- Umberto Eco (* 5. Januar 1932 in Alessandria, Piemont)
- italienischer Schriftsteller, Kolumnist, Philosoph, Medienwissenschaftler und wohl
- der bekannteste zeitgenössische Semiotiker (Wissenschaft der Zeichensysteme)
- emeritierter Professor für Semiotik an Universität von Bologna
- gestorben am 19. Februar 2016 in Mailand
Stat rosa pristina nomine, nomina nuda tenemus
(„Die Rose von einst steht nur noch als Name, uns bleiben nur nackte Namen“)
In Memoriam Umberto Eco
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„Bisher hatte ich immer gedacht, die Bücher sprächen nur von den menschlichen oder göttlichen Dingen, die sich außerhalb der Bücher befinden. Nun ging mir plötzlich auf, dass die Bücher nicht selten von anderen Büchern sprechen, ja, dass es mitunter so ist, als sprächen sie miteinander. Und im Licht dieser neuen Erkenntnis erschien mir die Bibliothek noch unheimlicher. War sie womöglich der Ort eines langen und säkularen Gewispers, eines unhörbaren Dialogs zwischen Pergament und Pergament? Also etwas Lebendiges, ein Raum voller Kräfte, die durch keinen menschlichen Geist gezähmt werden können, ein Schatzhaus voller Geheimnisse, die aus zahllosen Hirnen entsprungen sind und weiterleben nach dem Tod ihrer Erzeuger? Oder diese fortdauern lassen in sich?“
(Adson von Melk, der Erzähler in DER NAME DER ROSE, siehe Umberto Eco in wikipedia.de - Es könnte förmlich Eco´s Motto sein...)
23.10.2015: Heute entdeckt. "Korruption, Intrigen, Verschwörungstheorien - Umberto Eco porträtiert die gute Gesellschaft unserer Gegenwart in einer rasanten Kriminalgeschichte zwischen Wirtschaft, Politik und Presse - ironisch, komisch, provozierend" Wo? in NULLNUMMER
Letzten Monat hab ich noch eins erstanden. Auch nicht schlecht. Es geht um die phantastischen Länder und Mythen unserer Welt und wohin sie entschwunden sind.
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Meine Ausgabe von 1989 |
Die Buchgeschichte Tolle et lege bezieht sich auch auf ein Zitat aus DER NAME DER ROSE. Das Motto unserer Bücherblogs ist dort Gegenstand der Geschichte. Am 09.07.2009 schrieb ich diesen kurzen Text bei den Buchgesichtern.
"Nimm und lies, kann ich nur sagen. Ja, nicht nur der Roman und die
spannende Kriminalgeschichte haben es mir angetan. Latein habe ich in
der Schule nicht gehabt, aber wenn ich die zu mir gehörende Brille mal
als "Oculi de vitro com capsula" (Augen aus Glas mit Einfassung)
bezeichnen kann, ernte ich das "Stupus Mundi", das Staunen der Welt. Für
buchgesichter.de eignet sich aber auch ein Motto, welches ebenfalls aus
dem Buch stammt:
"Habeat Librarius et registrum omnium liborum oedinatum secundum
facultates et autores, reponatque eos separatim et ordinate cum
signatoris per scripturam applikatis"
(Der Bibliothekar habe ein Verzeichnis aller Bücher, geordnet nach
Themen und Autoren, und er bewahre sie einzeln auf und wohlgeordnet mit
schriftlich aufgebrachten Signatoren.)
Klar könnte man diese Website auch als "speculum Mundi", den Spiegel der Welt bezeichnen.
Einige hier können manche Bücher "intus et incute", also in- und auswendig.
So kam ich auf den Gedanken, lateinische Aphorismen auch mal zu sammeln. Ist aber keine Sucht daraus geworden.
Die Zitate stammen alle aus dem Buch, bis auf
"Stupus...", so wurde Kaiser Friedrich II. von Hohenstauffen genannt.
Wie gesagt, ich hab von Latein überhaupt keine Ahnung!"
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Rezensionen:
Die Kunst des Bücherliebens führte gleich zu zwei Rezensionen. Anne urteilte unterschiedlich über die Teile des Buches, KaratekaDD fand es insgesamt sehr gut, kann aber Annes Meinung durchaus nachvollziehen.
► Annes Rezension ► KaratekaDD´s Rezension
► Hanser / München 2009 / DNB
Außerdem inspierierte dieses Buch zu einer Reihe von Geschichten, doch dazu weiter unten mehr.
BAUDOLINO, die Lügengeschichte eines Bauernjungen aus der Zeit Friedrichs I. von Stauffen, dem eigentlichen Barbarossa, wurde gleich mehrfach rezensiert. Wieder einmal ein Beweis, dass wir drei zwar hie und da gemeinsame Bücherinteressenpflegen, aber nicht gleich ticken.
► Pardens Rezension ► Tinsoldiers Rezension
► RM Buch und Medien / Gütersloh 2002 / DNB
TinSoldier hat sich dran gewagt und ist im Gegensatz zum Karateka aus DD damit fertig geworden: Mit DER FRIEDHOF IN PRAG.
► TinSoldiers Rezension
► KaratekaDD´s Rezension (2016)
► Hanser / München 2011 / DNB
Mit Glossen, Satiren, Gedankengänge - Eco eben hat Anne Parden ihre Rezension zu Derrick oder die Leidenschaft fürs Mittelmaß überschrieben. Um den bekannten deutschen Kommissar Derrick, geht es dabei nur in einer Geschichte.
► Pardens Rezension
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KaratekaDD´s Umberto Eco Bibliothek
Es bleibt noch viel zu tun. Zum Beispiel wäre das DAS FOUCAULTSCHE PENDEL: Bisher ungelesen wie der Prager Friedhof. Am PENDEL hab ich mir bisher die Zähne ausgebissen. Trotz des lexikalischen Entschlüsselers.
Da manchem solche komplexen Romane wie die Eco´s schwer fallen, gibt es Entschlüsselungsbücher:
- Das Geheimnis der Rose entschlüsselt - ICKERT, Klaus und SCHICK, Ursula - DNB - Heyne, München 1989
- Das Foucaultsche Pendel entschlüsselt - BAUCO, Luigi - DNB - Heyne, München 1999
Da grübelt die Bücherraupe |
Geschichten & Sonstiges
► hier geht es zum Buchgeschichten - Interview
Parden hat nach DIE KUNST DES BÜCHERLIEBENS auch eine eigene ► Buchgeschichte geschrieben. Angeblich wurde sie dazu von KaratekaDD´s "ellenlangem" Werk ► KaratekaDD erklärt die Sache mit den Büchern, angeregt.
Da DIE KUNST... uns über eine Krankheit aufklärte, kam es zu Geschichten wie ► KaratekaDD fragt... Sind wir ... bibliophil?
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Web - Links:
Das Online Portal eines Helge SCHALK aus Bochum ist ein wahre Fundgrube zu Umberto Eco. Zu Beispiel der Text WIE MAN SEX IM INTERNET SUCHT ist doch eine Köstlichkeit. Alle werden rufen: "Nein so etwas!", dann erklären sie, dass sie keinerlei Erfahrungen damit haben. Also ich werde auch nichts zugeben...
Leider ist das Portal wohl seit einiger Zeit nicht mehr richtig in Betrieb.
- Umberto Eco unter wikipedia.de
- Umberto Eco´s Webseite (italienisch, englisch)
- Umberto Eco in der Deutschen Nationalbibliothek
- Weitere Rezensionen zu Umberto Eco bei Perlentaucher.de
- Feuilleton der FAZ: Wissen stinkt nicht
Friedrich II : stupor mundi nicht stupus!!
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