- Herausgeber : Gulliver von Beltz & Gelberg; 27. Edition (7. Oktober 2008)
- Sprache : Deutsch
- Übersetzung :
- Taschenbuch : 296 Seiten
- ISBN-10 : 3407740980
- ISBN-13 : 978-3407740984
- Lesealter : 12 - 15 Jahre
- Originaltitel : Holes
ZURECHT SCHULLEKTÜRE...
Das Camp Green Lake ist eine Besserungsanstalt für straffällig gewordene Jugendliche. Das hat mit einem Ferienlager für Pfadfinderinnen nichts zu tun, wie die Aufseher des Camps nicht müde werden zu betonen. Das Lager liegt an einem ausgetrockneten See, und bei wüstenähnlichen Temperaturen müssen die Jungen tagein tagaus Löcher graben - jedes so breit und so tief wie die Schaufel, die sie in ihren schwieligen Händen tragen. Das soll den Charakter bilden.
Stanley Yelnats (man beachte das Palindrom des Namens!) ist körperliche Arbeit nicht gewöhnt. Er ist ein großer, dicker Junge, der das Talent hat, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Den Diebstahl, dessen er bezichtigt wird, hat er nicht begangen, doch wer soll ihm schon die Geschichte glauben, dass ihm die wertvollen Turnschuhe an einer Brücke auf den Kopf gefallen sind? So bleibt ihm auch diesmal nichts anderes übrig als sich in sein Schicksal zu fügen und zu versuchen, das Beste daraus zu machen. Doch das ist einfacher gesagt als getan...
Mehr möchte ich zum Inhalt nicht verraten, denn es lohnt sich, die Geschichte selbst zu entdecken. Ich kann jedenfalls nachvollziehen, weshalb dieses Jugendbuch gerne als Schullektüre hergenommen wird, gibt es hier doch etliche diskussionswürdige Themen. Ungerechtigkeit, Ohnmacht, Mobbing, Machtmissbrauch, existentielle Ängste, Diskriminierung, Toleranz, Ausweglosigkeit, Hoffnung, Freundschaft oder Solidarität seien hier als Beispiel genannt.
Die Erzählung spielt jedoch nicht allein in der Gegenwart, sondern beleuchtet auch die historischen Ereignisse rund um den Green Lake, teilweise auch bezogen auf Stanleys Vorfahren. Das irritiert zunächst, bietet im Verlauf jedoch einen logischen Zusammenhang, verbunden mit einem kleinen spirituellen Touch. Mir persönlich hat dieser letztgenannte Aspekt gut gefallen, weil er die Zeitebenen der Erzählung logisch verbindet, ich könnte mir allerdings vorstellen, dass er bei Jugendlichen z.T. auf Ablehnung stößt.
Ein Abenteuerroman für Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren, der durchaus auch für Erwachsene unterhaltsam ist. Er punktet durch wichtige Themen und damit durch Identifikationspotential für die genannte Zielgruppe sowie durch einen überraschenden Aufbau, der am Ende absolut logisch erscheint. Definitiv lesenswert!
© Parden
Ich wäre nun gespannt, warum das Buch durch Jugendliche abgelehnt werden könnte.
AntwortenLöschenDas bezieht sich auf den kleinen "spirituellen" Touch, den ich erwähnte. Das ist für coole Jugendliche womöglich nichts, auf das sie sich unbedingt einlassen wollen.
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