Es ist erst wenige Wochen her, da veröffentlichte Anne Parden die Rezension zu Höras Jugendroman hier auf unserem Blog.
Es ging darum, dass sich eine Familie mit drei Jugendlichen in einem Dorf in Mecklenburg-Vorpommern niederlässt und das alte Gutshaus faür nach und nach wider bewohnbar macht. Sie propagieren gegenüber den noch verbliebenen Dorfbewohnern eine neues / altes notwendiges Gemenschaftsgefühl. Doch dieses hat weniger Gemeinsames als vielmehr Ab- oder Ausgrenzendes.
Das lernt der fünfzehnjährige Benjamin, der sich die Neuankömmlinge genauer besieht, denn er sucht Abwechslung. Doch die zeigt so nach und nach ihr wahres Gesicht.
* * *
Anne hat die Problematik ausführlich beschrieben, ich muss hier nicht wiederholen, wie ultrarechtes Gedankengut sich langsam in den Köpfen einnisten kann. Die teilweise entvölkerten Dörfer im Osten von Mecklemburg-Vorpommern bieten wohl tatsächlich unter bestimmten Umständen, bezogen auf die konkret handelnden, dort lebenden Personen, den Nährboden für "nationale Gemeinschaften".
Allerdings darf man das nicht pauschalieren und vor allem nicht für ganze Landstriche annehemen. Dies würde ich dem Buch auch nicht zuschreiben, allerdings empfand ich einzelne Begebenheiten für reichlich übertrieben. Dazu zählen auch ein Mord, eine Scheinhinrichtung und diverse andere Aspekte. Dass es aber derartiger Extreme bedarf, bis die Menschen langsam aufwachen, ist vielleicht das Erschreckende, fast unglaublich. Diese Dinge führen dann auch zur Flucht Benjamins, die sich in Etappen durch das ganze Buch zieht, die ganze Geschichte wird als Rückblende von Ben selber erzählt.
Es ist ein interessantes Jugendbuch welches davon erzählt, wie beeinflussbar Menschen sein können, Menschen unterschiedlichen Charakters, unterschiedlicher Bildung und Sozialisation.
► DNB / Bloombury Verlag / Berlin 2013 / ISBN: 978-3-8458-0335-7 / 300 S.
© KaratekaDD
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