nebst dem einen oder anderen Feind.
Also mal wieder Jonas Jonasson. Nach dem „Hundertjährigen…“
und der „Analphabetin…“ nun MÖRDER ANDERS. Wiedereinmal zeigt der Autor seine Vorliebe für ellenlange Titel.
Gelesen von Jürgen von der Lippe und
ich gebe zu, dies war der Ausgangspunkt der Entscheidung, die mal wieder am
Hörbuchregal einer Tanke getroffen wurde. Nun, an solchem Ort habe ich bereits
mehrmals dieses oder jenes Werk zum Hören erworben, den Versuch war es wert.
Wer kennt Jürgen von der Lippe nicht? Von seinen Auftritten
her weiß man, dass er seine Stimme witzig und geschickt modulierend hervorragend
den handelnden Personen seiner Witze und Sketsche anpassen kann. Wenn dann also
ein etwas einfach gestrickter Zufallsverbrecher namens Johannes Anderson,
genannt Mörder Anders mit dem Rezeptionisten Per Persson und der an nichts
glaubenden Pfarrerin Johanna Kjellander nach Entlassung aus dem Knast
zusammentrifft und dieses Trio sich dann auf typisch Jonasson´sche Art eine
Reihe Feinde macht, dann ist von der Lippe durchaus der richtige Sprecher für
diese Art von literarischer Komödie.
Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen
Feind – Das ist der überlange Titel des Buches in dem die drei genannten zuerst
einmal eine Körperverletzungsagentur gründen und einen Haufen Auftraggeber
prellen und dies, nach Hinwendung von Mörder Anders zu Gott mit der Gründung
einer Kirche wiederholen. Diese Kirchengründung war verblüffend einfach, weil
die Pfarrerin die Genehmigung persönlich und nicht online einholte. Diesmal
werden nicht Leute aus der Unterwelt geprellt sondern Gläubige, während der
eine oder andere Feind dem Trio nach dem Leben trachten…
Das Buch besteht aus drei Teilen und so gesellt sich
natürlich noch eine dritte Unternehmung dazu.
An sich eine witzige Idee im gewohnt amüsanten Schreibstil
des Schweden, aber es ist, also ob sich diese Art einer Erzählung in der
Wiederholung abschleift. Doch während
die beiden oben erwähnten Romane unter anderem dadurch wirkten, dass „große“
Politik und „große“ Leute eingebunden wurden, finden wir uns diesmal eben „nur“
in Schweden wieder. Vielleicht ist es dieser Umstand, der mich eher minder
begeistert zurückließ. Klar gab es witzige Stellen, die mich laut auflachen
ließen, aber insgesamt...
Es stimmt schon, was da auf dem Cover steht: „Jürgen
von der Lippe liest diese Geschichte über die Gier nach immer neuen
Geschäftsideen, die religiöse Heuchelei und die menschliche Dummheit –
augenzwinkernd und mit rabenschwarzem Humor.“
Trotzdem: Es war spaßig, aber vom Hocher gerissen hat mich Jonasson diesmal nicht. An der gekürzten Lesung (Wieso sind die immer gekürzt?) lag es aber wahrscheinlich nicht.
PS: Wiedereinmal wurde dieses Werk hier im Blog zweimal besprochen.
PPS: Soeben lese ich, dass da DER 101-JÄHRIGE, DER DIE RECHNUNG NICHT BEZAHLTE UND VERSCHWAND als CD-Hörspiel erscheinen soll. Nun ja...
© KaratekaDD
Von der Art der skurrilen Figuren her wiederholt sich alles ein wenig von Buch zu Buch. Vielleicht sollte Jonas Jonasson seinen Stil etwas umstellen, um wieder so erfrischend zu wirken wie bei den ersten beiden Büchern... :)
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