Nun ist auch der dritte Band der Havel-Krimis gelesen. Ob der mich auch wieder überzeugen konnte, kann man hier nachlesen:
Ein Binnenfrachtschiff treibt im Havelkanal. An Bord liegt der Kapitän, hingerichtet in Profimanier. Erste Hinweise führen den Potsdamer Hauptkommissar Toni Sanftleben ins Berufsschiffermilieu. Doch der Täter hat bereits weiteres Blut an den Händen. Zu spät begreift Toni, dass es um alles geht, auch um seine eigene Zukunft.
(Klappentext Emons Verlag)
- Taschenbuch: 288 Seiten
- Verlag: Emons Verlag (15. März 2018)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3740802855
- ISBN-13: 978-3740802851
- Reihe: Toni Sanftleben Bd. 3
Ich danke dem Autor Tim Pieper ganz herzlich für die Bereitstelltung des
Rezensionsexemplars. Bislang habe ich jedes Buch von ihm gelesen - immer auch im Rahmen einer Leserunde - und ich muss sagen: es ist mir
stets ein Vergnügen!
ENTSCHEIDUNGEN...
In seinem dritten Fall wird der Potsdamer Hauptkommissar Toni Sanftleben an den Havelkanal gerufen. Dort treibt ein Binnenfrachtschiff scheinbar führerlos - und an Bord wird der Kapitän tot aufgefunden. Ihm wurde das Genick auf eine Weise gebrochen, dass rasch klar wird, dass der Täter im Nahkampf ausgebildet sein muss. Ein Profi? Das Schiff wurde in aller Eile durchsucht, wobei der Täter Spuren hinterlassen hat. Wirklich ein Profi? Toni Sanftleben beginnt zu ermitteln und sticht offensichtlich in ein Wespennest. Bevor er es sich versieht, wird der Jäger zum Gejagten. Und es steht mehr auf dem Spiel als ein Leben...
Toni Sanftleben ist nun wieder komplett in den Polizeialltag zurückgekehrt, doch macht ihm sein Vorgesetzter nach wie vor das Leben schwer und legt ihm immer wieder Steine in den Weg. Hinzu kommt, dass Tonis Kollege Phong, ein Ass am PC, plötzlich kaum noch motiviert scheint, so dass die vielfältigen Aufgaben in dem Fall fast nicht bewältigbar scheinen. Doch wer Toni kennt, weiß, dass er sich von den Ermittlungen nicht abbringen lässt. Auf seine unaufdringliche aber hartnäckige Art sammelt er Erkenntnis um Erkenntnis, ahnt jedoch nicht die Dimension der Hintergründe um die Ermordung des Binnenfrachtschiffkapitäns.
Im Grunde ist Toni jedoch froh über diesen komplizierten Fall, denn sein Privatleben bringt ihn derzeit zur Verzweiflung. Sofie, seine Frau, die er nach 16 Jahren Suche endlich wiedergefunden hatte, lebt nun nicht mehr bei ihm auf dem Hausboot, sondern ist in eine WG gezogen. Sie braucht Zeit zum Nachdenken, doch Toni drängt allmählich auf eine Entscheidung. Die Niedergeschlagenheit droht immer wieder überhand zu nehmen - und der Alkohol lockt an jeder Ecke. Die Gefahr eines Rückfalls in die Sucht ist jederzeit gegeben...
Erneut hat Tim Pieper hier einen spannenden und unterhaltsamen Krimi geschaffen, der, eingebettet in wundervolle Landschaftsbilder, eine gelungene Mischung aus Fall und Privatleben des Ermittlers bietet. Die Handlungsstränge sind dabei übersichtlich und wechseln sich regelmäßig ab, wobei man immer neugierig bleibt, bei den einzelnen Strängen weiterzulesen. Vor allem im letzten Viertel konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, denn dort mündeten die zig Fragezeichen in einen Showdown, der es in sich hat - hier schien alles möglich. Am Ende ist alles ein Ergebnis von Entscheidungen: Täter, Sofie, Toni - schlussendlich ist nichts mehr so, wie es hätte sein können...
Das Ende ist in mehrerlei Hinsicht offen, was aber kein störender Faktor ist, sondern im Gegenteil wieder einmal Lust macht auf die Fortsetzung. Wie der Autor verlauten ließ, arbeitet er derzeit an dem vierten Fall um Toni Sanftleben. Und dies ist in meinen Augen eine beruhigende Nachricht...
© Parden
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Die bisher erschienenen Folgen um Toni Sanftleben:
Live-Mitschnitt eines Radiointerviews mit Tim Pieper zu seinem neuesten Krimi |
Der Emons Verlag schreibt über den Autor:
Tim Pieper, geboren 1970 in Stade, studierte nach einer Weltreise Neuere und Ältere deutsche Literatur und Recht. Mit seiner Familie lebt er im Südwesten von Berlin, nur wenige Kilometer vor den Toren Potsdams, und liebt es, die idyllische Landschaft Brandenburgs mit dem Fahrrad zu erkunden.
► übernommen vom Emons Verlag
Ich denke auch, dass wir noch Freude an ihm haben werden. An Tim, an Toni und ich hoffe auch an Otto.
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