Freitag, 12. Januar 2024

Rath, Hans: Manchmal ist der Teufel auch nur ein Mensch

 

Psychotherapeut Jakob Jakobi bekommt ungebetenen Besuch von einem Kerl namens Anton Auerbach. Sein Anliegen: Er möchte Jakobs Seele kaufen. Der Grund: Seit Jakobs Begegnung mit Gott ist diese Seele besonders wertvoll. Für wen? Für den Teufel natürlich. Und genau der behauptet Auerbach zu sein. Jakob ist genervt. Warum nur treffen sich ausgerechnet in seiner Praxis die Mächte des Himmels und der Finsternis – oder Leute, die sich dafür halten? Jakob denkt nicht dran, seine Seele zu verkaufen oder den kumpelhaften Toni für voll zu nehmen. Doch der vermeintliche Teufel hat das eine oder andere Ass im Ärmel. Mehr und mehr wird Jakobs Leben zur Hölle. Da wäre es wirklich gut, Gottes Beistand zu bekommen. (Verlagsbeschreibung)

DNB / Kuebler Hörbuch / 2014 / ISBN: 978-3-86346-228-4 / 463 Minuten
 
Reihe: Jakob Jakobi Bd. 2 - hier geht es zu Bd. 1.



Oftmals ergeht es mir so, dass ich mit einer Reihe beginne und diese dann irgendwie wieder aus den Augen verliere. Diesmal sollte es mir nicht so gehen, so dass ich den zweiten Band der Trilogie um Jakob Jakobi gleich im Anschluss an den ersten hörte. Ob das so eine gute Idee war? Lest selbst:









DER TEUFEL IN MENSCHENGESTALT?



Drei Jahre ist es nun her, dass Psychotherapeut Jakob Jakobi Gott begegnet ist ("Und Gott sprach: Wir müssen reden!") - oder zumindest einem Patienten, der behauptete, Gott zu sein. Bis heute ist sich Jakob nicht sicher, ob Abel Baumann wirklich das war, was er zu sein vorgab - der Gute ist in der Zwischenzeit nämlich leider verstorben. Mit dem schmierigen Zeitgenossen Anton Auerbach tritt jetzt Gottes diabolischer Gegenspieler auf den Plan. Sein Ziel: der Erwerb von Jakobis göttlich berührter Seele. Als sich der versierte Psychotherapeut jedoch weigert, einen entsprechenden Vertrag zu unterzeichnen, sieht sich der Teufel gezwungen, andere Saiten aufzuziehen.

Nachdem ich vom ersten Band der Reihe um Jakob Jakobi recht angetan war, griff ich gleich zum Nachfolger. Jakobi trauert immer noch um Abel Baumann - zu schön, die Vorstellung, seinerzeit Gott begegnet zu sein, aber Abel war zuletzt tatsächlich ein Freund von Jakob. Immer noch hofft der Psychotherapeut auf ein göttliches Zeichen - das sollte doch Abel Baumanns leichteste Übung sein - doch stattdessen sucht ihn jemand auf, der behauptet, der Teufel höchstpersönlich zu sein. Jakobi wittert hier natürlich gleich die nächte Psychose, und die Dialoge, die sich zwischen ihm und Auerbach entwickeln, sind z.T. recht witzig. 

Doch trotz unterhaltsamer Passagen konnte mich dieser Band nicht so recht überzeugen. Zum einen fand ich den Teufel fast so harmlos wie einen zahnlosen Tiger, da wäre sicher mehr drin gewesen. Zum anderen fehlte mir hier irgendwie der Esprit des ersten Bandes - hier war alles um einiges wirrer, und den Tiefgang habe ich auch vermisst. Viele Einfälle wirkten auf mich nicht sonderlich originell, sondern eher verrückt und überzogen. 

Johannes Steck liest die ungekürze Hörbuchversion (7 Stunden und 43 Minuten) auch diesmal wieder unaufgeregt und souverän.

Eine leichte Unterhaltung für zwischendurch, aber leider nichts von bleibendem Eindruck. Dennoch werde ich nun noch zum finalen Band der Trilogie greifen - in der Hoffnung, dass der mich wieder mehr überzeugen kann...


© Parden






Hans Rath, geboren 1965, studierte Philosophie, Germanistik und Psychologie in Bonn. Er lebt mit seiner Familie in Berlin, wo er unter anderem als Drehbuchautor tätig ist. Zwei Bände seiner Romantrilogie um den Mittvierziger Paul Schubert wurden fürs Kino adaptiert. Seine aktuellen Bücher aus der Reihe «Und Gott sprach» sind ebenfalls Bestseller. (Quelle: Rowohlt Verlag)
 
 


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