Ehe sie in winterlichen Trübsinn verfallen kann, weil Mitbewohnerin Diana zum Liebsten gezogen ist, schneit Loretta Luchs eine aufregende Ablenkung ins Haus: Sie soll Theaterdiva Emily Eichberger für die Rolle einer Sexhotline-Mitarbeiterin in einem Film coachen. Als die Schauspielerin immer wieder von einem anonymen Anrufer bedroht wird, entsteht bei Loretta der Verdacht, dass ein Todesfall in Emilys Umfeld vielleicht doch keine natürliche Ursache hatte. Um der Sache auf den Grund zu gehen, versammelt Loretta die bewährte Einsatztruppe um sich - verstärkt durch einen Fernsehkommissar und Emilys Bruder Pascal, der es Loretta im Übrigen schwermacht, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. (Verlagsbeschreibung)
DNB / Droste Verlag / 2015 / ISBN: 978-3-7700-1514-6 / 295 Seiten
Reihe: Loretta Luchs - Bd. 4
Hier geht es zu Bd. 1, Bd. 2, Bd. 3
DIE SCHAUSPIELER HABEN ALLE EINEN AN DER WAFFEL...
Bislang (Band 1, 2 und 3) war ich begeistert von der Reihe um Loretta Luchs. Amüsante Krimis mit Ruhrpottschnauze und Herz - herrlich. Ein wesentlicher Unterhaltungsfaktor sind dabei natürlich die (mittlerweile vertrauten) Figuren. Lorettas Freundin Diana beispielsweise, die Kollegin Doris und ihr Mann Erwin, der ehemalige Kommissar, die Freundin Isolde und ihre Lebensgefährtin Maria, und natürlich der derbe Frank und seine große Liebe Bärbel samt ihrer Kinder.
Genau dieser Punkt ist es wohl, der meine Begeisterung diesmal etwas bremste. Die vertrauten Charaktere mutierten oftmals eher zu Randfiguren, die spät oder so gut wie gar nicht auftauchten, allenfalls mal in Telefonkontakten. Das war schade, denn gerade das Zusammenspiel der verrückten Bande habe ich immer als erfrischend erlebt.
Diesmal dreht sich das Geschehen in erster Linie um zwei Schauspieler*Innen, die die Hauptrollen bei der geplanten Verfilmung von Lorettas bisherigen Abenteuern spielen sollen. Loretta merkt schnell, dass Schauspieler offenbar in erster Linie nur um sich selbst kreisen und ist oft genervt von deren Auftreten. Dem schloss ich mich schnell an, und entsprechend rollte ich bei vielen Szenen mit den Augen. Zudem wussten weder Loretta noch ich, wem man was glauben konnte - wer sagte denn, dass diese Schauspieler nicht auch im 'echten Leben' allen etwas vorspielten?
Für mich wirkte die Handlung diesmal leider irgendwie zu konstruiert - jemanden z.B. zwei Tage nach dem Kennenlernen schon Asyl anzubieten in der eigenen Wohung: puh. Auch das Ende, naja - es bot eine Auflösung, aber es hatte für mich doch etwas von einer Brechstange. So ganz befriedigend fand ich es nicht.
Schön ist natürlich, dass sich in Lorettas Leben jetzt unerwartet doch die große Liebe geschlichen hat, die sich hoffentlich auch noch durch die Folge-Bände ziehen wird. Und ich hoffe auch mal, dass die vertrauten Figuren demnächst wieder präsenter sind und durch die witzig-spritzigen Dialoge für die gewohnte Unterhaltung sorgen.
Jede Reihe hat mal einen Ausreißer - für mich war das hier trotz des süffig-flüssigen Schreibstils der Fall. Das hindert mich aber nicht daran, demnächst Band fünf um Loretta Luchs zu lesen - in der Hoffnung, dass die 'alte Besetzung' wieder mehr zum Zug kommt...
© Parden
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite, werden automatisch über Blogger (Google) personenbezogene Daten, wie E-Mail und IP-Adresse, erhoben. Weitere Informationen findest Du in unserer Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google. Mit dem Abschicken eines Kommentars stimmst Du der Datenschutzerklärung zu.
Um die Übertragung der Daten so gering wie möglich zu halten, ist es möglich, auch anonym zu kommentieren.