Sonntag, 9. Februar 2014

Castle, John / Hailey, Arthur: Flug in Gefahr

Flug in Gefahr: 

Ein Straßenfeger 

Eine Rezension von TinSoldier

Flug in Gefahr ist ein Buch, dessen Fassung als Fernsehfilm im Jahre 1964 ein sog. "Straßenfeger" war. 
Als Straßenfeger wurden Fernsehsendungen bezeichnet, die so hohe Einschaltquoten erreichten, dass die Straßen während der Sendung praktisch praktisch wie leer gefegt waren. Die Zuschauer richteten seinerzeit sogar ihre Termine danach ein, um rechtzeitig vor ihren Schwarz-Weiß-Fernsehern sitzen zu können. Videorecorder oder sonstige Aufzeichnungsmöglichkeiten gab es ja noch nicht. 
Manche Sendungen erzielten Einschaltquoten, von denen die Macher der heutzutage leider überwiegenden Konsum-Massenware und Trash-Formate nicht einmal ansatzweise zu träumen wagen. Und das funktionierte damals ohne Fremdschämen, ohne Sex und ohne Darstellung extremer Gewalt!  


Flug in Gefahr
Fackelverlag 1971
Die hier besprochene Buchfassung von Flug in Gefahr ist in der englischen Originalausgabe unter dem Titel FLIGHT INTO DANGER 1958 bei Souvenir Press Ltd. in London erschienen. Die nebenstehend abgebildete Ausgabe des Fackelverlages Olten, Stuttgart, Salzburg erschien im Jahre 1971. Bei Amazon ist das Buch nach wie vor in verschiedenen Ausgaben erhältlich.
Die Story ist einfach, ungemein spannend und für die Inszenierung als Kammerspielfilm hervorragend geeignet. Die filmische Umsetzung lebt von den packenden Dialogen und insbesondere von dem Sarkasmus, der Kaltschnäuzigkeit  und dem trockenen Humor des Hauptdarstellers Hans Lothar.

Und dies ist die Story:

An Bord einer voll besetzten DC 4 verlieren Pilot und Copilot  nach dem Genuß vedorbener Bordverpflegung aufgrund einer akuten Fischvergiftung das Bewußtsein. Zwar hält der eingeschaltete Autopilot das führerlose Flugzeug zunächst in der Luft, an eine Landung ist jedoch ohne menschlichen Piloten nicht zu denken. Unter den Passagieren befindet sich der ehemalige Jagdflieger George Spencer (im Film verkörpert von dem leider zu früh verstorbenen Hans Lothar), der allerdings im Krieg nur einmotorige Jagdflugzeuge geflogen ist. Da er jedoch an Bord der einzige Passagier ist, der überhaupt fliegerische Erfahrung besitzt, übernimmt er es, über Funk von einem erfahrenen Piloten angeleitet und im Cockpit von der Chefstewardess assistiert, die DC 4 zu fliegen und zu landen.
Nach ungemein spannenden, schweißtreibenden Minuten, die gefüllt sind mit wunderbaren Dialogen, teils gespickt von trockenem Humor und dem Sarkasmus des kaltblütigen George Spencer, gelingt es ihm, das Flugzeug mit "Ach- und Krach" zu landen, ohne dass es zu einer Katastrophe kommt. Am Ende des nervenaufreibenden Geschehens, das sowohl den Leser als auch den Betrachter des Films regelrecht mitfiebern läßt, kommentiert der Tower die Landung mit den Worten: 

"George - das war die lausigste Landung in der Geschichte dieses Flughafens! Ich würde ihnen raten, sich bei uns nie um einen Pilotenposten zu bewerben. Aber hier sind ein paar Leute, die ihnen gern die Hand schütteln möchten und später einen Schluck mit ihnen trinken wollen. Das Wär´s. Wir kommen jetzt zu euch ´rüber."

So, wer jetzt Lust bekommen hat, der kann sich den Fernsehfilm von 1964 in voller Länge (70 Minuten) hier ansehen! Viel Spaß bei diesem spannenden Stück deutscher Fernsehgeschichte!





Flug in Gefahr
John Castle/Arthur Hailey
Fackelverlag Olfen, Stuttgart, Salzburg 1971
205 Seiten



Copyright TinSoldier 2014

6 Kommentare:

  1. Von mir aus auch die GEMA. Aber erstmal GEMA davon aus, das die GEMA das gar nicht fordern kann, sonst GEMA halt ´nen anderen Weg! :-)

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  2. Hab ich mir gerade angesehen beim Verarbeiten der Vereinsabrechnungen. Jaja, "das Leben eines fliegers ist kurz aber gewaltig" - das war ein Zitat aus einem NVA Roman, der fast so alt ist wie der Film. Schöne Idee, das hier zu bringen.

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