
  • ISBN-13: 978-3426306727




Informationen zur Autorin: (Quelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur)

Phyllis Dorothy James, seit 1991 Baroness James of Holland Park, wurde 1920 in Oxford geboren und verstarb im November 2014 ebendort. Da ihr Mann unheilbar krank aus dem Weltkrieg zurückkehrte, musste sie für sich und die beiden Töchter selbst sorgen. Erst nach langen Jahren in der Krankenhausverwaltung und in der Kriminalabteilung des Innenministeriums konnte sie sich ab 1962 ganz der Schriftstellerei widmen. P. D. James, weltweit als Queen of Crime gerühmt, wurde mit Auszeichnungen und Preisen überhäuft; ihr Commander Adam Dalgliesh, der die meisten Fälle löst, ist in die Literaturgeschichte eingegangen.

1 Kommentar:

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