Dienstag, 11. Dezember 2018

Kolenda, Maria: Vom Liebesleben der Stechpalme

Manchmal animiert mich ein schrilles Cover oder ein ungewöhnlicher Titel, zu einem Buch zu greifen. Hier waren gleich beide Faktoren gegeben, und so machte ich mich an die Lektüre.

Erwartet habe ich hier jedenfalls eine unterhaltsame Krimi-Komödie, eine locker leichte Lektüre, die sich rasch runterlesen lässt und für kurzweilige Stunden sorgt. Ob ich dies bekommen habe? Lest selbst!








Valeska Lem ist groß, sportlich, gut aussehend. Und leider auch Anfang 40, geschieden, deprimiert. Ihr Berliner Übersetzungsbüro läuft schlecht. Ihr Liebesleben hat sich dem Abwärtstrend angepasst. Da trudelt ein Auftrag ein: Valeska soll über außergewöhnliche Liebesgeschichten schreiben – ausgerechnet in ihrer Heimat Polen. Kaum angekommen trifft sie auf ihre Jugendliebe. Aber die Freude währt nur kurz, denn Jan wird eines schweren Verbrechens beschuldigt. Ein Alibi muss her, und zwar sofort!

(Klappentext Gmeiner Verlag)
  • Taschenbuch: 278 Seiten
  • Verlag: Gmeiner-Verlag; Auflage: 2012 (9. Juli 2012)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 9783839212936
  • ISBN-13: 978-3839212936
  • ASIN: 3839212936










 CHAOTISCH, OBERFLÄCHLICH, LANGATMIG...


Stechpalme / Ilex
Valeska Lem hat es nicht leicht, weder beruflich noch privat. Als sie von einer Frauenzeitschrift den Auftrag erhält, in ihrer Heimat Polen nach romantischen Liebesgeschichten zu recherchieren, fährt sie kurzentschlossen mit Dogge und Lieblingsnachbar los und nutzt die Gelegenheit, ihre Jugendliebe Jan wiederzutreffen. Der aber wird gerade mehrerer Verbrechen beschuldigt - und natürlich tut Valeska alles, um ihm zu helfen, auch wenn sie dabei manches Mal nur noch mehr Chaos stiftet.

Für diese knapp 300 Seiten starke Lektüre habe ich doch recht lange gebraucht, da ich das Buch immer wieder nach wenigen Seiten weggelegt habe. Es gibt keinen wirklichen roten Faden, die Aufklärung des Falls - oder der Fälle, ganz wie man will - ist sowieso nebensächlich, denn der Leser tappt mit der chaotischen Valeska einfach nur durch die polnische Landschaft und von Fettnäpfchen zu Durchgeknalltem und zurück. Die Begegnungen mit den Bewohnern des polnischen Örtchens sind bestenfalls als skurril zu bezeichnen, oftmals fand ich sie lediglich nervig.

Der Schreibstil selbst ist recht einfach gehalten und eingängig, das brachte die Lektüre jedenfalls nicht ins Stocken. Doch konnte mich die schräge Krimi-Komödie (oder was auch immer) leider nicht überzeugen. Obwohl ich schwarzen Humor durchaus mag, gerieten mir die überzogenen Schilderungen oft zu slapstickhaft und klischeebehaftet, so dass es hier allenfalls zu einem müden Lächeln reichte.

Eine Geschichte, die sich selbst nicht ernst nimmt - für mich kein Leseerlebenis, das lange im Gedächtnis haften bleiben wird...


© Parden










Der Gmeiner Verlag schreibt über die Autorin:

Maria Kolenda, geboren 1956 in Weißrussland, wuchs in Polen auf. Sie studierte polnische Philologie an der Universität in Wroclaw. Seit 1981 lebt sie in Berlin. Maria Kolenda arbeitet als Autorin und Übersetzerin. Sie veröffentlichte Kurzprosa und zahlreiche Übersetzungen in deutschen und polnischen Literaturzeitschriften sowie Anthologien. »Vom Liebesleben der Stechpalme« ist ihr erster Kriminalroman. Die Autorin ist Mitglied im VS Berlin und bei den Mörderischen Schwestern.

übernommen vom Gmeiner Verlag




1 Kommentar:

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