Um was geht es?
Der argentinische Schriftsteller Lucas, der an einer Schreibflaute laboriert, steigt morgens in Buenos Aires auf die Autofähre, die ihn nach Colonia in Uruguay bringt. Das Auto muss er zurück lassen, er fährt dann mit dem Bus weiter nach Montevideo, der Hauptstadt des südamerikanischen Landes. Außerdem erklärt er dem Mann am Schalter, dass er heute wieder zurück will, woraus aber nichts werden wird.
Momentan verdient er nichts, wird von seiner Frau durchgebracht und am Schreiben hindert ihn ein „betrunkener Zwerg“, das ist sein Sohn. Lucas will sich sein Honorar von der Bank für noch nicht erbrachte Schreibleistungen abholen, welches aus steuerlichen Gründen dort liegt. Er möchte also sein eigenes Geld schmuggeln, denn in Argentinien hätte der Fiskus gewaltig zugeschlagen.
Wir sehen also zwei Probleme, ein weibliches und ein finanzielles und ob beides gut geht lesen wir auf 176 Seiten. Die Ukulele, die Lucas für Maito, seinen Sohn kauft, bezahlt er jedenfalls vom abgehobenen Geld...
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Ach ja, wenn da nicht die Fahrt über den „glitzernden Fluss“ gewesen wäre, die Beschreibung der Fahrtstrecke über Punta del Este und die „Bilder“ der Gegend um Cabo Polonio am Oceano Atlantico, ich hätte das Buch nicht zu Ende gelesen, denn es bot für meinen Geschmack etwas zuviel verzweifelter, sehr direkter Erotik.
Immer auf der Suche nach Erinnerungen las ich weiter und dann kam doch Spannung auf und es interessierte immer mehr, ob dieser deprimierende Typ sein Vorhaben zu Ende bringt. Spielt diese Guerra etwa eine Doppelrolle?
Am Ende muss ich sagen, es war kurzweilig, ernst, erotisch, manchmal komisch, verzweifelnd, hoffnungsvoll, gut erzählt – kurz, ein Erlebnis mit Erinnerungen, wie die Bilder zeigen.
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Der Verlag heißt „mare“, der Name scheint Verpflichtung zu sein, denn Bücher über die Meere der Welt, gibt es da zu Hauf und nicht nur die...
(Pedro Mairal - Verlagsseite)
- DNB / mare -Verlag / Hamburg 2020 / ISBN: 978-3-86648-380-4 / 176 Seiten
© Bücherjunge
Es ist immer etwas Besonderes, wenn man zu einem Roman einen persönlichen Bezug herstellen kann. Romane aus dem Mare Verlag lese ich auch gerne, dies hätte mich allerdings wohl weniger gereizt... :)
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