Dienstag, 11. Juni 2024

Perlen der Literatur oder ein Besuch im Input-Verlag Hamburg

Aufmerksame Leserinnen und Leser dieses Blogs haben vielleicht bemerkt, dass in unregelmäßigen Abständen blaue Bücher mit silberner Prägeschrift vorgestellt werden. Der Hersteller wirbt damit, "schöne Bücher zu machen" und nennt diese Reihe Perlen der Literatur Nach zwölf besprochenen Büchern wollte ich mir das mal ansehen und folgte der Einladung von Ralf Plenz nach Hamburg - Altona.  Es wurde ein Besuch der sehr auf Gegenseitigkeit beruhte, dazu am Ende dieses Posts etwas mehr
Ein Verlag ist keine Druckerei, ein Verlag ist auch kein Bücherlager. Vielleicht hat der Verlag ein Lager, zumindest ein kleines. Der Hamburger Input-Verlag besteht letztlich "nur" aus einem Büro mit gemütlichen Arbeitsecken und mittendrin Ralf Plenz, der mir nun zeigt, wie man schöne Bücher macht. Daher schon hier einmal vielen Dank für je ein Sonderexemplar der Gold- und Platinversion der Perlen der Literatur.

Die BuchBerlin ist eine kleine Büchermesse, im Jahr 2022 fiel mir der Stand auf, der fast ausnahmslos mit diesen blauen Leinenbüchern ausgelegt war. Nun wollte ich mir ansehen, wie diese entstehen. 

Schon oft habe ich beschrieben, dass die fadengehefteten Bücher im Leineneinband jedes mit einem besonderen Vorsatzpapier, einer eigenen Schriftart und mit kalligrafischen Hervorhebungen versehen sind. Ralf Plenz zeigte mir dann, wie er diese Gold- und Platinversion herstellt. Circa 200 Schriftarten beherrscht der vielseitige "Büchermacher", er hat von der Pike auf gelernt und so sehe ich nun, wie er Pinsel und Feder schwingt. Die Bücher zeigen uns Texte, Erzählungen, Romane auf,  die im 19. oder 20. Jahrhundert eine besondere Bedeutung erlangten. Da Herr Plenz meist mehrere Bücher in einem Rutsch drucken lässt, sind sie auch beeindruckend günstig. Erst wenn sie individuell von Hand gestaltet werden, erhöht sich natürlich der Preis.


Mittlerweile sind es dreißig Bücher in der Perlenreihe.

Doch sind Perlenbücher sicher ein interessantes Thema, aber der selbst gestaltende Verleger hat noch andere Geschichten zu erzählen. Zum Beispiel die, von Märchenbüchern, die in verschiedenfarbigen Handschriften und farbverlaufend gedruckt werden, umfangreich illustriert. Mit dem Erfolg von über 100.000 Exemplaren haben die sechs jungen Leute nicht gerechnet, als sie um 1984 einen Verlag gründeten. 

Diese fesselnd erzählten Geschichten, die ich vor Ort zu hören bekam, hat Herr Plenz in drei Romanen erzählt, die er Großstadt-Oasen genannt hat. Gleichzeitig bekommen interessierte Leser einen Blick ins links-alternative Altona. auch diese Bücher sind Schmuckstücke, wobei der "fehlende" Buchrücken auffällt, der es ermöglicht, dass das aufgeschlagenen Buch sich nicht "selbst verblättern" kann.


Jetzt, da ich das "Verlagswesen" so halbwegs überblickte, bat mich Ralf Plenz zur Podcast-Aufnahme. So unterhielten wir uns (vorbereitet natürlich) über das Bloggen, Rezensieren und die Rolle von Social-Media-Kanälen.   Eine Gelegenheit unseren Blog so vorzustellen, ergab sich damit erstmals, wobei sich Literatur & Mehr auf YouTube sicher fortsetzen lässt. Warum nicht mit den Großstadt-Oasen. Der Podcast erscheint in einigen Wochen.


Nun bleibt mir das Vergnügen, die komplettierte, wenn auch noch nicht vollständige Perlenreihe, weiter zu lesen und darüber zu schreiben, aber auch, mich in Großstadt-Oasen zu begeben und dazu nicht nur Märchenbücher zu lesen. 

Zur BuchBerlin im Berlin werden wir darüber sprechen, wie das Ergebnis bis dahin aussehen wird.

Buchige Grüße aus Neustrelitz nach Hamburg, herzlichen Dank und viel Erfolg für noch viele Bücherideen.

© Der Dresdner Bücherjunge


1 Kommentar:

  1. Toller Bericht von einem sicher interessanten Ausflug. Auf den Podcast bin ich gespannt...

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