Welch langer Titel für einen relativ kurzen Roman. „Musikerroman“ steht unter dem Titel. Musikerroman? Ein Blick auf die Webseite der Autorin offenbart sogar eine eigenen Rubrik für dieses Genre.
Um was geht es? Die Band The Distant Stars mit dem schottischen Frontman Tim Cantely spielt zu Beginn auf den Elbwiesen. Das ist schon mal eine Konzertadresse, haben die Musiker doch die brühlsche Terrasse mit der barocken Kulisse der Dresdner Altstadt im Rücken. Dem Konzert lauschen Ines und Kevin, Bruder und Schwester, begeistert nicht nur von der Band sondern vor allem von den Soli des Gitarristen John Raymond. Wer jetzt schon auf die Webseite unter Musikerromane geschaut hat, findet dort auch die Ballade Ines und John, womit klar ist, die beiden sind verbandelt.
Das Konzert endet mit Stress, denn 23 Uhr hat Ruhe zu sein. (Das wusste ich noch gar nicht...) Als nächste Station steht Dortmund auf dem Programm, wen wundert´s, bei der Biografie der Wahldresdnerin Beate Baum. Bevor wir uns nach Dortmund bewegen, besuchen wir erst mal die Szenekneipe Planwirtschaft.
In Dortmund soll The Distant Stars als Vorband für Eric Clapton auftreten, was schwierig wird, denn dieser Cantely hat vor allem ein Problem, er bevorzugt nämlich zur Vorbereitung seiner Auftritte Mittel, wegen denen man mit der Polizei in Kontakt kommen kann. Tim Cantely allerdings wird gleich noch verhaftet. Mordverdacht. Für das Clapton-Konzert springt Kevin ein, das geht natürlich auch schief, der hatte was in der Cola.
Das ist der Stoff des Romans, der offenbart, dass Beate Baum nicht nur musische Interessen offenbart, sondern auch diverse Kenntnisse zu H und anderen Substanzen.
Die Handlung wird dann weiter nach England verlegt, diese Ines, deren eigentliche Profession Krankenschwester ist, muss dort als solche ran. Außerdem studiert sie ja in Liverpool an der LIPA. Liverpool Institute for Performing Arts.
Ob die Band auseinanderbricht? Was hat es mit dem Physiotherapeuten von Borussia Dortmund und dessen Biene Maja Uhr auf sich? Wohin entwickelt sich das Katz- und Maus-Spiel mit der Dortmunder Hauptkommissarin?
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Bild von vifra auf Pixabay |
Der Roman passt zu Beate Baum, ein dreifacher Regionalkrimi, bei dem man auch die Stadtpläne von Dortmund und Liverpool gebrauchen kann. Besonders von Dortmund, denn dem Fall kriminalistisch zu folgen ist ohne einen solchen so einfach nicht.
Der Roman mit dem langen Titel folgte im 2018 der ersten Geschichte von Ines und John aus dem Jahr 2014 nach.
Übrigens, während dieser Kevin, der John und der Tim so ihre nicht gerade unerheblichen Rauschgifterfahrungen haben, die Autorin brauchte für die Details zu dem „physischen und psychischen Ausnahmezustand eines Heroinentzugs“ intensive medizinische Beratung, Das steht in der Danksagung Ihre musikalischen Vorlieben kann man nach den Romanen vielleicht erraten, nicht nur wegen der in Liverpool allgegenwärtigen Beatles.
Wer also Music & Crime mag, ist hier gut aufgehoben und wer LIPA kennen lernen will, lese den ersten Musikerroman.
Das klingt nach guter Unterhaltung... Und manchmal mag ich deinen Fehlerteufel: der Studienort "Loverpool" ließ mich spontan lächeln. ☺
AntwortenLöschenIch hab´s trotzdem verbessert. Danke.
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