Sonntag, 27. März 2016

Bredemeyer, Mark: Runenzeit... (1)


Im Feuer der Chauken




Geschichte einmal anders.

Wie lernt man Geschichte, wie blickt man zurück, wenn man eigentlich ein totaler Fantasy-Leser ist und Geschichte in der Schule irgendwie öde fand? Im Falle germanischer Geschichte, der um den Beginn unserer Zeitrechnung, kann man das mit RUNENZEIT probieren. RUNEN aus der Vergangenheit führen in der Gegenwart zur Zeitreise des Studenten Leon, zurück in die Zeit des beginnenden Kampfes germanischer Stämme gegen die Römer.
Bei Chauken taucht der Student in Jeans und Treckingschuhen auf, er findet zum Glück bei einem Schmied Unterkunft, dem er bei der Entwicklung der Schmiedekunst mit bereits etwas verschütteten Werkstoffkunde-Wissen weiter.
Ungewollt wird er zum Helden der Chauken, mit etwas „unlauteren“ Mitteln, wie „dem Feuer, das nicht brennt“. Doch ist er allein in der Zeit?
Die erste Direktive der Sternenföderation mehrere Jahrtausende später lautet sinngemäß, dass man sich in die Geschicke fremder Planeten und deren Völker nicht einmischen soll. Aus anderen Filmen von jenseits des atlantischen Ozeans wissen wir, dass man die Zukunft in der Vergangenheit nicht verändern sollte, dies könnte gefährlich werden. Leon beschreitet einen gefährlichen Pfad mit einem eroberten „Götterblitz“, dem Wotan gleich…
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Es ist glücklicherweise keine Zeitmaschine, die diesen Leon Hollenbeck in die Vergangenheit katapultiert. Er wird förmlich in die Vergangenheit geholt. Verursacher sind die HAGEDISEN, altgermanische Hexen, die verzweifelt nach Hilfe gegen die römische „Schlange“ suchen. Trotzdem gäbe es Kritisches anzumerken, wenn dies nicht zu einem gewaltigen Spoiler führen würde.
Ganz hervorragend allerdings sind die Beschreibungen des Stammeslebens der Chauken und der römischen Kultur und Kriegskunst. (Meines Wissens allerding spricht ein römischer Legat seine Centurionen aber nicht mit „Sie“ und „Meine Herren Offiziere“ an. Das Lateinische kennt doch gar kein „Sie“, oder?) Die Suche nach dem Rasenerz, die Waffenherstellung, die Unterkünfte und das Zusammenleben der Germanen sind sehr gut beschrieben. Die erzählte Abenteuergeschichte macht Hunger auf mehr. Trotz Zeitreise…
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Der erste Band der sechsbändigen Reihe ist kurzweilig und spannend erzählt. Noch erscheinen einige Figuren etwas blass, aber dies wird sich vermutlich in hunderten weiteren Seiten ändern. In einigen Jahren wird Leon auf einen gewissen Armin treffen. Diese Begegnung macht mir etwas Angst. Siehe Sternendirektive…



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Dirk Salomon vom Dresdner Buchverlag hat mir die Geschichte am Verlagsstand der Leipziger Buchmesse 2016 schmackhaft gemacht. Ausgangspunkt war durchaus das Thema „Fantasy für Nicht-Fantasy-Leser“. Er hat es geschafft und trotz kritischer Ansichten des Bloggers ist diese Geschichte zu empfehlen. Auf Grund gewisser brutaler Kampf- und Vergewaltigungsszenen aber erst für ältere Jugendliche oder eben junge Erwachsene.

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Die Geschichte passt zum Autor Mark Bredemeyer. Der 1971 in Bremen geborene Wirtschaftswissenschaftler und IT-Berater hat damit Zukunft und Vergangenheit, mit seiner „Leidenschaft für germanische Geschichte“ verbunden.


© Bücherjunge



2 Kommentare:

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