Die einfachste Sache der Welt: Joseph liebt Clara. Clara liebt Joseph. Doch dann ist da noch das Leben … Eine ungewöhnliche, melancholische und warmherzige Liebesgeschichte.
Was tat die Rose, nachdem der kleine Prinz sie verließ? Auf diese Frage hat Joseph eine Antwort: Sie hat gewartet. Tag und Nacht. So wie er auf Clara wartet und alles tut, um nicht mehr diese unerträgliche Leere zu spüren, die geliebte Menschen in uns hinterlassen, wenn sie gehen. Nur seine Liebe kann er nicht in Worte fassen. Denn genügen Worte, um wahre Gefühle zu äußern?
Clara kann weder mit noch ohne Joseph leben, doch sie träumt davon, jede Sekunde mit ihm zu verbringen. Nun erinnert sie sich an ihre gemeinsamen Momente. An den ersten Kuss. An den Tag, als sie oben auf dem Turm den Sonnenuntergang bewunderten. An die Einzigartigkeit des Lebens mit ihm …
Aber Joseph kann seine endlose Liebe mit der Endlichkeit des Lebens nicht vereinbaren, und so schenkt er sich und Clara die Möglichkeit einer Ewigkeit, die nur für wahre Liebende in Frage kommt.
- Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
- Übersetzung:
- Verlag: Droemer HC (21. August 2006)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3426197464
- ISBN-13: 978-3426197462
Verstörend in seiner kompromisslosen Konsequenz...
Der Weg der Liebe - El camino del amor - © Parden |
Die einfachste Sache der Welt: Joseph liebt Clara. Clara liebt Joseph. Doch dann ist da noch das Leben...
Was tun, wenn die Frau, die man liebt, eines Tages geht, obwohl sie einen liebt - oder ausgerechnet deswegen? Was tun, wenn Worte nicht genügen, um wahre Gefühle zum Ausdruck zu bringen? Was tun, wenn eine endlose Liebe sich mit der Endlichkeit des Lebens nicht vereinbaren lässt?
Was macht eigentlich die Blume die ganze Zeit? (S. 137)
"Der kleine Prinz" - darauf bezieht sich diese Frage - verlässt eines Tages seinen kleinen Planeten, nachdem er von seiner Rose enttäuscht ist. Aber was ist mit der Blume? Sie bleibt ganz allein zurück, ein Jahr lang, und man erfährt nicht mit einem Wort, wie es ihr dabei ergeht. Leidet sie, bereut sie, verändert sie sich, entwickelt sie sich weiter?
Diese Fragen stellt sich Joseph, der ebenfalls alleine zurückblieb, nachdem Clara, die er liebt, die ihn liebt, ihn einfach verlassen hat. Er leidet fürchterlich, von Woche zu Woche schlimmer, weiß nicht, ob sie je wiederkehrt, kann sie nicht vergessen, will sie nicht vergessen:
"Ich lebe lieber ohne sie, aber in dem Wissen, dass es sie gibt, dass irgendwo jemand wie sie existiert, als ganz ohne sie." (S. 49)
Diese Verlassenheit trotz der großen Liebe, die die beiden verbindet, bildet den Schwerpunkt der Geschichte. Dabei wechselt in den einzelnen Passagen immer wieder die Perspektive, so dass nicht nur Clara und Joseph selbst zu Wort kommen, sondern auch Josephs Bruder und dessen Frau.
Der Schreibstil ist wenig lebendig, Gedanken, Gefühle, Dialoge bestimmen das Gefüge, durchwoben von einer für mich eher verkopften Poesie.
"Ihre Abwesenheit hinterließ unweigerlich ein Loch in seinem Bauch, das nur durch Essen gefüllt werden konnte, das er nur ertrug, wenn er aß. Seltsamerweise nahm er nicht zu. Es war, als ernährte er seine Einsamkeit und nicht seinen Körper." (S. 60)
Die kompromisslose Konsequenz, in die 'el camino del amor' - 'der Weg der Liebe' - schließlich führt, erscheint aus den Figuren heraus logisch, für mich jedoch traurig und verstörend. Dazu hat mich die gleichzeitig distanzierte Darstellung des Geschehens wenig berühren können, so dass die große Liebe für mich als eher abstraktes Gebilde aufflammte und beleuchtet wurde, was ich schade fand.
Die Aufmachung des Buches hingegen ist wirklich bezaubernd. Ein wunderschön gestaltetes Hardcover-Büchlein mit geprägtem Einband in ansprechendem Druck, blutrotem Vorsatzpapier und schönem Satz, das sich als kleines Geschenk wirklich gut eignet und im Regal ein Schmuckstück ist.
Insgesamt konnte das Büchlein leider nicht halten, was es zu versprechen schien.
© Parden
Régis de sá Moreira |
uss schon wirklich lange überlegen, wann ich mal etwas Verstörendes gelesen hätte. Kann mich nicht erinnern. Wahrscheinlich noch gar nicht.
AntwortenLöschenMein letztes wirklich verstörendes Buch war von Sibylle Berg: Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot
LöschenÄh, ja. Das versteh ich. Die Konsequenz nach der Lektüre kann hier gar nicht wieder gegeben werden.
LöschenMir scheint, bei diesem Bild müsste man den Titel in Anführungszeichen setzen, obwohl...
AntwortenLöschenUnd was eigentlich ist ein verkopfte Poesie?
Doch, es geht um die Liebe, um nichts anderes. Um die große Liebe. Und die Frage, ob LIebe ewig sein kann...
LöschenEine verkopfte Poesie ist für mich, wenn poetisch formulierte Sätze sehr intelligent klingen, mich aber gefühlsmäßig nicht zu berühren vermögen.
Ehlich gesagt, sind das so Sachen, die mir beim Lesen nicht in den Kopf kommen. Vielleicht liegst auch an der Lektüre.
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