Vor kurzem erst erwähnte ich einen Streifzug auf den Höhen
um Jena und erzählte von den Romanen Ein Soldat von 1813 und Waterloo. Ein zweites
Taschenbuch kam ebenso in meine Hände. C.S. Forester (1899 – 1966) schrieb 1932 den Roman Death to the French. Unter
dem Titel Tod den Franzosen brachte der Ullstein Verlag diesen Roman im Jahr
1988 heraus. Ein schmales Taschenbuch von gerade einmal 159 Seiten. Was den
Schriftsteller geritten hat, den Kampf zwischen den Truppen des Duke of
Wellington und Napoleons Armee im Jahr 1810 zu erzählen, weiß ich nicht. Ein
paar Jahre später mussten Franzosen und Engländer jedenfalls (zum zweiten Mal
in diesem Jahrhundert) Verbündete werden.
* * *
Der Roman erzählt davon, wie der Scharfschütze Matthew Dodd
von seinem 95. Regiment abgeschnitten wird, während sich Wellingtons Truppen
auf Lissabon zurückziehen müssen. Er versucht natürlich Anschluss an die
britischen Truppen zu gewinnen, jedoch dauert dieses Unterfangen Monate. Die
verbringt er mit portugiesischen Freischärlern. Die Bauern, schlecht
ausgerüstet und militärisch völlig unerfahren führen unter seiner Führung einen
Partisanenkrieg gegen die Franzosen.
Es ist ein französisches Linienregiment das in der Gegend,
inzwischen auch nur noch mit Fetzen bekleidet und wegen fehlendem Nachschub
hungernd, umherzieht. Sergeant Godinot führt eine Gruppe, deren Angehörige
durch dieses „Gespenst“, den Scharfschützen Dodd, immer mehr dezimiert werden. Am
Ende werden die Bauern von den Franzosen, Dodd befindet sich gerade auf einem Aufklärungsgang,
hingemetzelt.
Es bleibt am Ende nur die Frage: Schafft es Dodd zurück zu
den Rotröcken? Überlebt der erfahrene französische Sergeant den portugiesischen
Krieg?
* * *
Der Roman lebt nicht allein von der Geschichte dieses
hervorragenden Soldaten im grünen Rock der Sharpshooters, die im wahrsten Sinne
des Wortes gegenüber handelnde französische Gruppe, die am untersten Ende der
Nahrungskette steht, gibt das Salz des Romans. Vor allem deshalb, weil sie sich
immer fast in die Augen sehen können. Der Szene, in der die Franzosen versuchen
eine Brücke über den Tejo zu schlagen unter englischem Kanonenbeschuss ist sehr
eindringlich und zeigt, Krieg hat vielleicht gelegentlich Helden, aber eben
nichts Heldenhaftes.
* * *
Mich erinnerte der Roman an eine englische Serie mit Sean
Bean, Sharpshooters. Bean verkörperte darin den Scharfschützen Richard Sharpe. Auch
so ein Typ, ähnlich wie Dodd, ebenfalls im 95th. Rifle Regiment, auch in
Portugal (und an vielen anderen Kriegsschauplätzen) eingesetzt. Sharpe
allerdings schafft es bis zum Offizier, weil er Wellington das Leben rettet.
* * *
Quelle Wiki |
Cecil Scott Forester spielt hier schon einmal eine Rolle.
Bei TinSodier natürlich, denn der schwärmte im Februar 2014 von Horatio Hornblower, einer Romanreihe um einen fiktiven englischen Seehelden. Selbst
hätte ich wohl erst beim verlinken bei Autoren –
alphabetisch gestutzt. Aber im Taschenbuch war die Reihe um diesen
Mitshipman Hornblower aufgelistet, und den Zusammenhang zu TinSoldier konnte ich doch
ziemlich leicht herstellen.
Wir kommen doch immer mal wieder auf Bekanntes zurück.
► Ullstein Verlag / Frankfurt a.M. 1988 / ISBN: 3-548-21092-0 / 159 Seiten
© KaratekaDD
Sehr interessant Uwe, wusste bislang nicht, dass es einen Roman von Forester zum Thema Befreiungskriege bzw. Napoleons Eroberungskriege gibt.
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