Dienstag, 16. Januar 2024

Cavanagh, Steve: Zu wenig Zeit zum Sterben

 

Vor über einem Jahr hat der Strafverteidiger Eddie Flynn vor Gericht einen folgenschweren Fehler begangen – und sich danach geschworen, niemals mehr einen Fall zu übernehmen. Doch nun muss er Olek Volchek, den berüchtigten Paten der New Yorker Russenmafia, gegen eine Mordanklage verteidigen. Volchek droht, Eddies Tochter Amy umzubringen, falls er sich weigert. Und so bleiben ihm nur 48 Stunden Zeit, um das Unmögliche zu schaffen: die Geschworenen von der Unschuld seines schuldigen Mandanten zu überzeugen, das Leben seiner Tochter zu retten – und Volchek für immer aus dem Verkehr zu ziehen... (Verlagsbeschreibung)

DNB / Goldmann / 2023 / ISBN 978-3-442-49404-0 / 512 Seiten
 
Reihe: Eddie Flynn Bd. 1

 

 

 

 

 

Eine weitere Reihe, die wir (einige "alte" Buchgesichter) uns im Rahmen einer privaten Leserunde vorgenommen haben. Meistens läuft es da auf einen Krimi oder Thriller hinaus, weil das der gemeinsame Nenner ist. Selten lesen wir ein anderes Genre. Diesmal also wieder einen Thriller, der in den USA spielt. Wir waren sehr gespannt. So viel vorweg: mehr Action habe ich selten in einem Roman gelesen. Ob mir das gefiel? Lest selbst:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

RASANTER UND SPANNENDER REIHENAUFTAKT...

 


Das nenne ich mal einen Auftakt nach Maß. Gleich wird man mitten ins Geschehen geworfen, die Fakten sind schnell klar. Der Pate der New Yorker Russenmafia fragt nicht erst, er sorgt dafür, dass alles so läuft wie er sich das vorstellt. Er zwingt den Strafverteidiger Eddie Flynn, seinen im Grunde aussichtslosen Fall zu übernehmen - und innerhalb von 48 Stunden zu gewinnen. Sollte dies nicht gelingen, wird Eddies Tochter Amy ermordet, die sich bereits in den Händen der Mafia befindet. Ein Spiel, das Eddie gar nicht gewinnen kann. Und doch beschließt er genau das...

Eddie Flynn hatte eigentlich beschlossen, nie wieder als Strafverteidiger zu arbeiten, da sein letzter Fall derart fatal endete, dass er alkoholabhängig und arbeitsunfähig wurde und seine Ehe scheiterte. Einzig seine Tochter Amy gab ihm noch Halt, und ihretwegen hat er sich auch in eine Entziehungskur begeben. Und nun das! Eddie muss nun nicht nur innerhalb von zwei Tagen für einen Freispruch seines eindeutig schuldigen "Mandanten" sorgen, ihm muss es gleichzeitig gelingen, dass der Pate Olek Volchek für immer aus dem Verkehr gezogen wird - und mit ihm seine Handlanger. 

Nach dem Motto "unmöglich gibt es nicht" macht sich Eddie also ans Werk und greift dafür tief in die Trickkiste. Vor Gericht macht es Spaß, ihn bei seinen Finten zu beobachten, bangt aber gleichzeitig mit ihm, wie das alles zu bewerkstelligen sein soll. Dabei kommt Eddie seine Vergangenheit zugute - er hat einfach besondere Fähigkeiten, von denen er profitiert, und auch seine zahlreichen Bekanntschaften könnten für ihn von Nutzen sein. Aber wie soll er diese kontaktieren? Und wie Volchek und seine Partner bei Laune halten?

Zugegeben: nicht alles, was hier erzählt wird, befindet sich im Rahmen des Vorstellbaren. Aber: es wird überaus unterhaltsam und rasant geschildert. Steve Cavanagh schreibt den Leser geradezu schwindelig - ich hatte zwischendurch immer wieder das Gefühl, einen Actionfilm zu lesen... Tatsächlich haben mich die vereinzelten unglaubhaften Szenen hier kaum gestört, irgendwie kommt man kaum dazu, über das Gelesene nachzudenken, weil Cavanagh einen gemeinsam mit Eddie immer weiter treibt. Und ich mag den gewitzten Strafverteidiger, der immer für eine Überraschung gut ist und auch vor Gericht zu verblüffen weiß. 

Da es sich bei diesem Krimi/Thriller um einen Reihenauftakt handelt, ist klar, dass zumindest Eddie diesen Fall überlebt - doch zu welchem Preis? Das herauszufinden macht Spaß, auch wenn der Autor in seinen Schilderungen nicht zimperlich ist. Der Showdown hat es dann noch mal in sich...

Ich jedenfalls bin gespannt auf die weiteren Fälle und freue mich schon auf Band zwei. 


© Parden

 

 

 

 

 

 

Steve Cavanagh wuchs in Belfast auf und zog mit 18 Jahren nach Dublin, wo er Jura studierte. Er arbeitete als Tellerwäscher, Türsteher, für einen Sicherheitsdienst und als Call-Center-Agent, bevor er einen Job bei einer großen Anwaltskanzlei in Belfast ergatterte. In seiner irischen Heimat machte sich Steve Cavanagh als erfolgreicher Bürgerrechtsanwalt einen Namen und war in zahlreiche prominente Fälle involviert. Mittlerweile konzentriert er sich auf seine Arbeit als Autor. Seine Thrillerserie um Eddie Flynn machte ihn zu einem der erfolgreichsten internationalen Spannungsautoren. (Quelle: Penguin Random House Verlagsgruppe)
 

 

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