Konny und Kriemhild, beide über sechzig, führen nicht sonderlich
erfolgreich eine Pension in der Provinz. Eines Tages wird die Idylle
durch einen Mord gestört – und die Schwestern entpuppen sich als wahre
Meisterdetektivinnen...
In die Beschaulichkeit der Bed & Breakfast-Pension der
Schwestern Konny und Kriemhild platzt eine Band junger Musiker, die den
Haushalt ordentlich auf den Kopf stellen – bis einer von ihnen tot
aufgefunden wird. Hat der Gärtner den Gast versehentlich mit seinem
Aufsitzrasenmäher umgefahren? War es wirklich ein Unfall? Oder nicht
doch Mord? Kurzentschlossen nehmen die Schwestern die Ermittlungen
selbst in die Hand – ihr Haus, ihre Regeln. All das vor den Augen eines
zufällig anwesenden Hotelkritikers. Und der Pensionskatze: dem unsäglich
hässlichen Sphynx-Kater Amenhotep. Das Chaos ist perfekt!
- Spieldauer: 8 Stunden und 16 Minuten
- Format: Hörbuch-Download
- Version: Ungekürzte Ausgabe
- Verlag: Audible Studios
- Sprecher: Sonngard Dressler
- Audible.de Erscheinungsdatum: 25 April 2019
- Sprache: Deutsch
- ASIN: B07QP7F6TQ
- Reihe: K&K-Schwestern (Band 1)
Ab und zu muss es auch mal etwas Locker-Leichtes sein. Der Einstieg in die Reihe um die Schnüffelschwestern schien mir da genau das Richtige. Kein wirkliches Krimi-Highlight, aber genau die richtige Unterhaltung für zwischendurch, die ich mir erhofft hatte. Macht jedenfalls Lust auf mehr!
JE OLLER, JE DOLLER...
Konny und Kriemhild sind Zwillinge, die das Leben erst
auseinandergetrieben und schließlich wieder zusammengeführt hat. Ihr
altes Elternhaus haben die beiden über 60-Jährigen zu einer Pension
umgebaut und versuchen nun, auf diesem Weg ihre magere Rente
aufzubessern. Bislang noch mit wenig Erfolg, aber sie bleiben
zuversichtlich.
Konny ist die lebenslustigere der beiden Zwillinge - sie hat sich nie
fest gebunden, das Leben und die Männer genossen, die Feste gefeiert,
wie sie fielen und einiges von der Welt gesehen. Dafür steht sie jetzt
ohne nennenswerte Rente da, denn einen festen Beruf hatte sie nie. Als
Nebenverdienst schreibt sie noch regelmäßig Beiträge für eine Kolumne in
einer Ü-50-Zeitschrift - und diese Beträge werden hier als amüsante
Einstimmung zu jedem Kapitel präsentiert.
Kriemhild ist die Ältere der beiden Zwillinge und vollkommen anders
als ihre Schwester. Pflichtbewusst und strukturiert pflügt sie durch den
Tag, meidet dabei nach Möglichkeit andere Menschen ("Ich bin sozial nicht kompetent genug, um mit Leuten, die mich langweilen, über Dinge zu sprechen, die mich nicht interessieren").
Kriemhild hängt an ihrem Mann, dem Kommodore - auch wenn der schon vor
Jahren das Zeitliche gesegnet hat. Als Asche in der Urne redet er heute
auch nicht viel weniger als früher, und so fühlt sich Kriemhild ihm
immer noch nahe.
Mit in dem alten Haus lebt noch der Nackt-Kater Amenhotep - ein
selten hässliches und nicht immer friedvolles Vieh, das aber auch den
Allergikern unter den Gästen keinen Anlass zur Klage bietet. Und Herr
Hirsch wohnt auch mit unter diesem Dach, ein ehemaliger Bankbeamter, der
den beiden rüstigen Damen seinerzeit den Kredit für den Umbau des
Hauses zur Bed&Breakfast-Pension bewilligt hat.
Seit seinem
Schlaganfall ist Herr Hirsch noch nicht wieder ganz hergestellt, vor
allem sprachlich zeigen sich noch deutliche Defizite. Während er alles
versteht, was gesagt wird, findet er die richtigen Worte nicht mehr - er
ist Aphasiker. Allein mit den beiden älteren Damen stellt das kein
Problem dar, aber im Umgang mit Gästen - oder auch später mit der
Polizei - führt dies zu allerlei skurrilen Situationen.
Auch die anderen Charaktere, die in diesem Krimi zumeist als
Pensions-Gäste auftauchen, sind nicht immer einfach zu nehmen. Als der
tote Musiker aufgefunden wird, kommt es zu immer mehr aberwitzigen
Szenen, die ich teilweise sehr unterhaltsam fand. Trockener Humor und
clowneske Momente geben sich hier ein Stelldichein, das oft passend,
manchmal jedoch auch ein wenig überzogen wirkt.
Der Krimianteil wäre sicher noch ausbaufähig, die Spannung bleibt
hier doch ein wenig auf der Strecke. Allerdings machen die
skurril-liebenswüridgen Charaktere das meist wieder wett. Als Krimödie
geht der Roman in jedem Fall durch und mir bot er genau das, was ich mir
erhofft hatte: eine locker-leichte Unterhaltung.
Sonngard Dressler liest die ungekürzte Hörbuchausgabe (8 Stunden und
16 Minuten) unaufgeregt und souverän. Den einzelnen Charakteren verleiht
sie durch ihre Stimmvariation einen Wiedererkennungswert - wobei mir
v.a. die Darstellung des Herrn Hirsch gefallen hat. Den sächsischen
Dialekt beherrscht die Sprecherin allerdings trotz aller Bemühungen
nicht.
Alles in allem eine nette Krimi-Unterhaltung, die Lust auf mehr macht!
© Parden
(Quelle: Amazon.de)
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