"Der dritte Mann"
Der Film
Szenenfoto: Orson Welles als Harry Lime |
Graham Greene |
Orson Welles |
Die Kriminalgeschichte spielt im Wien der Nachkriegsjahre und dürfte den meisten unter uns durch die unvergessliche Verfilmung aus dem Jahr 1949 mit Orson Welles, Joseph Cotten, Trevor Howard, Paul Hörbiger u.v.a. in Erinnerung sein.
Spätestens beim Hören der bekannten, von Anton Karas auf der Zither eingespielten Filmmusik, werden sich auch manche jüngere Leser erinnert fühlen.
Anton Karas 1906 - 1985 |
Graham Greene schrieb sowohl das Drehbuch für den gleichnamigen Film als auch den Roman, der jedoch erst ein Jahr nach der Filmpremiere im Jahr 1950 erschienen ist.
Die Reihenfolge der Entstehung ist jedoch genau umgekehrt, wie uns der Autor in seinem Vorwort zum Roman wissen lässt:"Es ist mir fast unmöglich, ein Drehbuch zu schreiben, ohne zunächst eine Erzählung zu schreiben...[ ] Deshalb musste Der dritte Mann, obwohl nie zur Veröffentlichung vorgesehen, vor jenen offenbar unendlichen Verwandlungen von einer Fassung zur nächsten als Erzählung beginnen..."
Roman und Drehbuch entstanden also nacheinander, und das Drehbuch erfuhr in Zusammenarbeit mit dem Regisseur und dem Hautptdarsteller Orson Welles einige Veränderungen gegenüber der Romanvorlage: So wurde aus dem Briten Rollo Martins in der filmischen Umsetzung ein Amerikaner. Auch einige andere Details wurden verändert, insbesondere was das Ende betraf:
Im Roman marschieren Rollo Martins und Anna Schmidt nach der Beisetzung des Harry Lime Arm in Arm aus der Schlussszene, im Film geht sie an ihm vorüber, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen...
Man sieht somit, dass die kleinen Veränderungen wohl die filmischen Dramaturgie verstärken, aber nichts Grundlegendes an der Story verändern.
Das Buch
Die Büchergilde Gutenberg schreibt dazu:
"Wien 1945. Die Alliierten haben die Stadt besetzt; der Schwarzmarkt blüht. Der mittelmäßig erfolgreiche Schriftsteller Rollo Martins kommt auf Einladung seines Jugendfreundes Harry Lime in die Stadt – allerdings nur noch rechtzeitig zu Limes Bestattung. Angeblich kam dieser bei einem Autounfall ums Leben. Nachdem Martins vom Erzähler, dem britischen Major Calloway, verhört worden ist, kommen ihm Zweifel: War Harry Lime in Wahrheit der gewissenlose Kopf einer Schieberbande? Martins ermittelt auf eigene Faust. Dabei kreuzt immer wieder ein geheimnisvoller dritter Mann seine Wege.
Illustratorin Anna Siems setzt Greenes bekanntestes Buch eindrucksvoll in Szene. In ihren Sepia-Aquarellen werden Wahrzeichen und Untergrund der österreichischen Hauptstadt zur Kulisse eines düsteren Versteckspiels zwischen Licht und Schatten. Der dritte Mann ist ein beispielloses Zeitdokument der Nachkriegsgeschichte und verführt mit schwarzem Humor und erzählerischer Tiefe."
Die oben zitierte Buchbeschreibung der Büchergilde findet sich hier!
Illustratorin Anna Siems setzt Greenes bekanntestes Buch eindrucksvoll in Szene. In ihren Sepia-Aquarellen werden Wahrzeichen und Untergrund der österreichischen Hauptstadt zur Kulisse eines düsteren Versteckspiels zwischen Licht und Schatten. Der dritte Mann ist ein beispielloses Zeitdokument der Nachkriegsgeschichte und verführt mit schwarzem Humor und erzählerischer Tiefe."
Die oben zitierte Buchbeschreibung der Büchergilde findet sich hier!
Meine wunderschöne Ausgabe dieses Klassikers ist also mal wieder eine (wie könnte es anders sein) aus der Büchergilde Gutenberg (in der Übersetzung von Nikolaus Stingl).
Die Ausgabe ist durchgehend mit zahlreichen, großformatigen Tuschezeichnungen der Künstlerin Annika Siems illustriert, welche die vom Autor erzeugte düstere Atmosphäre eindrucksvoll und stilgerecht in schwarz-weiß einfangen.
Dieses Buch ist ein bibliophiles Schmuckstück und ein spannender, aber auch anspruchsvoller Schmöker zugleich.
Die vom Autor erzielte erzählerische Dichte hinterlässt einen tiefen Eindruck beim Leser. Einmal mit dem Lesen begonnen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es an einem Sonntagnachmittag in einem Zug durchgelesen!
Die vom Autor erzielte erzählerische Dichte hinterlässt einen tiefen Eindruck beim Leser. Einmal mit dem Lesen begonnen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es an einem Sonntagnachmittag in einem Zug durchgelesen!
Mehr muss ich dazu nicht sagen, um den Lesern dieses Buch, vorzugsweise in der vorliegenden Ausgabe der Büchergilde, ans Herz zu legen.
Roman, 208 Seiten
Illustrierte Edition der
Büchergilde Gutenberg
Lesebändchen, Leinen bedruckt
Preis für Mitglieder: 22,95
Auch erschienen bei:
Paul Zsolnay Verlag Wien 2016
158 Seiten
ISBN 978-3-552-05767-8
Preis: ca. 19,50
Eine Rezension von TinSoldier
Es war ja fast zu vermuten, dass es zu dem Filmklassiker auch eine Buchvorlage gibt. Das war mir bislang gar nicht bekannt. Dein Beitrag bietet eine schöne Verknüpfung von Buch und Film! ☺
AntwortenLöschenKenn ich mal wieder nicht. Weder noch...
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