Sonntag, 9. Februar 2014

B.Traven (Pseudonym): Autorenseite


Ret Marut alias Otto Feige:
War er der Mensch hinter
dem Pseudonym B. Traven?
Der Name B. Traven ist ein Pseudonym. Bis heute steht nicht eindeutig fest, wer B. Traven wirklich war. Die Theorie, dass er ein nach Mexiko emigrierter Deutscher war, hat sich bis heute gehalten, wurde aber auch immer wieder angezweifelt. Dennoch gilt heute als am Wahrscheinlichsten, dass sich hinter dem Pseudonym ein Mann namens Ret Marut, alias Otto Feige verbarg. Dieser war ein Theaterschauspieler und Anarchist, der 1924 nach Mexiko floh. Die neben-stehende Aufnahme zeigt ihn auf einem Polizeifoto nach einer Verhaftung in London im Jahre 1923. 

"Traven ist Autor von zwölf Romanen, einem Reisebericht und vielen Erzählungen, in denen sich sensationelle Abenteuerthematik und ironischer Humor mit der kritischen Einstellung zum Kapitalismus verbinden, die sozialistische und anarchistische Sympathien verraten". (Wikipedia)


"Ca. 1969 sah ich zufällig einen Fernsehbericht über einen mysteriösen Schriftsteller, der unter dem Pseudonym B. Traven veröffentlichte, dessen wahre Identität aber unbekannt war. Dieser Autor hatte mehrere sozialkritische Romane, darunter ein Buch mit dem Titel Das Totenschiff, veröffentlicht und man vermutete, dass diese spannende und anrührende Geschichte eines staatenlosen Seemanns autobiografische Züge haben könnte. Die Spuren, die in dem Beitrag mit kriminalistischer Akribie verfolgt wurden, führten nach Mexiko. Im Grunde war das eine Kriminalgeschichte, getarnt als  Dokumentation, und die Suche nach der wahren Identität des Autors (die übrigens bis heute nicht mit hundertprozentiger Sicherheit feststeht) wurde in dem Beitrag immer wieder mit Szenen aus der Romanverfilmung des Totenschiffs unterlegt. Ich war fasziniert und gefesselt, so dass ich den Namen B.Traven nie wieder vergaß. Es lag etwas wie ein geheimnisvoller, mysteriöser Schleier über der Identität des Autors B. Traven, das sich auch auf seine Werke erstreckte, die, wie ich später feststellte, auf eine erschreckende Weise derart realistisch geschildert sind, dass man zwangsläufig tief getroffen und angerührt ist von den Schilderungen solchen menschlichen Elends, das, so glaubte ich damals, kaum ein reines Ergebnis menschlicher Phantasie sein konnte, sondern seinen Ursprung in eigenen Erlebnissen des Autors haben musste".

Soweit ein Auszug aus meiner eigenen Rezension des Traven - Romans 
"Das Totenschiff".

In der Tat handelt es sich bei der Person hinter dem Pseudonym B. Traven offenbar um einen verfolgten politischen Freigeist und lebenslangen Emigranten, der in Mexiko Asyl gesucht hatte.
Neben der Vermutung, es könne sich bei der Person um den deutschen Theaterdarsteller und Anarchisten Otto Feige alias Ret Marut handeln, stehen als mögliche Kandidaten auch eine Person namens Traven Torsvan oder auch ein Amerikaner mit Namen Hal Croves in der engeren Auswahl. 
Differenzierte Aussagen zum Stand der diesbezüglichen Forschungen findet
man 
hier.

Traven selbst, dessen Identität selbst seinen Verlegern unbekannt war, begründete sein Verharren in der Anonymität so:

„Wenn der Mensch in seinen Werken nicht zu erkennen ist, dann ist entweder der Mensch nichts wert oder seine Werke sind nichts wert".  



Wichtigste Werke (Auswahl des Verfassers):

-Die Baumwollpflücker (1925)
-Das Totenschiff (1926)
-Der Schatz der Sierra Madre (1927)
-Caoba-Zyklus (insgesamt 6 Werke, 1931-1940, 
  darunter: "Die Rebellion der Gehenkten")

  

3 Kommentare:

  1. Mensch, nun hast du wieder eine Baustelle aufgemacht. Stoff genug bis zur Pension...

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  2. Kein Autor, von dem ich je etwas gelesen hätte... Aber ich weiß, dass er so einiges verfasst hat.

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