Sonntag, 15. Dezember 2013

Jonasson, Jonas: Die Analphabetin, die rechnen konnte (Hörbuch)


Die aberwitzige Geschichte der jungen Südafrikanerin Nombeko, die zwar nicht lesen kann, aber ein Rechengenie ist, fast zufällig bei der Konstruktion nuklearer Sprengköpfe mithilft und nebenbei Verhandlungen mit den Mächtigen der Welt führt. Nach einem besonders brisanten Geschäft setzt sie sich nach Schweden ab, wo ihr die große Liebe begegnet. Das bringt nicht nur ihr eigenes Leben, sondern gleich die gesamte Weltpolitik durcheinander...
Spitzzüngig und mit viel schwarzem Humor rechnet Jonasson in seinem neuesten Roman mit dem Fundamentalismus in all seinen Erscheinungsformen ab. Eine grandiose Geschichte, die dem "Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand" an überbordenden Einfällen, skurrilen Wendungen und unvergesslichem Charme in nichts nachsteht! 






Eine Atombombe auf der Flucht...

(auch veröffentlicht von parden auf Buchgesichter.de am  07.12.2013)










Slums von Soweto
Nombeko Mayeki ist fünf Jahre alt, als sie im Slum von Soweto (Johannesburg) in der Latrinenleerungstruppe zu arbeiten beginnt. Mit 14 Jahren wird sie Chefin dort, weil sich herausstellt, dass sie ungemein gut rechnen kann und auch sonst nicht auf den Kopf gefallen zu sein scheint - für eine Analphabetin aus diesem Armenviertel recht erstaunlich.
Als sie eines Tages auf dem Bürgersteig von einem volltrunkenen weißen Ingenieur über den Haufen gefahren wird und nur durch viel Glück überlebt, wird Nombeko zur Strafe für das verbeulte Auto dazu verurteilt, sieben Jahre lang für eben diesen Ingenieur zu arbeiten. Er, der im Grunde keine Ahnung von seinem Beruf hat, fragt Nombeko, deren Namen er sich nie merken kann - "Wie heißt du noch gleich?" - zunehmend um Rat, als er feststellt, wie intelligent diese junge Frau ist. So kommt Nombeko allmählich dahinter, dass der Ingenieur einen Geheimauftrag zu erfüllen hat - er soll eine Atombombe für Südafrika realisieren. Genauer gesagt: gleich sechs Stück. Durch einen dummen Zufall werden es dann aber sieben, was der Ingenieur jedoch wohlweislich verschweigt und die überzählige Kernwaffe kurzerhand in seinem Haus versteckt.

 

Was aber geschieht, wenn der Ingenieur plötzlich ums Leben kommt, man jedoch
Eine Atombombe für Israel?
unbedingt verhindern will, dass die überzählige Atombombe, die jahrelang so friedlich hinter verschlossener Tür schlummerte, nun in die falschen Hände gerät? Womöglich in die Hände eines gewissen israelischen Geheimdienstes?
Nun, dann kommt es zu dem, was Jonas Jonasson hier in einer wundervoll witzig-spritzigen Art erzählt: einer Atombombe auf der Flucht. Mitten in Schweden. Über zwanzig Jahre lang. Schweden?! Ja, Schweden. Und mit der Bombe Nombeko, das Latrinenmädchen, die Putzfrau, die Analphabetin, die Asylantin, die gleich nach ihrer Ankunft in Schweden verschwindet. Und in eine Reihe skurriler und skurrilster Ereignisse gezogen wird, aus denen ein Entkommen oft unmöglich scheint...

 


Auch die schwedische Monarchie spielt hier eine große Rolle...
Jonas Jonasson hat nicht nur die Gabe unglaublicher Einfälle, er bringt sie auch noch in charmanter, schwarzhumoriger, augenzwinkender, unnachahmlicher Art zu Papier. Jeder Charakter ist liebevoll ausgearbeitet, mag er auch noch so verschroben sein, und durch unberechenbare Wendungen bei fast naiver, beiläufiger Erzählweise begleitet eine Art fröhlicher Anarchie die Geschichte bis zum Ende.
Obgleich vom Konzept her ähnlich dem "Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand", was andere Rezensenten teilweise massiv störte, hat mich das Buch wirklich überzeugt. Es hat mich überaus gut unterhalten, oftmals habe ich gekichert oder lauthals gelacht und mich einfach gefreut über die skurrilen Einfälle des Jonas Jonasson. Dabei schneidet der Autor durchaus ernste Themen an, jedoch eben nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern er führt sie weit subtiler vor, mit feinem und hintersinnigem Humor.

 


Was dem Genuss noch das Sahnehäubchen aufsetzte, war die Tatsache, dass ich
gelesen von Katharina Thalbach
nicht das Buch gelesen, sondern das Hörbuch (die ungekürzte Version von audible.de) gehört habe. War "Der Hundertjährige" schon genial gelesen von dem kürzlich verstorbenen Otto Sander, finde ich die Besetzung von "Die Analphabetin" mit Katharina Thalbach fast noch besser.
Anfangs tat ich mich mit der Stimmlage der Schauspielerin etwas schwer, aber bald schon merkte ich, wieviel Vergnügen Katharina Thalbach selbst an der Lesung zu haben schien. Die Betonungen, die Ironie, das Augenzwinkern: perfekt!

 


Also wenn man nicht gerade zu denjenigen gehört, die bei Hörbüchern immer gleich einschlafen, meine dringende Empfehlung in diesem Fall: lieber noch das Hörbuch als das Buch! Man bringt sich sonst um einen echten Genuss!
 


Absolut empfehlenswert in meinen Augen!!!

 


© Parden







  • Hörbuch DIE ANALPHABETIN, DIE RECHNEN KONNTE ungekürzt (audible.de)
  • von Jonas Jonasson
  • Gesprochen von: Katharina Thalbach
  • Spieldauer 14 Std. 11 Min.
  • Erscheinungsdatum 15.11.2013







 Der Autor über sein neuestes Buch...





 Katharina Thalbach liest "Die Analphabetin"...








Jonas Jonasson
Jonas Jonasson wurde am 06.07.1961 im schwedischen Växsjö geboren und arbeitete nach dem Studium in Göteborg als Journalist für einige Zeitungen wie zum Beispiel "Smålandsposten“ und "Expressen“. Jonasson gründete seine eigene Medien-Consulting-Firma verkaufte nach einer intensiven und lange Zeit in der Medienwelt alles und zog kurzerhand in den Schweizer Kanton Tessin. Sein Roman "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" sorgte in Schweden für eine Allan-Karlsson-Manie und wurde 2010 das meistverkaufte Buch in Schweden. Mittlerweile wird das Buch international verlegt, die Übersetzungsrechte wurden in über 30 Länder verkauft. Jonassons Debüt wird somit zum internationalen Bestseller. Die deutsche Firma TMG erwarb die Filmrechte an dem Bestseller. Bereits Ende 2012 beginnen die Dreharbeiten rund um den berühmten Protagonisten Allan Karlsson in Schweden und Osteuropa. Regie führt kein geringerer als Felix Herngren ("The Sunny Side"). Als Produzenten konnte Tele München den Hollywood Veteranen Joni Sighvatsson gewinnen. Der Autor lebt mit seinem Sohn wieder in Schweden. 2013 erschien sein zweiter mit Spannung erwarteter Roman "Die Analphabetin, die rechnen konnte". >>> Quelle

 

6 Kommentare:

  1. Antworten
    1. In dem Fall ist meine Empfehlung ganz klar. Außer wenn man die Stimme von Katharina Thalbach nicht mag...

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  2. Das Hörbuch "Die Analphabetin, die rechnen konnte" hat einen weiteren Höhepunkt erreicht und die "Goldene Schallplatte" für 100.000 verkaufte Hörbücher erhalten.

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  3. Hallo,
    nachdem unter meiner Rezi der Link zu dieser stand, musste ich doch gleich hierhersurfen. Ich finde es immer interessant, wie andere Blogger die Bücher beurteilen, die ich auch beschrieben habe. Dass wir uns nicht ganz einig sind, tut dem Spaß am Entdecken keinen Abbruch. Ich hoffe, wir lesen bald wieder etwas voneinander.
    Viele Grüße
    Ina

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    Antworten
    1. Jetzt war ich gerade etwas überrascht - und habe gesehen, dass einer meiner Bloggerkollegen den Link bei Dir hinterlassen hat! Schön, Deine Meinung hier zu finden! ☺
      Liebe Grüße,
      Anne

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