Montag, 16. Dezember 2024

Der Buchspazierer - Drei in einem Post

Wenn hiesige Besucher intensiv suchen finden sie eine Beiträge Über-Bücher-Bücher. Die Bücherdiebin M. Zusak) ist gleich zweimal vorhanden, denn über dieses Mädchen schrieben Anne Parden und der Bücherjunge. Über Bibliomania (G. Flaubert) schrieben wir beide, Anne und Uwe, auch und über Die Kunst des Bücherliebens (U. Eco) waren wir, Uwe und Anne,  sowieso begeistert.

Wieder geht es um ein Mädchen, es wird Schascha gerufen, eigentlich heißt die neunjährige Charlotte. Wenn die aus ihrem Fenster sieht, nachmittags nach der Schule, dann sieht sie einen alten Mann, der einen Tornister auf dem Rücken trägt. Sie nennt ihn den Buchspazierer.

So heißt das Buch von Carsten Henn, es ist als Hörbuch nur etwas mehr als 5 Stunden lang. Es erzählt die Geschichte der beiden. Karl, der Buchspazierer, arbeitet in einer Buchhandlung und liefert Bücher an spezielle Kunden aus, denen er Namen aus Büchern gegeben hat. Die Bezeichnung Buchspazierer hat er von Schascha, die sich eines Tages einfach dazu gesellt. Das gefällt Karl zuerst gar nicht und dann auch dem Papa des Mädchens nicht...

Dann wird Karl entlassen, denn der Buchladen soll moderner werden. Wie kommen den nun die "Bücher zu ihren Menschen"?

Aufmerksam wurde ich auf den Stoff durch den gleichnamigen Kinofilm, in dem Christoph Maria Herbst und Yuna Bennett ein exzellentes buchiges Pärchen darstellen, eine solch ernste Rolle scheint Herbst bisher nicht gespielt zu haben. Die kleine Yuna mit der runden Brille und der kessen Lippe passt toll zu diesem kauzigen Kerl.


Interessant ist auch die Hörspielauskopplung in der die Filmdialoge verwendet wurden, was einem die Bilder noch einmal vor die Augen bringt.

Selbstverständlich erzählt das Buch, wie vom Piper Verlag beschrieben, "vom Wert der Freundschaft, der Magie des Lesens und der verbindenden Kraft von Büchern." Überhaupt muss es das Thema dem Autoren besonders angetan haben, im Roman DIE GOLDENE SCHREIBMASCHINE findet Emily hinter der Bibliothek ihrer Oma ein zweite, eine geheime Bibliothek...

Am Ende konnte mich das Buch nicht so sehr überzeugen wie der Film. Das ist eigentümlich, denn das Buch weist ja viel mehr interessante Personen auf, erklärt die Zusammenhänge um Karl und den Besitzer des Buchladens, den dessen Tochter weiter führt. Der Film scheint stellenweise knall bunt und überzeichnet, trotzdem. 

Wenn Schascha und ihr Papa um die Mutter des Mädchens weinen oder wenn Karl die Tür hinter dem leeren Buchregal öffnet und das mit Efeu überwucherte Krankenzimmer betritt, in dem noch der Tropf neben dem Bett steht, dann haben es Ngo The Chau (Regisseur) und Andi Rogenhagen (Drehbuch) geschafft ganz einfach und schnell einen Zusammenhang zwischen beiden Buchspazierern herzustellen - der besteht daran, dass die Mama und Karl vor dem Berühren ihrer buchigen Schätze die Finger anpusten und aneinander reiben...

Nur der orange Buchladen hat mir gar nicht gefallen; bei aller Sympathie für inhabergeführte Buchläden, so mies sind die großen Ketten dann doch nicht.


Trailer

Carsten Henn, geboren 1973 in Köln,  ist Weinspezialist und Restaurantkritiker, daher schrieb er bisher eine Reihe von Restaurantkrimis. (In dubio pro Vino) Daneben entdeckte er seine Liebe für "Bücher-Bücher".  (Der Geschichtenbäcker und Die Butterbrotbriefe). Ich glaube, das sind tolle Geschenke für Bücherfreunde und Bücherfreundinnen.



© Der Bücherjunge


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