Manche Geschichte des amerikanischen Schriftstellers John GRISHAM ist vermutlich mehr Leuten bekannt, als der
jeweils zu Grunde liegende Roman. Ich denke da nur mal an die Verfilmungen von DIE FIRMA und
DIE JURY oder DIE KAMMER.
Einige Jahre habe ich die Grisham –Romane mit Begeisterung
gelesen, aber mit der Zeit fand ich, dass diese Justizthriller etwas an Reiz
verloren. Irgendwie war das Strickmuster immer sehr ähnlich.
Im Jahre 2010 kam John Grisham mit etwas Neuem raus, er ließ den
dreizehnjährigen Anwaltssohn Theodore Boone, genannt nach dem US-Präsidenten Theodore Roosevelt,
auf die Leserschaft los.
hieß
der erste Band.Vor Weihnachten brauchte ich
ein Geschenk für eine Dreizehnjährigen. Da bot sich doch der zweite Band, THEO BOON UND DAS VERSCHWUNDENE MÄDCHEN förmlich an.
„Die Entführung seiner
besten Freundin April - auch sein zweiter Fall verlangt Theo Boone alles ab
Theo Boone, Anwaltssohn mit ausgeprägtem Sinn für Recht und Gerechtigkeit, ist
erst dreizehn. Aber das hält ihn nicht davon ab, die schwierigsten
Kriminalfälle zu lösen und die Strafprozesse live vor Gericht zu verfolgen.
Ansonsten gehört Theos Leidenschaft seinem Hund Judge - und natürlich seiner
besten Freundin April. …
Mitten in der Nacht
werden die Boones von einem Anruf aus dem Schlaf gerissen: April Finnemore,
Theos beste Freundin, ist spurlos verschwunden. Theo war der letzte, der mit
ihr gesprochen hat. Noch in derselben Nacht wird er von der Polizei verhört.
Obwohl sich Theo eigentlich nichts Spannenderes vorstellen kann, als in seiner
verschlafenen Heimatstadt Verbrecher zu jagen und Kriminalfälle zu lösen, ist
diesmal alles anders: Die Sorge um April bringt ihn fast um den Verstand. Sie
muss so schnell wie möglich gefunden werden!“ (Klappentext – Lovelybooks)
Bezeichnend, der Hund heißt Judge. Das Jugendbuch hat all
das, was wir Erwachsenen von solchen Justizthrillern kennen. Da wären zum Beispiel die Ermittler in
STRATTENBURG, deren Fälle sich sonst wohl eher um Diebstähle und Autoklau
drehen, aber selten um Entführungen. Außerdem wird ein Typ festgenommen, der
behauptet, das Mädchen entführt zu haben. Aber stimmt das wirklich? Der Typ
will einen Deal – auch das ist etwas, was wir aus amerikanischen Thrillern
kennen – in Deutschland kommt so etwas doch ziemlich selten vor. Verdammte
Schule. Theo hat gar keine Zeit dafür, Aber seine Anwaltseltern, und auch die
Richter am Gericht wollen ihn ständig in die Schule schicken, dabei geht
es doch um April. Vielleicht hilft ja sein Onkel Ike, der früher mal Partner
seiner Eltern war, seine Anwaltszulassung aber irgendwann verlor.
Eine der schönsten Episoden, Theos Verteidigung eines
Papageis vor dem Tiergericht. So was gibt es bestimmt nur in den USA. Da der
Richter kein kein richtiger Jurist ist, braucht auch der Anwalt (noch) keiner
zu sein. Aber davon mehr zu erzählen, würde den Spaß verderben.
* * *
Interessant ist, was die Frankfurter Rundschau am 15.10.2010
schrieb, nachdem der erste Band erschienen war:
„‹Kinderanwalt›
Theodore Boone ist durchaus ambivalent und streckenweise etwas nervig. Den
13-Jährigen könnte man auch einen Streber oder Besserwisser nennen – also nicht
gerade das, was bei Jugendlichen super gut ankommt. Strebsam, ehrgeizig, mit
starker Eltern-Bindung, ein Söhnchen aus gutem Hause. Dennoch: Grisham fängt
sie alle ein – auch 12 bis 16-Jährige wollen nach ein paar Seiten wissen, wie
es mit dem spannenden Fall weitergeht.“ (Frankfurter Rundschau)
Dem kann ich nur zustimmen. Mir gefällt der Knabe und die
Geschichten, auch wenn ich schon ziemlich lange keine 16 mehr bin. Der hat alles, was so ein Held heutzutage braucht. Nervenstärke, Geduld, Durchsetzungsvermögen. Aber er heißt ja auch BOONE. Ob er vielleicht ein Nachkomme des großen Jägers und Pioniers ist, der schon Karl May zu seinen Figuren inspirierte? Das bleibt der Fantasie des Lesers überlassen.
Zum Autoren schreibe ich jetz mal nichts, demnächst soll eine Autorenseite zu John Grisham hier erscheinen. Hier seht ihr aber mal die Cover der Theo Boone Bücher in der Reihenfolge des Erscheines.
► John Grisham in wikipedia
► John Grisham in der DNB
► John Grisham im Heyne-Verlag
► Heyne-Verlag / München 2011 / ISBN:
978-3-45340934-7 / 256 S. / DNB
© KaratekaDD
Zumindest der Onkel hat die Weihnachtsgeschenke nun gelesen, *lach*. Klingt nicht schlecht!
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