Jiles, Paulette: News of the world

 

NEWS of the WORLD

eine Novelle von Paulette Jiles

Die Story:

News of the World 

von Paulette Jiles ist ein historischer Roman, der im Texas des Jahres 1870 spielt. Der ehemalige Captain Jefferson Kyle Kidd, ein alternder Veteran und Zeitungsleser, reist durch das Land und trägt in kleinen Städten gegen Bezahlung die Nachrichten der Welt vor.

Eines Tages erhält er den Auftrag, die zehnjährige Johanna Leonberger zu ihren Verwandten zu bringen. Das Mädchen wurde Jahre zuvor von den Kiowa entführt und wuchs als eine von ihnen auf. Nun, nach ihrer Befreiung, fühlt sie sich ihrer ursprünglichen Familie fremd. Während ihrer gemeinsamen Reise durch das raue und gefährliche Texas entwickelt sich eine tiefe Bindung zwischen Kidd und Johanna. Als sie schließlich ihre Verwandten erreichen, steht Kidd vor einer schwierigen Entscheidung.

Der Roman erzählt ein bewegendes Abenteuer über Loyalität, Identität und die Suche nach Heimat in einer sich wandelnden Welt.

Das Buch ist nicht einfach ein gutes Buch. Es ist vielmehr ein hervorragendes Buch mit einer Geschichte, die den Leser tief berührt, wenn nicht gar stellenweise zu Tränen rührt. Leider gibt es bis heute keine deutsche Fassung. Wer des Englischen hinreichend mächtig ist, sollte es dennoch (oder gerade deswegen?) in der Originalsprache lesen! 

Der Film:

Das Buch/die Story wurde auch verfilmt und in den Hauptrollen mit Tom Hanks und dem deutschen Nachwuchstalent Helena Zengel hervorragend besetzt. 

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Der Film orientiert sich eng an der Story, dennoch weicht der filmische Handlungsverlauf an mehreren Stellen im Detail von der Originalvorlage ab, was jedoch der inhaltlichen Botschaft und der atmosphärischen Dichte nicht schadet. 

Die Darsteller:

Beide Hauptdarsteller sind einfach überragend und Helena Zengel wird von Vielen eine große Karriere als Schauspielerin vorausgesagt. Und das mit vollem Recht! Zu Oscarpreisträger Tom Hanks muss man nichts sagen. Er ist einfach einer der besten lebenden Filmdarsteller. Mein Urteil über den Film: Absolut sehenswert!

Die Autorin:

Paulette Jiles ist eine US-amerikanische Schriftstellerin, Dichterin und Journalistin, die vor allem für ihre historischen Romane bekannt ist. Geboren 1943 in Salem, Missouri, studierte sie Romanistik und arbeitete zunächst als Journalistin in Kanada, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete.

Ihr international bekanntestes Werk ist News of the World (2016), das für den National Book Award nominiert wurde und 2020 mit Tom Hanks in der Hauptrolle verfilmt wurde. In ihren Romanen verbindet Jiles tiefgehende Charakterstudien mit akribischer historischer Recherche und poetischer Sprache. Oft drehen sich ihre Geschichten um das Leben im 19. Jahrhundert und die Herausforderungen, mit denen Menschen in einer sich wandelnden Gesellschaft konfrontiert sind.

Neben Romanen veröffentlichte sie auch mehrere Gedichtbände und Memoiren. Jiles lebt heute zurückgezogen in Texas, wo sie weiterhin schreibt und sich mit Geschichte sowie Literatur beschäftigt.

Das Buch:

Das Buch und der Film stehen in einer Wechselwirkung: Wer das Eine liest, wird das  Andere sehen wollen - und umgekehrt. Ich persönlich sah zuerst den Film bei Netflix und habe mir dann das Buch gekauft. Andersrum würde es vermutlich genauso abgelaufen sein. Die Story ist einfach zu ungewöhnlich, die Historie absolut authentisch und bis ins Detail dargestellt. Das Buch vermittelt durch seine poetische Sprache und durch die tiefgehende und psychologisch stimmige Darstellung und Beschreibung der Charaktere eine außergewöhnlich dichte Atmosphäre. Man kann sich der Faszination nicht entziehen - jedenfalls war es bei mir so. Man stelle sich vor: 

Ein Kind wird im Alter von 4 Jahren von Indianern entführt und muss dabei die brutale Ermordung ihrer Eltern und der 2-jährigen Schwester mit ansehen. Aus der eigenen Familie und Kultur herausgerissen, wächst sie nun bei indianischen Eltern heran, die sie zu einer Kiowa - Indianerin erziehen, die nahezu alles über ihre Herkunft und ihre Muttersprache vergessen hat. Im Alter von 10 Jahren verliert Johanna auch ihre indianischen Eltern auf gewaltsame Weise und die Kiowa werden durch die amerikanische Unionsarmee gezwungen, sie, eine sog. "Captive", freizugeben. Johanna, die nun nicht mehr Johanna ist, sondern "Zikade" genannt wird, kommt unter die Vormundschaft der US-Regierung und soll quer durch Texas zu Ihren dort lebenden Verwandten gebracht werden. Hier beginnt die eigentliche Geschichte, als Captain Jefferson Kyle Kidd den Auftrag übernimmt, das verstörte und mehrfach entwurzelte Kind auf einer gefahrvollen Reise durch das Texas des Jahres 1870 von Wichita Falls im Norden nach Castroville im Süden zu bringen. Es ist also auch ein historisches "Roadmovie", das vor uns ausgebreitet wird. Vor allem aber ist es das Psychogramm der (fiktiven) Figur Johanna Leonberger, die für zahlreiche reale Schicksale von durch Indianer entführte weiße Siedlerkinder und Jugendliche in den Indianerterritorien des damaligen amerikanischen Bundesstaates Texas steht. Hier haben wir also den historischen Kontext.

Das Buch kann im Internethandel in der englischen Originalfassung erworben werden. In der Deutschen Nationalbibliothek ist es nicht gelistet. Ich habe den Roman für 21,57 Euro bei Amazon erworben. Den Film kann man über Streamingdienste (z.B. Netflix) anschauen oder als DVD erwerben.

Jiles, Paulette

News of the World

Hardcover 213 Seiten

ISBN 978-0-06-240920-1 (Hardcover)

William Morrow

An Imprint of HarperCollinsPublishers 

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