Sind Gedichte noch modern? Sie sind es! Eine Situation, eine ganze Lebensgeschichte, eine gemachte Erfahrung auf einer Seite zu (ver)dichten, das ist eine Kunst, die gerade in Zeiten von sms, facebook und twitter sehr gut ankäme, -wenn sie denn noch jemand beherrschen würde! Dass es möglich ist weiß jeder, der diesen kleinen Gedichtband einmal gelesen hat. Mal vergnüglich, mal traurig tauchen diese kleinen Lebensgeschichten genau da auf, wo man sie nicht erwartet.
- Taschenbuch: 80 Seiten
- Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (12. Juli 2010)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3839191440
- ISBN-13: 978-3839191446
SIND GEDICHTE NOCH MODERN?
Sind Gedichte noch modern? Sie sind es! Eine Situation, eine ganze Lebensgeschichte, eine gemachte Erfahrung auf einer Seite zu (ver)dichten, das ist eine Kunst, die gerade in Zeiten von sms, facebook und twitter sehr gut ankäme, -wenn sie denn noch jemand beherrschen würde! Dass es möglich ist weiß jeder, der diesen kleinen Gedichtband einmal gelesen hat. Mal vergnüglich, mal traurig tauchen diese kleinen Lebensgeschichten genau da auf, wo man sie nicht erwartet.
Du hast mir
Deine Hand gegeben
Vertrauend Dich
an meine Schulter gelehnt
Aus unserer Haut
einen Mantel
gegen Finsternis
und Einsamkeit gemacht
Du hast mir
Deine Hand gegeben
Immer wieder einmal greife ich gerne zu einem Gedichtband, denn das komprimierte Gefühl, der ausgeleuchtete Fokus, der poetische Ausdruck - ist es gekonnt, ist es tatsächlich berührend.
Wölfe
in den Wäldern
der Angst
nachtschwarz
heulen zum Mond
so groß
so kalt
so fern
in den Ebenen
der Einsamkeit
In diesem schmalen Buch bin ich auf etliche Verse gestoßen, die mich wirklich ansprechen konnten. Dazu ist es gar nicht notwendig, dass sich die Verse tatsächlich reimen - ich habe oft schon die Erfahrung gemacht, dass die Schilderung eine eindringlichere ist, wenn die Poesie frei ist von vorgegebenen Formen. Zwanglose Gedichte, die einen jedoch zum Nachdenken, Nachhorchen, Nachfühlen zwingen.
Ein Weg ins ungewisse Weite
schaukelnde Vögel
die im Nebel verschwinden
und Bäume
die angedeutet verharren
Die alten Wege
endlich verlassen
und drüben brennt die Sonne
orange hinter den Bergen
und Singen und Luft
damit die Herzen
endlich
das Fliegen lernen
Den größten Teil des Büchleins nehmen die Gedichte in Anspruch - fast schon als Anhang überraschen dann noch einige satirische Texte. Erfrischend, manchmal fast schon albern, erweisen sie sich als gelungener Kontrast zu den eher ernsten Gedichten.
Mich konnte dieser Band in der Tat sehr ansprechen.
© Parden
Arno Meier, geboren 1954, ist als Dozent und Lernberater tätig.
1976 Jugendsonderpreis für Theaterstücke des Landes Baden-Württemburg. Vater zweier Kinder, Buchhalter. ► Quelle
Irgendwie finde ich es gleichzeitig schade, wenn ich merke: Gedichte sind irgendwie nicht mein Ding. Außer Balladen und mehr oder weniger politische wie Heine usw.
AntwortenLöschenDen Zugang zu Gedichten finde ich auch erst in den letzten Jahren. Davor konnte ich damit auch überhaupt nichts anfangen. Aber auch mir gefällt längst nicht alles in der Richtung!
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