Die Wege von Marguerite und Marcel kreuzen sich bei einer Kur in den Pyrenäen. Sie ist nie aus dem Schatten ihres Mannes getreten und erkennt erst nach dessen Tod, dass sie ein Leben gelebt hat, das nicht ihres war. Er hat zusammen mit der Frau, die ihm alles bedeutete, auch seine Lebensfreude verloren. Obwohl Marguerite und Marcel einander so fremd sind, beschließen sie, sich zu vertrauen. Doch wagen sie es auch, noch einmal zu lieben?
(Klappentext Random House Audio)
- 4 Audio CD (4 h 50)
- Verlag: Random House Audio; Auflage: Ungekürzte Lesung (6. März 2017)
- Sprache: Deutsch
- Übersetzung: Pauline Kurbasik
- Lesung: Iris Berben
- ISBN-10: 3837138283
- ISBN-13: 978-3837138283
- Originaltitel: Eh bien, dansons maintenant! (JC Lattès)
Ich danke dem Verlag Random House Audio ganz herzlich für die
Möglichkeit, dieses Hörbuch als Rezensionsexemplar hören zu dürfen!
ALTER SCHÜTZT VOR LIEBE NICHT...
Beinahe wären sie einander nie begegnet: Marcel, der den Sternenhimmel liebt, und Marguerite, die nur dem Tag Schönheit abgewinnen kann. Er, für den nur die Freiheit zählt, und sie, die ausnahmslos allen Regeln folgt. Doch dann verlieren beide ihre langjährigen Ehepartner. An diesem Wendepunkt in ihrem Leben treffen Marguerite und Marcel aufeinander und stellen überrascht fest, dass sie über die gleichen Dinge lachen. Wagen sie es auch, noch einmal zu lieben?
Marguerite ist 78 Jahre alt, als der Mann, mit dem sie länger als ein halbes Jahrhundert verheiratet war, stirbt. Ein Leben in Abhängigkeiten hat sie bis dahin geführt, vom Elternhaus ist sie ins Eheleben geglitten, hat getan, was von ihr erwartet wurde. Ein kultiviertes Paar ohne Überraschungen waren Marguerite und der Notar Henri, seine Liebe zu ihr war 'würdevoll und tadellos'. Trotz der Lieblosigkeit der Verbindung entsprang ihr ein Sohn, und nun besteht der Höhepunkt der Woche darin, dass ihr einziger Enkel Marguerite besucht. Nach dem Tod ihres Mannes Henri ist Marguerite froh, dass ihr Sohn Frederic dessen Gewohnheiten kopiert und ihr vorgibt, wie sie sich zu verhalten hat.
"Ihr wird die Leere in ihrem Leben bewusst (...) Früher hatte sie ihre Schwester. Aber vor knapp 60 Jahren veränderte eine vereiste Straße den Lauf der Geschichte (...) Weder eine Freundin noch Liebe. Damit ging sie wenigstens nicht das Risiko ein, ein zweites Mal einen geliebten Menschen zu verlieren (...) Deshalb ließ sich ihr Leben in einem Wort zusammenfassen: 'hätte'."
Während einer ärztlich verordneten Thermalkur in den Bergen lernt Marguerite Marcel kennen. Mit seinen 73 Jahren ist er jünger als sie, doch ist er ebenfalls verwitwet. Sein ganzes Leben war er glücklich mit Nora, seiner Kindheitsliebe, nachdem ihre Familie ebenso wie die seine aus Algerien nach Frankreich geflüchtet war. Marcel ist nicht daran gestorben, dass er Nora überlebt hat, aber er ist wie versteinert. Nur dem Drängen seiner Tochter ist es zu verdanken, dass er sich ebenfalls in die Kur begeben hat.
Keiner der beiden hätte damit gerechnet, dass sie sich in ihrem Alter noch einmal einem anderen Menschen zuwenden. Doch Marguerite und Marcel berühren einander - in der Seele, im Geist und auch körperlich. Was als Abenteuer beginnt, lässt sie schließlich nicht mehr los, und so suchen sie auch nach der Kur den Kontakt zueinander. Vor allem Marguerites Sohn stößt das Verhalten seiner Mutter auf, und so sucht er diese Liaison zu beenden. Dabei schreckt er auch nicht davor zurück, Marguerite in ein Altersheim zu stecken, damit alles seine Ordnung hat. Doch lässt sich die Liebe wirklich unterdrücken?
"Öse für Öse öffnet er das unsichtbare Korsett, das sie all die Jahre getragen hat. Er atmet sie ein."
Die mir bis dahin unbekannt belgische Autorin Karine Lambert präsentiert hier eine berührende, lebensbejahende, behutsame Erzählung, die dem Alter der Hauptcharaktere entsprechend ein langsames Tempo anschlägt. Zu keiner Zeit gleitet das Geschehen ins Kitschige ab, und doch kennt der Roman kein Tabu. Liebe im Alter - welch tröstliche Vorstellung, dass es dafür nie zu spät ist. Das Leben genießen zu jeder Sekunde, das ist es, was Marguerite und Marcel bei allen vorhandenen Schwierigkeiten hier vorleben. Eine wahrhaft bezaubernde Geschichte, die von Iris Berben überaus passend gelesen wird.
Ein Hörbuch, das ich gerne auch noch einmal als Buch genießen möchte, weil es so viele Passagen gab, die ich mir gerne notiert hätte. Hier konnte ich in jede einzelne Zeile eintauchen.
© Parden
Random House Audio schreibt über die Autorin:
Karine Lambert ist Fotografin und Schriftstellerin. Nach vielen Reisen und Aufenthalten in verschiedenen Ländern lebt sie heute wieder in ihrer Geburtsstadt Brüssel. Für ihr erstes Buch, das in Frankreich zum Bestseller avancierte, erhielt sie 2014 den Prix Saga Café für das beste belgische Debüt. Mit ihrem zweiten Roman Und jetzt lass uns tanzen erscheint sie nun im Diana Verlag erstmals auf Deutsch. Das Buch wird in neun Sprachen übersetzt und in 21 Ländern veröffentlicht.
► übernommen von Random House Audio
Random House Audio schreibt über die Sprecherin:
Iris Berben, geboren 1950 in Detmold, spielte in mehr als 300 Kino- und Fernsehfilmen und gehört zu den erfolgreichsten deutschen Schauspielerinnen. Seit über zehn Jahren ermittelt sie im Fernsehen als "Rosa Roth", viel beachtet sind auch ihre Lesungen, u.a. aus den Tagebüchern von Anne Frank und Joseph Goebbels. 2003 wurde sie für ihr Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik ausgezeichnet. Als Sprecherin hat Iris Berben u.a. "Und da kam Frau Kugelmann" von Minka Pradelski und Françoise Sagans "Bonjour Tristesse" für die BRIGITTE Hörbuch-Edition gelesen.
► übernommen von Random House Audio
Ich werde das Buch auch bald lesen dürfen. Hörbücher sind nicht so mein Fall,obwohl Iris Berben von mir sehr gemocht wird.
AntwortenLöschenDann lasse ich mich auf den Tanz ein ;-) , und hoffe genauso begeistert zu sein, wie du.
Regina
Da wünsche ich Dir tolle Lesestunden, Regina! ☺
LöschenHi Anne, das Buch hat mein Interesse geweckt. Iris Berben als Vorleserin ist bestimmt auch toll.
AntwortenLöschenIch wünsche dir und deinen Mitstreitern schöne lesereiche Ostertage.
Liebe Grüße Walli :-)
Oh, mit 'etwas' Verspätung: vielen Dank! :)
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