Donnerstag, 23. August 2018

Marschall, Anja: Verrat am Kaiser-Wilhelm-Kanal

Vor uns liegt...

...“Das historische Kiel im Zentrum der Weltpolitik“ und 
...„Ein filigranes Sittengemälde einer spannenden Zeit.“ (Buchrücken)

Der Kaiser-Wilhelm-Kanal ist fertig gestellt. In Kiel versucht das Deutsche Kaiserreich Weltpolitik zu machen. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges ist noch etwas Zeit, aber er wirft seine Schatten schon voraus.
Ein russischer Fürst kommt nach Kiel. Im Hafen liegen zwei Kriegsschiffe gegenüber. Offiziell findet eine Handelsmission statt. In Wirklichkeit pokern alle Staaten um die Gunst der jeweiligen Nachbarn. 1886.

Der Kieler Kriminalkommissar Hauke Sötje untersucht den Tod eines Mädchens an einer Kanalbrücke. Sie trägt sehr teure Spitze um den Unterarm gewickelt. Das macht stutzig doch ist da noch der Graf von Lahn und der verlangt etwas ganz anderes. Der ehemalige Kapitän soll eine Person beschützen. Doch was hat diese mit dem Untergang der Viermastbark zu tun, welche Sötje einst befehligte?



* * *

Es ist ein Roman, für den Anja Marschall bestimmt sehr lange recherchierte. Vor uns tauchen die Bürger, die Offiziere, der Adel, die Schiffer und das Dienstpersonal reicher Leute auf, ein buntes Kaleidoskop des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Interessant sind ebenso die kriminalistischen Studien die Hauke betreibt, zum Beispiel die der Daktyloskopie. Dass dem interessierten Leser der imposante Kanal in Bau und Geschichte näher gebracht wird, versteht sich schon von selbst.


Gemeinfrei 




Hier aber schreibt eine Frau und dies lässt sie den Leser fühlen, wenn sie Haukes Verlobte und seine Vermieterin gelegentlich zu energisch handelnden Personen macht, wobei Sophie sogar kurz Polizistin spielt.

Ein guter i-Punkt sind die jedem Kapitel vorangestellten Zeitungsanzeigen aus dem Jahr 1896. Hier ein Beispiel. Nicht immer haben diese mit dem darauf folgenden Text zu tun.






Es ist eine kurzweilige, spannende Geschichte gewesen. Vor den ersten Seiten finden wir eine Übersichtszeichnung des Kanals und im Anschluss noch ein kleines Glossar. 

Der emons: Verlag sucht wohl nach solchen Stoffen, man schaue zum Beispiel nach Tim Pieper. Dies ist der Grund, warum ich auf Buchmessen den Stand des Verlages nie auslasse. Da hab ich dieses Buch im Frühjahr auch gefunden: Auf der Leipziger Buchmesse. Ein Blick in die Verlagsseiten zeigt, dass Anja Marschall bereits einen Roman um Hauke Sötje geschrieben hat, in Tod am Nord-Ostsee-Kanal erzählt sie, wie der Kommissar zwei Jahre vorher berühmt wurde. Vielleicht schaue ich mir diese auch noch an. 


Die gebürtige Hamburgerin Anja Marschall lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie im Westen Schleswig-Holsteins, wo sie als Journalistin und Autorin arbeitet. Sie initiierte den ersten Krimipreis für Schleswig-Holstein, ist Mitglied im Syndikat sowie Vizepräsidentin der Mörderischen Schwestern. (Zitat siehe Verlagsseite)

DNB / Emons: / Frühjahr 2018 / ISBN: 978-3-7408-0296-7 / 304 S.

© Bücherjunge









2 Kommentare:

  1. Hallo,

    das klingt sehr interessant! Historische Romane sind ein Genre, das ich in letzter Zeit sträflich vernachlässigt habe, das möchte ich wirklich mal wieder ändern.

    Sehr schöne Rezension!

    Ich habe diesen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt.

    LG,
    Mikka

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