Die Reihe um die Karriere des fiktiven britischen Seehelden Horatio Hornblower von C.S.Forester zählt zu den Klassikern der maritimen Abenteuerliteratur
Eine Rezension von TinSoldier
Filmplakat aus den 1950´iger Jahren mit Gregory Peck in der Titerolle als Horatio Hornblower |
Cecil Scott Forester |
Hier nun also schon wieder ein Klassiker vergangener Zeiten, der vielen (zumindest den Älteren unter uns) u.a. durch die wunderbare Verfilmung aus dem Jahre 1951 mit dem Filmtitel Des Königs Admiral (Captain Horatio Hornblower R.N.) – Regie: Raoul Walsh (mit Gregory Peck und Virginia Mayo) bekannt sein dürfte. Die Romanvorlagen für den Film stammen aus der Feder von C.S. Forester und sind wahre Kleinode der Abenteuerliteratur.
Ich weiß nicht, ob ich voreingenommen bin, aber ich glaube, dass diese besondere Art von Abenteuerliteratur heute gar nicht mehr geschrieben wird. Das Gleiche gilt übrigens auch für das Genre der Abenteuerfilme, die ja offenbar von den sog. "Actionfilmen" abgelöst wurden:
Heutzutage wird mir allzu oft fehlende schriftstellerische Qualität oder auch mangelnde schauspielerische Leistung durch Brutalität, durch Sex und vordergründige Effekthascherei oder einfach durch den exzessiven Einsatz von Pyrotechnik und "Special-Effects" ersetzt.
Der Effekt zählt heute offenbar mehr als der Inhalt und in manchem Film ist der Munitionsverbrauch wichtiger als der Dialog. Ausnahmen bestätigen hierbei leider nur allzu oft die Regel.
Eine Liedzeile bei Reinhard Mey heißt: "Da lob ich mir ein Stück Musik von Hand gemacht...". Wie wahr!
Leider unterliegen Literatur und Filmkunst offenbar den gleichen Mechanismen wie das Musikschaffen.
Individualität und Originalität weichen dem Zwang, immer spektakulärer sein zu müssen, auch dann, wenn das Ergebnis noch so unglaubwürdig ist!
Die heutige Helden schlagen alles bisher Dagewesene: Sie treffen jedes Ziel und meistern jede Situation. Mission Impossible ist Normalität und ein heutiger Filmheld muss schon mindestens einer vom Schlage eines Ethan Hunt sein, der die Kronjuwelen selbst noch aus einem hundertfach High-Tech gesicherten Tresor holt , ohne dass es jemand mitbekommt und der erforderlichenfalls als "Ein-Mann-Armee" Gegner in Regimentsstärke ausschaltet, ohne selbst auch nur einen Kratzer abzubekommen, denn heutige Filmhelden sind unkaputtbar! Da ist man schon fast erleichtert, wenn der Held wenigstens nach getaner "Arbeit" ein schweißnasses Gesicht hat - wie ein Spaziergang aussehen darf das Ganze ja schließlich auch nicht.
Mindestens aber muss ein heutiger Filmheld ein durchgeknallter Jack Sparrow sein, der aussieht und agiert wie ein bekiffter Transvestit und seine Gegner, wenn schon nicht mit der Faust, so aber wenigstens mit dem "Maul" besiegt, um bei einem Publikum, das süchtig nach dem nächsten Kick ist und das jedwede Form von Anspruch als langweilig, altmodisch und anstrengend empfindet, anzukommen.
Apropos Maul: Wen wundert´s in einer Zeit, in der Filmtitel wie Fack ju Göthe Kassenschlager sind und Hauptdarsteller, die ihren Film in öffentlichen Fernsehshows life präsentieren wollen, ihren mangelnden Respekt gegenüber dem Publikum demonstrieren, indem sie pausenlos ihr Mobiltelefon quetschen und twittern?
Nirgends wird es so deutlich, wie hier:
Nämlich dass gesellschaftliche Werte nichts mehr gelten und dem Seichten, dem Niveaulosen und Oberflächlichen und ja, der Respektlosigkeit geopfert werden!
Und Umgangsformen zählen leider zu den Werten, die dabei als Erstes auf der Strecke bleiben!
Und überhaupt - hat sich mal jemand darüber Gedanken gemacht, dass die Knarren dieser Witwenmacher, pardon Filmhelden, n i e m a l s nachgeladen werden müssen?
Tom Cruise würde für den Munitionsverbrauch bei seinen "Showdowns" in Mission Impossible "in echt" mindestens zwei oder drei große Munitionskisten mitschleppen müssen, um seinen Munitionsbedarf zu decken!
Aber egal Baby, "muss nur noch kurz die Welt retten und gleich danach bin ich wieder bei dir..."
Wohin man auch blickt - überall Helden!
Da lobe ich mir den "ehrlichen" Vorderlader und den Degen eines Hornblower alias Gregory Peck. Beides ist so schön altmodisch und funktioniert ohne Tricks -
wie ein ehrliches Stück Musik von Hand gemacht:
Das Fehlen der unwahrscheinlichsten Stunts und der spektakulärsten Effekte fällt dabei noch nicht mal auf, weil es hinter dem schauspielerischem Können und der großartigen Leinwandpräsenz der Protagonisten zurücktritt und zudem aufgrund einer guten Story, die kein unablässiges "BUM und BÄNG" sowie literweise Filmblut benötigt, um zu fesseln oder gar logische und substantielle Defizite des Drehbuches zu kaschieren!
Oh je, da habe ich mich wohl in Rage geschrieben!
Also genug der Kritik.
Ich weiß nicht, ob ich voreingenommen bin, aber ich glaube, dass diese besondere Art von Abenteuerliteratur heute gar nicht mehr geschrieben wird. Das Gleiche gilt übrigens auch für das Genre der Abenteuerfilme, die ja offenbar von den sog. "Actionfilmen" abgelöst wurden:
Heutzutage wird mir allzu oft fehlende schriftstellerische Qualität oder auch mangelnde schauspielerische Leistung durch Brutalität, durch Sex und vordergründige Effekthascherei oder einfach durch den exzessiven Einsatz von Pyrotechnik und "Special-Effects" ersetzt.
Der Effekt zählt heute offenbar mehr als der Inhalt und in manchem Film ist der Munitionsverbrauch wichtiger als der Dialog. Ausnahmen bestätigen hierbei leider nur allzu oft die Regel.
Eine Liedzeile bei Reinhard Mey heißt: "Da lob ich mir ein Stück Musik von Hand gemacht...". Wie wahr!
Leider unterliegen Literatur und Filmkunst offenbar den gleichen Mechanismen wie das Musikschaffen.
Individualität und Originalität weichen dem Zwang, immer spektakulärer sein zu müssen, auch dann, wenn das Ergebnis noch so unglaubwürdig ist!
Die heutige Helden schlagen alles bisher Dagewesene: Sie treffen jedes Ziel und meistern jede Situation. Mission Impossible ist Normalität und ein heutiger Filmheld muss schon mindestens einer vom Schlage eines Ethan Hunt sein, der die Kronjuwelen selbst noch aus einem hundertfach High-Tech gesicherten Tresor holt , ohne dass es jemand mitbekommt und der erforderlichenfalls als "Ein-Mann-Armee" Gegner in Regimentsstärke ausschaltet, ohne selbst auch nur einen Kratzer abzubekommen, denn heutige Filmhelden sind unkaputtbar! Da ist man schon fast erleichtert, wenn der Held wenigstens nach getaner "Arbeit" ein schweißnasses Gesicht hat - wie ein Spaziergang aussehen darf das Ganze ja schließlich auch nicht.
Mindestens aber muss ein heutiger Filmheld ein durchgeknallter Jack Sparrow sein, der aussieht und agiert wie ein bekiffter Transvestit und seine Gegner, wenn schon nicht mit der Faust, so aber wenigstens mit dem "Maul" besiegt, um bei einem Publikum, das süchtig nach dem nächsten Kick ist und das jedwede Form von Anspruch als langweilig, altmodisch und anstrengend empfindet, anzukommen.
Apropos Maul: Wen wundert´s in einer Zeit, in der Filmtitel wie Fack ju Göthe Kassenschlager sind und Hauptdarsteller, die ihren Film in öffentlichen Fernsehshows life präsentieren wollen, ihren mangelnden Respekt gegenüber dem Publikum demonstrieren, indem sie pausenlos ihr Mobiltelefon quetschen und twittern?
Nirgends wird es so deutlich, wie hier:
Nämlich dass gesellschaftliche Werte nichts mehr gelten und dem Seichten, dem Niveaulosen und Oberflächlichen und ja, der Respektlosigkeit geopfert werden!
Und Umgangsformen zählen leider zu den Werten, die dabei als Erstes auf der Strecke bleiben!
Und überhaupt - hat sich mal jemand darüber Gedanken gemacht, dass die Knarren dieser Witwenmacher, pardon Filmhelden, n i e m a l s nachgeladen werden müssen?
Tom Cruise würde für den Munitionsverbrauch bei seinen "Showdowns" in Mission Impossible "in echt" mindestens zwei oder drei große Munitionskisten mitschleppen müssen, um seinen Munitionsbedarf zu decken!
Aber egal Baby, "muss nur noch kurz die Welt retten und gleich danach bin ich wieder bei dir..."
Wohin man auch blickt - überall Helden!
Da lobe ich mir den "ehrlichen" Vorderlader und den Degen eines Hornblower alias Gregory Peck. Beides ist so schön altmodisch und funktioniert ohne Tricks -
wie ein ehrliches Stück Musik von Hand gemacht:
Das Fehlen der unwahrscheinlichsten Stunts und der spektakulärsten Effekte fällt dabei noch nicht mal auf, weil es hinter dem schauspielerischem Können und der großartigen Leinwandpräsenz der Protagonisten zurücktritt und zudem aufgrund einer guten Story, die kein unablässiges "BUM und BÄNG" sowie literweise Filmblut benötigt, um zu fesseln oder gar logische und substantielle Defizite des Drehbuches zu kaschieren!
Oh je, da habe ich mich wohl in Rage geschrieben!
Also genug der Kritik.
Männerlektüre... ;)
AntwortenLöschenIn solchen Reihen steckt oft auch viel interessante Geschichte. Das könnte mich durchaus interessieren. Da gibts einige: Die Kent - Familiy von Jakes, oder Fackeln im Sturm, von eben diesem.
AntwortenLöschenDie hier sind älter aber darin liegt wohl der Reiz. Vor allem, weil die Geschichte vom Fähnrich bis zum Admiral führt.
Ansonsten finde ich den Sparrow schon amüsant, es hätte aber auch der erste Film gereicht.
Und zwanzigschüssige Revolver hatte auch ein John Wayne gelegentlich, Die gab es überall.
Meine Kritik gilt ja auch nicht gelegentlichen filmischen Übertreibungen sondern der ÜBERTREIBUNG der Übertreibung, die dadurch zum dominierenden Prinzip bei gleichzeitiger Absenkung des Anspruchsniveaus erhoben wird. Das Prinzip "höher-schneller-weiter" stößt irgendwann an Grenzen und führt auf Dauer in die Lächerlichkeit. Das gilt für den Film genauso wie für den Sport, wo man irgendwann ohne chemische Mittelchen, ohne Betrug also, nicht mehr in der Spitze mitspielen kann. Ich bin ziemlich sicher, dass die Leute irgendwann von den ganzen Superlativen so übersättigt sein werden, dass sie sich davon abwenden. Wenn du jeden Tag FILET vom Dreisternekoch essen musst, dann freust du dich irgendwann auf Würstchen und Kartoffelsalat!
LöschenHab ich doch heute auf NETFLIX die HORNBLOWER Serie entdeckt. ;) Nun muss er sich gerade auf die Leutnantsprüfung vorbereiten...
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