Samstag, 26. November 2016

Gruber, Andreas: Todesfrist


Ein Serienmörder treibt sein Unwesen – und ein altes Kinderbuch dient ihm als grausame Inspiration.


»Wenn Sie innerhalb von 48 Stunden herausfinden, warum ich diese Frau entführt habe, bleibt sie am Leben. Falls nicht – stirbt sie.« Mit dieser Botschaft beginnt das perverse Spiel eines Serienmörders. Er lässt seine Opfer verhungern, ertränkt sie in Tinte oder umhüllt sie bei lebendigem Leib mit Beton. Verzweifelt sucht die Münchner Kommissarin Sabine Nemez nach einer Erklärung, einem Motiv. Erst als sie einen niederländischen Kollegen hinzuzieht, entdecken sie zumindest ein Muster: Ein altes Kinderbuch dient dem Täter als grausame Inspiration – und das birgt noch viele Ideen ...

(Klappentext Goldmann Verlag)

  • Taschenbuch: 432 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag (18. März 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442478669
  • ISBN-13: 978-3442478668
  • Reihe: Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez (Bd. 1)












48 STUNDEN ZEIT...





Sabine Nemetz arbeitet beim Münchner Kriminaldauerdienst, wird aber in den neuesten Mordfall mehr als erträglich hineingezogen. Trotz ihrer persönlichen Betroffenheit - oder vielleicht auch gerade deswegen - setzt sie alles daran, den Täter zu überführen. Sie staunt jedoch nicht schlecht, als ihr nach einer heimlichen Anfrage in einem ihr eigentlich nicht zugänglichen Computersystem des BKA, plötzlich ein Fallanalytiker dieser Bundesbehörde gegenübersteht: Maarten S. Sneijder. Obwohl Sabine Nemetz eigentlich nicht an den Ermittlungen beteiligt werden soll, beweist sie eine rasche Auffassungsgabe und forsche Unerschrockenheit, so dass Sneijder schließlich auf ihrer Mitarbeit besteht.


"Wenn Sie innerhalb von 48 Stunden herausfinden, warum ich diese Frau entführt habe, bleibt sie am Leben. Falls nicht – stirbt sie."


Der Mordfall in München entpuppt sich rasch als Teil einer ganzen Mordserie, die an Brutalität kaum zu überbieten ist. Dabei finden die Morde an vollkommen unterschiedlichen Orten statt, die Opfer haben anscheinend nichts miteinander zu tun, und die Tötungsart ist jedesmal eine andere. Verhungernlassen gehört ebenso zum Spektrum der grausamen Morde wie das Ertränken in Tinte oder das Umhüllen des noch lebenden Opfers mit Beton. Der vom BKA abgestellte Fallanalytiker Maarten S. Sneijder und die junge Ermittlerin Sabine Nemetz entdecken schließlich trotz aller Unterschiede ein Muster hinter den Taten. Der Serienmörder lässt sich von dem alten Kinderbuch 'Der Struwwelpeter' inspirieren - er setzt die Darstellungen der drastischer Bestrafung kindlichen Fehlverhaltens einfach in die Tat um. Doch was ist das Motiv des Täters? Und wie um Himmels Willen sollen sie ihn stoppen?

Was für ein Thriller! Er beginnt schon rasant und behält dieses Tempo auch weitgehend bei. Dabei springt das Geschehen in den kurzen Kapiteln von einem Schauplatz zum anderen, aber auch zwischen Gegenwart und Vergangenheit - und sorgt dadurch für zusätzliche Verwirrung. Der flüssige Schreibstil lässt einen neben der zunehmenden Spannung geradezu von Kapitel zu Kapitel fliegen. Dabei hält das Gefühl einer wachsenden Bedrohung an, und vor allem Sabine Nemetz kommt zunehmend an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Doch als unerwarteter Protegé des aalglatten Maarten S. Sneijder, der es hervorragend versteht, die Kollegen vor Ort mit wachsender Begeisterung vor den Kopf zu stoßen, wächst Sabine geradezu über sich hinaus.


"Er war so charmant wie eine giftsprühende Kobra, die noch nicht gefrühstückt hatte."


Maarten S. Snijder - damit hat Andreas Gruber einen Ermittler kreiert, der seinesgleichen sucht. Als erfahrener Fallanalytiker des BKA wird der Niederländer immer wieder bei der Klärung schwieriger Mordserien von den Dienststellen vor Ort herangezogen, doch eilt ihm inzwischen sein Ruf voraus. Ein regelrechtes A...loch ist er bei aller Genialität, ein Kollegenschw...in, das am liebsten alleine arbeitet und seine Ruhe verlangt. Kollegen als gleichberechtigt anzusehen, kommt ihm gar nicht erst in den Sinn, sein arrogantes Verhalten ist legendär. Um so erstaunlicher mutet es an, dass er die toughe Sabine Nemetz schließlich unter seine Fittiche nimmt und ihr sogar kleine Einblicke in sein Privatleben gewährt. Vanilletee und Hasch gehören ebenso zu dem exzentrischen Ermittler wie Akkupunkturnadeln und Diebstähle in Buchhandlungen. Trotz allem mochte ich Sneijder zunehmend gerne, und seine junge Kollegin Sabine Nemetz erlebte ich als beherzt und sympathisch. Beide Charaktere waren für mich authentisch und glaubwürdig.

Ein für mich rundum überzeugender Thriller mit ungewöhnlichen Mordarten, einem spannenden Wettlauf mit der Zeit und mit einem überaus schrägen Ermittler. Ich freue mich schon auf ein Wiederlesen mit Maarten S. Sneijder & Co. Zum Glück gibt es schon Fortsetzungen...


© Parden











Andreas GruberDer Goldmann Verlag schreibt über den Autor:


Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie in Grillenberg in Niederösterreich. Er hat bereits mehrere äußerst erfolgreiche und preisgekrönte Erzählungen und Romane verfasst.

übernommen vom Goldmann Verlag

Zur Homepage von Andreas Gruber

2 Kommentare:

  1. Tolle Rezi! Marteen S. Sneijder hat es mir auch echt angetan. Der nächste Teil liegt schon ganz weit oben auf meinem SuB!

    LG Tanja

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  2. Ich liebe diese Reihe und "Todesfrist" ist mein absolutes Lieblingsbuch davon! Und ich freue mich sehr, dass ich den Autor auch schon persönlich kennengelernt habe =)
    Liebe Grüße
    Martina

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