Hans Bergel 2005 - Webseite |
Leben und Wirken
Geboren wurde Hans Bergel im Jahre 1925 in Rosenau (Râșnov), das liegt in Siebenbürgen, Rumänien. Er ist das älteste Kind von Erich und Katharina Bergel, sehr musische und gebildete Eltern, der Vater war Lehrer und Kreisschulrat.
Trotzdem gelingt es ihm, 1946 das Abitur abzulegen. Ein Fluchtversuch im Jahr 1947 misslingt, er wird verhaftet aber nach einem Jahr gelingt eine Gruppenflucht aus dem Gefängnis in Temeswar.
Hans Bergel hat, das erzählt er in seinen Romanen, Sport mit hohem Leistungsniveau getrieben, vor allem Leichtathletik und Skifahren. Er wird, trotz der (erwiesenen) Unzuverlässigkeit (?) zur Armee eingezogen und leistet seinen Wehrdienst beim Armeesportclub in Bukarest. Er wird Leichtathletik-Landesmeister und Rekordinhaber.
In den Jahren 1950 bis 56 ist er Angehöriger des Ski-Nationalteams und leitet ein Trainingszentrum in Kronstadt - Siebenbürgen. Er belegt ein Fernstudium, muss dieses 1954 aber aus politischen Gründen abbrechen. Bergel wird abermals verhaftet.
Von 1957-1958 arbeitet Bergel als Kulturredakteur der "Volkszeitung" in Kronstadt.
Obwohl er für die Erzählung FÜRST UND LAUTENSCHLÄGER (1957) Preise erhält, führt die regimfeindliche Doppeldeutigkeit des "seltenen Dokuments der Widerstandsliteratur der 50er Jahre in Rumänien zu erneuter Verhaftung 1959 und einer Verurteilung zu 15 Jahren.
Diese Zeit der Haft beschreibt er in DER TANZ IN KETTEN.
Im Jahre 1964 wird auf Grund einer Amnestie begnadigt und arbeitet dann als Cellist am Kronstädter Musiktheater. Alle Kinder der Familie Bergel waren musikalisch sehr begabt, Bruder Erich brachte es zu einem weltweit gefeierten Dirigenten, Hans Bergel schrieb später die Biografie des Bruders.
Im Jahre 1965 wandert die Ehefrau mit Kindern in die BRD aus, 1968 folgt Hans Bergel nach. Es folgt aber die Scheidung. !986 wird er zum zweiten Mal heiraten.
In Deutschland arbeitet Hans Bergel als Journalist, beim Bayerischen Rundfunk, er wird auch Chefredakteur der "Siebenbürgischen Zeitung" (1969-1989). Die "Süddeutschen Vierteljahresblätter", später "Spiegelungen" (bis 2009)
Bergel schreibt im Zeichen Schlussakte der KSZE von Helsinki 1975. Im Auftrag des Auswärtigen Amtes nimmt er an Verhandlungen in
Bukarest über Familienzusammenführung teil. Bergel unternimmt ausgedehnte Reise, wird aber von 1976 bis 1989 von der rumänischen Regierung mit Einreiseverbot belegt.
Er ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, darunter befindet sich das Bundesverdienstkreuz.
Kritisch äußerte sich und mit Unverständnis gegenüber Studenten der 1968er Zeit, die seiner Auffassung für den Kommunismus demonstrierten, dessen unmenschliche Seite er selbst in Rumänien erlebt hatte. Umstritten ist er durch den Briefwechsel mit Götz Kubitschek, den dieser in seinem neu-rechten Magazin "Sezession" abdruckte.
Hans bergel strab am 26. Februar 2022 in Starnberg.
Hans bergel strab am 26. Februar 2022 in Starnberg.
(siehe Hans Bergel Webseite)*
Bisher auf Litterae - Artesque:
- Bergel, Hans: Von Palmen, Wüsten und Basaren
- Bergel, Hans: Wenn die Adler kommen
- Bergel, Hans: Die Wiederkehr der Wölfe
- Bergel, Hans: Der Tanz in Ketten (demnächst)
- Bergel, Hans: Die Stunde der Schlangen (demnächst)
Diese drei Bände sollten als Trilogie erscheinen, der dritte Band mit dem Titel Finale. Statt dessen und ohne Erklärung erschien "nur" noch in der Edition Noack&Block der Erzählband Die Stunde der Schlangen.
- Bergel, Hans: Der Tanz in Ketten
- Windisch-Mittendorf, Renate: Der Mann ohne Vaterland - Hans Bergel - Leben und Werk (demnächst)
Links:
- Hans Bergel - Webseite
- Hans Bergel - Wikipedia
- Hans Bergel in der Edition Noack & Block
* unter Benutzung der biografischen Angaben auf der Webseite
© Der Bücherjunge - wird fortgesetzt
08.09.2023
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