Sonntag, 7. August 2016

Baumm, Stefanie: Der Tod wartet nicht


In Schleswig-Holstein häufen sich die Todesfälle. Innerhalb weniger Tage werden zwei Leichen an Land geschwemmt, und in einem Kieler Krankenhaus sterben nicht nur Patienten, sondern auch ihre behandelnden Ärzte. Und während immer mehr Todesnachrichten bei der Kieler Kripo eingehen, scheinen nicht nur Kommissar Armin Stahl und sein Kollege Birger Harms ein Interesse an der Lösung der Fälle zu haben …
Stefanie Baumm hat einen brisanten und äußerst spannenden Krimi über organisierte Kriminalität, illegalen Organhandel und die Abgründe der menschlichen Seele geschrieben.


(Klappentext Verlagsgruppe Droemer Knaur)

  • Taschenbuch: 352 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (1. Oktober 2009)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426638673
  • ISBN-13: 978-3426638675
  • Reihe: Armin Stahl (Bd. 2) 













SKRUPELLOS...



Bildergebnis für organhandel

Hat mich mein Gefühl doch nicht getrogen... Obschon ich nach dem ersten Band der Reihe um die Kommissare Armin Stahl und Birger Harms recht enttäuscht war, wollte ich unbedingt auch den zweiten Band lesen, denn durch die Werke unter Stefanie Baumms Pseudonym (Alex Berg) wusste ich einfach, dass sie es besser kann. Et voilà: das Dranbleiben hat sich gelohnt!

Im Ostseebad Strande wird die angespülte Wasserleiche eines Mannes gefunden. Durch einen Kopfschuss aus nächster Nähe ist der Unbekannte regelrecht hingerichtet worden. Die Kommissare Armin Stahl und Birger Harms übernehmen den Fall, und bald schon ist die Identität des Toten geklärt. Ein altes Gut in Schleswig Holstein gerät dabei ins Visier der Ermittlungen - der erschossene Mann war der ehemalige Verwalter des Gutes, auf dem traditionell und erfolgreich seit Jahrzehnten Pferde gezüchtet werden. Schon bei den ersten Gesprächen mit der alteingesessenen Familie auf dem Gut ist den Ermittlern klar, dass da irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht - die Familie hat offensichtlich etwas zu verbergen. Doch was hat das mit dem Toten zu tun?

Parallel dazu erfährt der Leser von Geschehnissen in einer Kieler Klinik, in der die Ärztin Andrea Groth Unregelmäßigkeiten auf die Spur kommt: ein Patient von ihr - ein kleiner Junge - stirbt dort unter dubiosen Umständen, seine Krankenakte verschwindet spurlos und der Ärztin wird dringend angeraten, sich aus allem rauszuhalten. Obschon die Warnung deutlich war, lässt der Ärztin der Fall keine Ruhe, und sie beginnt auf eigene Faust nachzuforschen. Doch der Kollege, den sie deshalb unbedingt sprechen will, kommt unerwartet zu Tode. War es wirklich ein Herzinfarkt? Oder steckt hier etwas ganz anderes dahinter?

Spannend gestrickt ist dieser Krimi, wobei sich die Hintergründe der Verbrechen, die zunächst nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, erst nach und nach entblättern, um dann jedoch um so grausamer im Raum zu stehen. Armin Stahl und seine Kollegen sehen sich plötzlich mit der organisierten Kriminalität konfrontiert, und auch wenn der Wunsch 'David gegen Goliath' sicher immer wieder auch in den Köpfen der Kommissare herumspukt, ist doch klar, dass selbst jeder sogenannte Erfolg nur ein nichtssagender Tropfen auf den heißen Stein ist. Dennoch verbeißen sich die Kommissare in die Fälle und erfahren dabei die Unterstützung durch das BKA. Denn organisierte Kriminalität in all ihrer Skrupellosigkeit ist für die kleine Behörde alleine dann wohl doch eine Nummer zu groß...

Ein wenig zu sehr hat die Autorin für meinen Geschmack allerdings in die Klischeekiste gegriffen bei der Ausgestaltung der Charaktere. Auf der einen Seite der Gutsbesitzer, der wirklich alle gängigen Klischees bedient, auf der anderen Seite die Russen, die hier hinter der organisierten Kriminalität stecken - keiner von ihnen bietet so noch einen überraschenden Zug. Sowohl die 'russische Seele', tiefgründig, melancholisch und poetisch, als auch die brutale, skrupellose Seite des russischen Mannes werden hier aus meiner Sicht arg bemüht.

Ansonsten aber ist dies ein flott zu lesender, stimmig gestalteter und spannender Krimi, der mit geschickt gesetzten Perspektivwechseln die Neugier des Lesers immer wieder entfacht und zum Weiterlesen verführt. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, und auch das Ende hat mich diesmal nicht enttäuscht. Ich freue mich jedenfalls auf ein Wiedersehen mit den Kommissaren Stahl und Harms!


© Parden









Die Verlagsgruppe Droemer Knaur schreibt über die Autorin:

Stefanie Baumm arbeitete viele Jahre als freie Journalistin, bevor sie mit dem Schreiben von Romanen begann. Ihre politisch brisanten Thriller „Machtlos“ und „Die Marionette“ sowie die Romane „Dein totes Mädchen“ und „Tochter der Angst“ erschienen unter dem Pseudonym Alex Berg.

übernommen von der Verlagsgruppe Droemer Knaur

1 Kommentar:

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