Maddie steht vor Gericht. Der Richter fragt sie gerade, ob sie "das" noch einmal tun würde. Maddie ist abwesend. Was hat sie getan? Sie hat irgendeinen alten Lehrer mittels Kraf-Maga in den Amsterdamer Staub gelegt. Der Typ hatte angesichts ihrer 21jährigen Schwester was von "Pränataldiagnostik" gefaselt, die es vor 20 Jahren leider noch nicht gab. "Wahrscheinlich", oder so, antwortet Maddie dem Richter und nun ist sie (leicht) vorbestraft. So wie Arie. Der hat seinem Ex-Kollegen und Ex-Freund seine Dienstwaffe an den Kopf gehalten, weil dieser gerade oben lag. Als er das Maddie erzählt, fragt sie ihn das einzig Vernünftige: "Warum nicht ihr?"
Jetzt sind es schon fast zwei, die die Hausboot-Detektei gründen werden. So ein Hausboot ist das Einzige, was Arie noch besitzt.
Die anderen, Elin, Jan und Jack haben auch sehr eigene Geschichten. Elin. will ein Buch schreiben. Vielleicht über die Fälle, die die Detektei zukünftig lösen wird? Vielleicht unter dem Pseudonym Amy Achterop?
Einen Fall gibt es auch bald, weil ein reicher Unternehmer zwei Spitzenköche engagiert, die nach einem Testessen die Hochzeit seiner Tochter bekochen sollen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Master Sommelier Amsterdams bereits tot, der hatte Kenntnis von einer Spitzenköchenweinpanscherei...
Doch bis dahin schauen die angehenden Detektive Miss-Marple-Filme zur Fortbildung, pflegen Tomatenpflanzen und ein kleines Eichhörnchen namens Fru Gunilla. Da oben rechts auf dem Cover könnt ihr es sehen.
Um den Sommelier gehts nur nebensächlich, obwohl der die Polizei und die Detektei zusammenführt, natürlich auf verschiedenen Wegen. Vordergründig geht es im Verlauf der Geschichte um wohlschmeckende Pralines und ein zerfallenes Orchideen-Sorbet. Und um die Pralinen-Erfinderin. Und die fünf Detektive.
All das kann man gar nicht so beschreiben, dass es es der zukünftigen Leserin oder dem zukünftigen Leser sofort die Mundwinkel bis zu den Ohren zieht. Aber ich würde ein gewisse Zusicherung aussprechen, dass dies beim Lesen passiert. Die Gestalten sind allesamt ein wenig skuril, normal dagegen scheint eher eine "coole Chica"zu sein, die sogar ein gleichnamiges Modelabel führt. Zwischendurch wird der Humor durch Ernsthaftes abgelöst, aber das gibt sich wieder. Und das Ende zeigt, diese Geschichte wird Heidi van Eideren weiter verfolgen...
Das Hausboot auf dem Cover könnte so aussehen, es fehlen nur die Tomatenpflanzen und ein Hund.
Das Hausboot auf dem Cover könnte so aussehen, es fehlen nur die Tomatenpflanzen und ein Hund.
pixabay |
Also ich bin gespannt auf Teil Zwei, den "Tödlichen Grund", ebenfalls aus dem Jahr 2023, doch halt, das sind ja schon vier...
Fischer - Verlag |
- DNB / Fischer TB / Frankfurt am Main 2023 / ISBN: 978-3-596-70670-9 / 350 S.
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