Sonntag, 11. September 2016

Price, Lissa: Starters


Die 16-jährige Callie verliert ihre Eltern, als eine unheimliche Infektion alle tötet, die nicht schnell genug geimpft werden – nur sehr junge und sehr alte Menschen überleben. Während die Alten ihren Reichtum mehren, verfallen die Jungen der Armut. Hoffnung verspricht die Body Bank, ein mysteriöses Institut, in dem Jugendliche gegen Geld ihre Körper verleihen können. Das Bewusstsein des alten Menschen übernimmt den jungen Körper für eine Zeit, um wieder jung zu sein. Doch bei Callie geht es schief: Sie erwacht, bevor sie erwachen darf – in einem Leben, das ihr völlig unbekannt ist. Anstelle ihrer reichen Mieterin bewohnt sie eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Bald aber findet sie heraus, dass ihr Körper zu einem geheimen Zweck gemietet wurde – um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss ...

(Klappentext Piper Verlag)

  • Taschenbuch: 400 Seiten
  • Verlag: Piper Taschenbuch (16. April 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • Übersetzung: Birgit Reß-Bohusch
  • ISBN-10: 349226932X
  • ISBN-13: 978-3492269322
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
  • Originaltitel: Starters
  • Reihe: Starters-Dilogie, Band 1











NACH DEM KRIEG...



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Die 16jährige Callie lebt mit ihrem kleinen Bruder Tylor und dem ehemaligen Nachbarsjungen Michael auf der Straße. Zwischen den Pazifikstaaten und den USA hat es einen Krieg gegeben, in dessen Folge Granaten mit Genozid-Sporen geworfen wurden. Da die Kinder und die Alten besonders anfällig waren, wurden sie zuerst gegen diese Sporen geimpft, doch war es dann für die Altersgruppe der 40-60Jährigen zu spät: alle starben. Seither gibt es nur noch die Jungen und die Altern, die Starters und die Enders.

Für die Starters gibt es keine rosigen Aussichten. Wenn sie keine Papiere besitzen, die dokoumentieren, dass sie Minderjährige mit Familie sind, werden sie gnadenlos von den Marshalls gejagt und in Heime verfrachtet. Wer das nicht möchte, muss in den Untergrund abtauchen, leerstehende Häuser besetzen, sich Nahrung und Wasser "organisieren" und immer auf der Hut vor den Marshalls oder den Renegaten sein - andere Starters, die als Gang gewalttätig durch die Straßen ziehen. Es gibt keine Möglichkeit, sich Geld zu verschaffen, außer wenn man sich an die Body Bank wendet.

Als Callie von der Möglichkeit erfährt, zögert sie zunächst - doch sieht sie letztlich keinen anderen Weg mehr, als dort einen Vertrag zu unterzeichenen. Schließlich trägt sie die Verantwortung für den 7-jährigen Tylor. Der Vertrag besagt, dass Callie sich einverstanden erklärt, sich einen Neurochip ins Gehirn pflanzen zu lassen, der sie dadurch drahtlos dauerhaft mit einem Computer verbindet. Für einen begrenzten Zeitraum wird sie dann in Narkose versetzt, und ein Ender, der ihren Körper für diese Zeit gemietet hat, kann nun - verkabelt mit demselben Computer - über ihren Körper verfügen. Der Starter, der seinen Körper auf diese Weise zur Verfügung stellt, weiß im Anschluss daran nichts von den Geschehnissen...

Doch irgendetwas läuft schief, denn Callie erwacht deutlich vor dem vereinbarten Zeitraum. Anfangs verwirrt, orientiert sich das Mädchen allmählich in den veränderten Lebensumständen, erkennt aber zunehmend auch Zusammenhänge, die ihr die Haare zu Berge stehen lassen. Machenschaften ungeahnten Ausmaßes entpuppen sich, und Callie hat keine Ahnung, wie sie diese stoppen soll. Aber sie ist dazu fest entschlossen...

Callie erscheint als starker, entschlossener Charakter, der früh gelernt hat, Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig ist sie eine ganz normale Jugendliche, die beginnt, auch am anderen Geschlecht Interesse zu entwickeln. Rückschläge lähmen sie kurz, doch immer wieder versucht sie, für ihre Überzeugungen einzustehen und an ihrem Vorhaben festzuhalten. Spannend und mit einigen überraschenden Wendungen, ließ sich das Buch flüssig lesen. Teilweise ahnte ich Entwicklungen voraus, doch das tat dem Lesefluss keinen Abbruch.

Ein nettes Jugendbuch, das ohne fiesen Cliffhanger endet, aber genug Fragen offen lässt, um sich auf die Fortsetzung zu freuen.



© Parden











Lissa PriceDer Piper Verlag schreibt über die Autorin:

Lissa Price ist Drehbuchautorin und lebt nach mehreren Aufenthalten in Japan und Indien heute in Kalifornien. Ihr Roman »Starters« ist das höchstgehandelte Debüt der letzten Jahre.

übernommen vom Piper Verlag

7 Kommentare:

  1. Ein NETTES Jugendbuch. Das reicht mir, auch des Stoffes wegen, nun mal nicht aus.

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  2. Wow, was für ein originelles Buch. Gefällt mir gut. Das Cover würde mich nicht so sehr ansprechen, passt aber zum Inhalt.

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    1. Ja, es ist einfach mal etwas ganz anderes. Ich bin echt gespannt auf den zweiten Teil!

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  3. Hallo Anne,
    nett?? Das hat für mich immer so einen negativen Beigeschmack. Ist es eine plausible Dystopie? Ein Genre, das ich sehr schätze, und die vorgestellte Thematik klingt sehr interessant.
    liebe Grüße, Tina

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    1. Hallo Tina, nett ist hier wörtlich als nett gemeint - ohne Doppeldeutigkeit. Andernorts habe ich dem Buch vier Sterne verliehen. Das ist so schlecht doch nicht? Liebe Grüße, Anne

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    2. Ich grätsche mal frech dazwischen: Plausibel? Da habe ich bei den meisten Dystopien von vornherein Zweifel. (Aber Anne weiß, dass ich da sehr eigen bin)

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