TinSoldiers Fotos und Zeichnungen

Liebe Freunde,


Wanted: TinSoldier
TinSoldiers Kunst- und Fotoecke ist eine Rubrik, in der ich in lockerer Folge sowohl eigene Fotografien zeigen als auch Rezensionen über Fotobücher, über fotografische Schätze also, einstellen werde.
Und da ich auch gern zeichne und aquarelliere, zeige ich hier auch einige meiner "Werke".
Ich wünsche mir regen Besuch und, genauso wichtig, viele Rückmeldungen in Form von Kommentaren.
Daneben bietet mir die Kunst- und Fotoecke Gelegenheit, mich vorzustellen.

Hier also mein Steckbrief:
Baujahr 1956
verheiratet, 1 Tochter
Beruf: Beamter 
Fester Wohnsitz in Unna/Westfalen
Steckenpferde:
Bücher, Reisen, Modellbau, Schießsport, mein Garten, fotografieren, Schreiben, zeichnen und aquarellieren, wandern und und und....
Freizeit: Bei so vielen Hobbies keine mehr...


Kleiner Fotolehrgang:
(Alle Aufnahmen wurden, soweit im Einzelfall nichts anderes vermerkt ist, mit einer digitalen Spiegelreflexcamera Canon EOS 450 D und Canon Originalobjektiven angefertigt. Die Aufnahmen sind in der Regel digital nachbearbeitet mit Adobe Photoshop Elements 11)

Der Datteln-Hamm-Kanal...

Der Datteln-Hamm Kanal im Abendlicht 
... zweigt in Datteln vom Dortmund-Ems-Kanal ab und verläuft von hier in östlicher Richtung durch Waltrop, Lünen und Bergkamen bis Hamm. Baubeginn für den Kanal war 1914 (1. Ausbaustufe). Heute hat der Datteln-Hamm-Kanal eine Länge von ca. 47 km. Ein Höhenunterschied von 6,75 Metern wird durch die zwei Schleusen Hamm und Werries bewältigt. Neben seiner Hauptaufgabe als Schifffahrtsstraße erfüllt der Kanal einen wichtigen Zweck in der Wasserhaltung des deutschen Kanalnetzes.
Soweit einige sachlich-nüchterne Informationen zum Datteln-Hamm-Kanal, wie man sie z.B. in Wikipedia nachlesen kann.
Mein Foto zeigt die andere, die romantische Seite des Kanals, hier 2012 im sommerlichen Abendlicht von einer Brücke im Bereich der Stadtgrenze Bergkamen / Werne aus in Richtung der Marina in Bergkamen-Rünthe gesehen.
Der Kanal prägt den Charakter dieser ehemals vom Bergbau dominierten Gegend im Ruhrgebiet und ist an beiden Ufern gesäumt von malerischen Wander- und Radwegen. Angler, Wassersportler, Wanderer und Naturfreunde aller Couleur finden hier Ausgleich und Erholung vom grauen Alltag, können die herrliche Natur u.a. in Naturschutzgebieten und auf stillen Pfaden entlang dieser künstliche Wasserstraße und nicht zuletzt auch den Anblick fast lautlose fahrender, majestätischer Binnenschiffe unterschiedlicher Nationen geniessen. 
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Die Rhön...

      In der hessischen Rhön (analog, Scan vom Postiv)




... ist ein deutsches Mittelgebirge und erstreckt sich auf einer Gesamtfläche von ca. 1.500 km² über Teile Hessens, Bayerns und Thüringens. Man findet hier noch herrlich urwüchsige Natur mit einem teils rauhen, aber sehr gesunden Reizklima vor, stille Wanderwege und eine majestätische Mittelgebirgslandschaft erwarten den Wanderer ebenso wie bewirtschaftete Berghütten, die zur Einkehr einladen und wo man nach
einer zünftigen Mahlzeit einen "Rhöndiesel" bestellt.
Die höchste Erhebung der Rhön ist mit 950 m über NN die Wasserkuppe, die man auch den "Berg der Segelflieger" nennt, denn hier war in den 1920´iger und 1930´iger Jahren die Wiege des deutschen Segelflugs. Davon zeugen noch heute die älteste Segelflugschule der Welt und das Deutsche Segelflugmuseum auf ihrem Gipfel, wo man jene originalen "Flugapparate" besichtigen kann, mit denen hier die Pioniere des Segelflugs ihre Rekorde flogen.
Sehr zu empfehlen ist auch das Hotel "Peterchens Mondfahrt" direkt auf dem Gipfel, das im Sommer wie im Winter gemütliche Rhöner Gastlichkeit bietet. 
Am Südhang der Wasserkuppe entspringt die Fulda, welche den linken Quellfluss der Weser bildet und unweit der Wasserkuppe auch die gleichnamige Bischofs- Stadt durchfließt.
Das abendliche Gipfelfoto habe ich  ca. 1990 bei einer herbstlichen Rhön-Wanderung mit meiner analogen Canon AE 1 Spiegelreflexkamera gemacht und nachträglich in Form eines Scans vom Farbpositiv digitalisiert. Die Abendstimmung entspricht in der Wiedergabe den tatsächlichen Verhältnissen, d.h. es wurde digital nur mäßig nachbearbeitet. 


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Räumliche Tiefe...
Waldweg an der Möhnetalsperre im März

...durch kontrastreiche Lichter- und
Schatten lässt sich besonders gut in schwarz-weiß Fotografien darstellen. S/W - Fotografie wende ich immer gerne an, wenn das Motiv dazu passt, was aber m.E. manchmal reine Gefühlssache, also eine "Bauchentscheidung" ist. 
Wichtiger ist, dass sich durch das Fehlen der Farbinformation der Blick auf das Wesentliche des Motivs konzentrieren kann. Daneben haben s/w - Aufnahmen oft einen eher nüchtern - dokumentarischen Charakter, was im Kontrast zu einem gefühlsbetonten Motiv (z.B. Portrait) sehr reizvoll sein kann.
S/W - Fotografie ist also nicht veraltete Technik, ist nicht das bloße Fehlen von Farbe, sondern ist in der Fotografie gezielt als Stilmittel einsetzbar!
Bei dem gezeigten Foto handelt es sich ursprünglich um eine Farbaufnahme, die digital nachbearbeitet und in s/w konvertiert wurde. Die zugrundeliegende Farbaufnahme wirkte aufgrund der frühen Jahreszeit blaß und langweilig, Struktur und räumliche Tiefe kamen kaum zur Geltung. Die Konvertierung in ein s/w - Bild machte hier aus einer durchschnittlichen Aufnahme ein gutes Foto!
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Der Hamburger Hafen...

Blaue Stunde im Hamburger Hafen



... ist der größte Seehafen Deutschlands und der zweitgrößte in Europa. Er liegt zwar ca. 100 km von der Elbemündung in die Nordsee entfernt, gilt aber dennoch als Seehafen, da er von Überseeschiffen mit einem Tiefgang von bis zu 15 Metern angelaufen werden kann.
Für jeden Besucher der Hansestadt Hamburg ist der Hafen Pflichtprogramm. Der riesige Hafen ist sozusagen "eine Stadt in der Stadt" und Hafenluft schnuppern heißt, etwas von dieser einzigartigen Atmosphäre von Weltoffenheit und Fernweh, von Reiselust und Abenteuer, von Geschäftigkeit und Gigantomanie in sich aufzunehmen.
Die gezeigte Aufnahme entstand an einem späten Nachmittag während des Hafengeburtstags 2013 an den Landungsbrücken, als viele historische Segelschiffe im Hafen lagen. Die Lichtstimmung des Bildes wurde beeinflusst von einer "heiter bis wolkigen" Wetterlage, wo die Sonne gelegentlich durch Wolkenlücken strahlte und die Szene wunderbar beleuchtete.
Kurz nach dieser Aufnahme zog es sich zu und es setzte Regen ein.

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Ein "Mitzieher"...
Springreiter

...ist eine Technik, mit der ein Fotograf ein schnell bewegtes Objekt scharf abbilden kann. Dabei wird die Kamera mit dem Objektiv auf das Objekt gerichtet und folgt diesem, während es von einer Seite zur anderen vorbeizieht. Wenn die Bewegung der Kamera bzw. des Objektivs parallel zum Motiv erfolgt, wird selbiges insgesamt oder doch zumindest in Teilen scharf abgebildet, während der Hintergrund in der Bewegung verschwimmt. So erhält man scharfe Aufnahmen von schnell bewegten Objekten (Rennwagen, laufende Tiere usw.) bei relativ langen Verschlusszeiten. Im Gegensatz zu einer Aufnahme mit einer kurzen Belichtungszeit (ab 1/500 Sek. aufwärts) wird dabei das Motiv nicht in der Bewegung "eingefroren", sondern wirkt dynamisch, weil die Bewegung fotografisch dargestellt wird. Es empfielt sich, die Technik zu üben und immer mehrere Aufnahmen zu machen, weil mit Sicherheit nicht jedes Foto auf Anhieb gelingen wird. Dabei lohnt es sich, die Belichtungszeiten zu variieren, um die für die jeweilige Situation beste Kombination von Verschlusszeit und Blende zu finden. Die gezeigte Aufnahme entstand bei Kunstlicht in der Dortmunder Westfalenhalle mit einer Brennweite von 110 mm, f (Blende) 8 bei 1/30 ´tel Sekunde und einer Sensorempfindlichkeit von ISO 1600. Man sieht, dass Pferd und Reiter zwar nicht in allen aber zumindest in den wesentlichen Bereichen (hier: Kopf und Oberkörper des Reiters, Hals und Kopf des Pferdes) ausreichend scharf abgebildet sind. So entsteht beim Betrachter der Eindruck eines dynamischen, kraftvollen Sprungs von Pferd und Reiter über das Hindernis.

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Himmel un Äd...
Himmel un Äd


"...ist ein traditionelles rheinisches, westfälisches, niedersächsisches und schlesisches Gericht aus Stampfkartoffeln und Apfelmus. Im Rheinland nimmt man traditionell frische Kartoffeln und frische Äpfel, die gewürfelt, gekocht, aber keinesfalls gestampft werden. 
Das Gericht ist seit dem 18. Jahrhundert bekannt. Seinen Namen erhielt es von der früher verbreiteten und auch heute noch in verschiedenen Regionen gängigen Bezeichnung Erdapfel für Kartoffel, so dass „Himmel“ für die Äpfel an den Bäumen und „Erde“ für die Äpfel in der Erde als Hauptbestandteile des Gerichts steht.
Häufig wird „Himmel und Erde“ zusammen mit (geräucherter) gebratener Blutwurst, gerösteten Zwiebeln und auch Speck oder gebratener Leberwurst serviert. In der Region um Hamburg gehört Grützwurst dazu".
(Quelle: Wikipedia).

Das Foto ist ein gutes Beispiel für die günstige Gestaltung des Bildaufbaus. Um den zu beurteilen, machen wir uns klar,  w a s  wir sehen:
Die Horizontlinie des Bildes verläuft hier, von unten gesehen, etwa bei einem Viertel der Bildfläche. Als Faustregel sollten wir uns merken, dass es günstiig ist, wenn der Himmel auf Landschaftsaufnahmen mindestens etwa zwei Drittel des Bildes einnimmt, d.h. die Horizontlinie verläuft etwa bei einem Drittel im unteren Bildbereich. Ausnahmen bestätigen hier die Regel!
Der Feldweg in der Bildmitte verläuft leicht gebogen in das Bild hinein und verliert sich an der Horizontlinie. Dieser Weg bietet eine gute Führung für das Auge: Der Blick wird "in das Bild hinein" gelenkt. Eine ähnliche Wirkung erzielen die Wolken, die zugleich den Eindruck der räumlichen Tiefe vermitteln.
Verstärkt wird dieser Eindruck auch durch die farbliche Gestaltung des Himmels, der im Vordergrund tiefblau ist und mit zunehmender Entfernung immer blasser wird.
Somit haben wir die wesentlichen Regeln für einen guten Bildaufbau bei einer Landschaftsaufnahme bereits kennen gelernt: 
Zu achten ist auf den Horizontverlauf, auf eine Führung für das Auge und auf die räumliche und farbliche Gestaltung. 
Natürlich gibt es wie bei jeder Regel auch hier Ausnahmen und für andere Aufnahmesituationen (z.B. Portraitaufnahmen, Aufnahmen von Menschen, Tieren, Autos, Maschinen etc.) gilt es unter Umständen, auf weitere Feinheiten zu achten. Als Einstieg soll dies aber zunächst einmal reichen - und mit Regeln wie dem "Goldenen Schnitt" z.B. können wir uns auch später noch eingehend beschäftigen!
Aus alledem wird klar: Ein "gutes" Foto erfordert immer auch ein Wenig Planung und die Beachtung grundlegender Regeln. Wer die beherrscht, dem werden auch mit einer einfachen Kamera ansprechende Fotos gelingen.
Merke: Ein gutes Foto entsteht bereits im Kopf des Fotografen, bevor er den Auslöser betätigt!


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Weniger ist manchmal mehr...

Segler auf dem Bodensee
...dies gilt auch in der Fotografie. Das Weniger bezieht sich hier hauptsächlich auf die Farbe - bei dieser Farbaufnahme wurden bis auf die Rot-, Magenta- und Gelbtöne alle Farben entsättigt. Übrig bleibt eine s/w Aufnahme mit geringen Farbanteilen in den genannten Farben. Dabei setzen insbesondere der rote Farbklecks und die gelben Säume an den Segeln schöne farbige Akzente. Ein ganz geringer Anteil von Magenta, eigentlich ein Hauch nur, verstärkt das Leuchten des Wassers. All dies geschah aber erst in der Nachbearbeitung des digitalen Fotos.
Zum Bildaufbau:
Das Foto wird optisch horizontal etwa hälftig dort geteilt, wo das Seeufer verläuft. Oberhalb desselben sehen wir eine ansteigende Landschaft. Ich habe hier bewußt darauf verzichtet, die oben beschriebene Regel, wonach das Bild horizontal etwa 1 Drittel zu 2 Drittel aufgeteilt werden sollte, anzuwenden, weil ich bewußt die Weite des Sees darstellen wollte. Außerdem wirkt die glitzernde Seeoberfläche wesentlich lebhafter als der relativ langweilige Hintergrund. Man sieht also: Als fortgeschrittener Fotograf wird man sich nicht immer sklavisch an Grundregeln halten, weil dies die eigene Kreativität begrenzt. Probieren geht über Studieren! Zu der hälftigen horizontalen Aufteilung  passt sehr gut, dass das Großsegel durch die Uferlinie ebenfalls etwa in der Mitte geschnitten wird. Das Segelboot befindet sich ein Wenig rechts der Bildmitte, was das Foto dynamischer erscheinen lässt. Merke: In solchen Aufnahmesituationen das Aufnahmenobjekt  i m m e r  deutlich links oder rechts der Mitte platzieren! In meinem Bild hätte das Schiff auch ruhig noch etwas weiter rechts sein dürfen! Ein Fahrzeug in Bewegung, ein laufender Hund usw. sollte auf einem Foto immer Raum haben, in den es oder er sich optisch hineinbewegen kann! 
Gut, weil die Bildspannung erhöhend, ist auch die Neigung des Bootes samt Segel zu einer Seite, in diesem Falle nach links. Der angesprochene rote Klecks schließlich lenkt das Auge auf den Bootsrumpf und bietet selbigem somit einen Fixpunkt.
Wichtig: Fast alles, was ich beschrieben habe, lässt sich in der digitalen Bildbearbeitung in gewissen Grenzen beeinflussen. Besser aber ist es, wenn die beschriebenen Grundsätze bereits beim Entstehen der Fotografie vom Fotografen berücksichtigt werden!


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Fotografische Dokumentation...

...ist das möglichst genaue, vollständige und naturgetreue Abbilden eines Motivs. Hier sind künstlerische Verfremdungen in der Regel unerwünscht. Im Vordergrund steht das Bemühen, eine korrekt belichtete, scharfe und in allen Belangen technisch einwandfreie Aufnahme des fotografischen Motivs zu erzeugen.
Ölbohrplattform
Man kann hier leicht das Hobby der Fotografie mit anderen Liebhabereien kombinieren, denn hier bietet die Fotografie z.B. Liebhabern von Schiffen, Eisenbahnen, Autos, Architektur, Bäumen, Tieren usw. ein schier unbegrenztes Repertoir an möglichen Motiven.
Raddampfer Hohentwiel, Baujahr 1913:
Das letzte Fahrzeug seiner Art auf dem Bodensee





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Minimalismus in der Fotografie...

ist eine gute Übung für das Auge. Solche Aufnahmen kann man - nicht nur aber gerade auch - monochrom bzw. in s/w komponieren. Die Reduktion auf bestimmte einzelne Bildelemente bewirkt oft eine starke grafische Wirkung und geht mit einer mehr oder weniger starken Abstrahierung des Aufnahmeobjektes einher, so dass das Motiv unter Umständen nur noch schwer oder gar nicht mehr erkannt wird. Als Beispiel dienen die nächsten beiden Fotos:

Hier sehen wir was?
Es handelt sich um starken Schattenwurf auf einem Krankenhauskorridor bei extremer Sonneneinstrahlung.
Haben sie es erkannt?

Minimalismus in s/w:
Grafische Wirkung von Licht und Schatten

Aufnahme: Canon AE 1, ADOX CHS 100 FineArt, 
entwickelt in Adonal;
Scan vom Negativ

Auf dem nächsten Foto ist die Abstrahierung hingegen nicht so stark: Man erkennt also auf Anhieb, worum es sich handelt. Dennoch hat auch dieses Foto eine grafische Wirkung, die aus den starken hell-dunkel-Kontrasten und dem knappen Bildzuschnitt, der den Blick auf die Linien und Strukturen der Fassade und des Zaunes lenkt, resultiert.


Schöner Wohnen um 1900:
Villa im Jugendstil

Aufnahme:  Canon AE 1, ADOX CHS 100 FineArt, 
entwickelt in Adonal;
Scan vom Negativ

Indem man versucht, seinen Blick auf das Wesentliche  zu reduzieren, kann man das Auge  darin schulen, passende Motive zu finden: Man kann z.B. versuchen, in seiner täglichen Umgebung auf Muster und Strukturen zu achten, die sich für solche Aufnahmen eignen könnten. Indem man sich vorstellt, wie die Komposition im fertigen Foto aussehen, trainiert man seinen "fotografischen Blick". Im Zeitalter der digiatlen Fotografie kann man natürlich auch jederzeit ein paar Probeaufnahmen anfertigen. Da man die Ergebnisse sofort überprüfen kann, hat man stets die Kontrolle.



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"Hanfstrick mit Bokeh":
Ein Hanfstrick...

...ist ein Hanfstrick! 
Was zum Teufel aber ist ein Bokeh?
Hanfstrick mit Bokeh


Bei der Fotografie bestimmter Motive wird der Hintergrund gerne bewusst unscharf gehalten, um die Ablenkung des Betrachters vom Hauptmotiv zu mindern. Beispielsweise erscheinen dann bei einigen Objektiven in den unscharfen Bereichen (die außerhalb der Schärfentiefe liegen) im vorderen Bereich viele helle Kreise, während bei anderen Objektiven diese Kreise eine andere Form, Farbe oder Kontrast aufzeigen. Diese unterschiedlichen Erscheinungsformen der unscharfen Bereiche als auch die Qualität des Übergangs nennt man das Bokeh eines Objektives.
Das Bokeh kann zwischen unscharfem Vordergrund und unscharfem Hintergrund deutlich verschieden ausfallen. Häufig geht eine angenehme Wiedergabe des Hintergrunds mit einer unschönen des Vordergrunds einher und umgekehrt.
Bokeh ist eine ausgesprochen subjektive Qualität, die schwierig zu messen ist und kontrovers diskutiert wird. Viele Fotografen greifen mit einiger Erfahrung subjektiv zu Objektiven mit gutem Bokeh, ohne sich darüber klar zu werden, warum genau sie einem bestimmten Objektiv gegenüber einem von den fotografischen Eckwerten her ansonsten gleichwertigen Objektiv den Vorzug geben, „es macht einfach die schöneren Bilder“. Außerhalb von Fachkreisen ist die Diskussion über gutes oder schlechtes Bokeh erst seit Mitte der neunziger Jahre entbrannt und noch lange nicht abgeschlossen.
(Wikipedia)
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Dieser Rheinfall...

ist kein Reinfall - sondern ein gelungenes Foto!

Rheinfall bei Schaffhausen

Auch hier gilt wieder: Weniger ist mehr. Das Foto vom Rheinfall bei Schaffhausen im Schweizer Kanton Schaffhausen wurde in der Nachbearbeitung eng geschnitten. So gelingt eine eindrucksvolle Darstellung des Wasserfalls.   Die Belichtungszeit betrug bei einer Brennweite von 160 mm und Blende 8  1/320 Sekunde. Diese Belichtungszeit garantierte ein gestochen scharfes Foto, und bei Blende 8 war die Schärfentiefe ausreichend für eine scharfe Abbildung des gesamten Vorder- und Hintergrundes.  Bei der gewählten Belichtungszeit ist die Bewegung des Wassers nicht vollständig eingefroren sondern wird noch hinreichend "fließend" dargestellt.
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Portraitaufnahmen...

...sind eine Kunst für sich!
Blick durch´s Kaleidoskop

Ein Bäckergeselle

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Aufnahmen von...

...Menschengruppen sind ein Kapitel für sich!
Dieses Foto enstand während eines türkischen Straßenfestes.
Ein türkisches Straßenfest
Aufnahme: Scan vom Negativ, Canon AE 1, Objektiv 135 mm, s/w Film ADOX CHS 100 Art, 
entwickelt in Adonal

Bei zufällig zusammenkommenden Menschengruppen hat man keine Möglichkeit, die Verteilung der Gruppe zu beeinflussen. Also muss man "es nehmen, wie es kommt" und kann höchstens durch die Wahl des Bildausschnittes und durch den eigenen Standort den Bildaufbau beeinflussen. Hier gelang es mir, eine klare Staffelung der Persone im Vordergrund rechts über die Personengruppe in der Bildmitte bis hin zu den Menschen im Hintergrund zu erreichen. Die "Bildachse" verläuft von rechts vorne diagonal durch das Bild nach links hinten. Fixpunkt für das Auge ist die mittlere Personengruppe. Die Schärfentiefe ist so gewählt, dass der Fokus und damit die Schärfe eben auf dieser Personengruppe liegt. Die weichen Lichtverhältnisse und die großzügige Belichtung geben dem Foto eine leichte und luftige Atmosphäre. Will man Menschen unbemerkt fotografieren, benötigt man ein Teleobjektiv. Ich bevorzuge es grundsätzlich, näher heranzugehen: Zum einen fühle ich mich besser, wenn die Menschen wissen, dass ich sie fotografiere (so können sie mir jederzeit zu verstehen geben, falls sie dies nicht möchten). In diesem Falle hatte ich vorher Blickkontakt aufgenommen und mich vergewissert, dass mein Tun niemanden störte und akzeptiert wurde. Es gibt aber noch einen weiteren Grund, nah an die Gruppe heranzugehen, denn so kann der Fotograf in Beziehung zu seinen Motiven treten. Man beachte einmal, wie wunderbar das kleine Mädchen mit der Kamera flirtet - gerade dieses Detail gibt dem Foto meiner Meinung nach etwas Besonderes!
Beachte: 
Jeder Mensch hat grundsätzlich ein Recht am eigenen Bild. Eine Ausnahme machen hier nur sog. "Personen des öffentlichen Lebens". Holen sie sich deshalb grundsätzlich das Einverständnis von Personen ein, die sie fotografieren möchten. Sie werden sehen, dass die meisten Menschen positiv reagieren, wenn sie höflich gefragt werden!

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Schattenspiele:

Aufnahme: Samsung S 1060, f 3.2, 1/402 Sek., ISO 50 

Ein früher Sonntagmorgen im Park. Die Sonne steht noch tief am östlichen Himmel. 
Das Ergebnis: Lange Schatten, ein beglückendes Vogelkonzert vor dem Hintergrund tiefer Stille.
D i e s e n  Moment wollte ich einfangen! 
Ich hoffe, es ist mir ansatzweise gelungen.

Solche tollen Aufnahmemomente muss man erkennen und sofort nutzen. Deshalb habe ich fast immer eine kleine, handliche Digitalkamera dabei. Merke: Beste Lichtverhältnisse zum Fotografieren hat man entweder früh Morgens oder am (späten) Nachmittag bzw. am frühen Abend. Um die Mittagszeit, wenn die Sonne im Zenit steht, ist das Licht in der Regel zu hart und kontrastreich (es sei denn, es wird z.B. durch eine lichte Wolkendecke gefiltert).
Diese Aufnahme wurde nicht mit einer großen Spiegelreflexkamera angefertigt, sondern mit einer kleinen, handlichen und relativ preiswerten Digitalkamera für weniger als 150,- Euro. Das Ergebnis ist qualitativ hervorragend und kann sich sehen lassen. Man sieht: Für gute Fotos benötigt man nicht zwingend eine teure Ausrüstung.


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Die Wahl des Bildausschnittes...

...ist ebenfalls ein wichtiges Gestaltungselement und beeinflusst ganz wesentlich die Bildaussage!
Das gezeigte Foto hatte ursprünglich einen anderen Schnitt - es zeigte die Musikerin mit ihrem Instrument sowie einen Teil des Orchesters. In der abschliessenden digitalen Bearbeitung entschied ich mich für die Beschränkung auf diesen aussagekräftigen Bildausschnitt. Plötzlich gewann das Bild eine viel stärke Aussagekraft, weil es sich darauf beschränkt, das Wesentliche im Detail zu zeigen: Das schöne Holz und die elegante Form des Streichinstruments und die Hand, die es spielt.
Musik - handgemacht
Natürlich kann man den endgültigen Bildausschnitt auch schon bei der Aufnahme festlegen. Ich habe mir aber angewöhnt, meistens eine oder mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Bildausschnitten zu fertigen (wofür man natürlich ein Zoom-Objektiv verwenden muss). So behalte ich die Flexibilität, den endgültigen Bildausschnitt später, während der digitalen Bildbearbeitung am Bildschirm durch Probieren in Ruhe festlegen zu können, denn die Beurteilung des besten Bildausschnittes ist in der Aufnahmesituation, besonders wenn es schnell gehen muss, nicht immer ganz einfach.


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Bildbearbeitung...

...eröffnet ungeahnte kreative Möglichkeiten!
Betonspargel
-bearbeitete Fassung-


Betonspargel
-Ursprungsfoto-

















Die Bearbeitung digitaler Fotos ist heute dank fähiger Bildebearbeitungsprogramme recht einfach zu bewerkstelligen. So eröffnen sich dem Fotografen, der hier auch zunehmend zum künstlerischen Bildgestalter wird, zahlreiche, teils atemberaubende Möglichkeiten. Diese reichen von der einfachen qualitativen Verbesserung eines Fotos, indem wir z.B. eine Unter- oder Überbelichtung ausgleichen, bis hin zur gezielten Verfremdung eines Bildes. Ja, es lassen sich auch völlig neue Bilder gestalten, indem man beliebig einzelne Elemente verschiedener Bilder neu zusammenfügt und so zu völlig neuen Wirkungen und Bildaussagen kommt.
Das oben gezeigte Beispiel "Betonspargel" zeigt übrigens den Fernsehturm in Düsseldorf. In der Bearbeitung kam es mir darauf an, das Foto futuristischer und dramatischer, ja in gewisser Weise "endzeitmäßig" zu gestalten. Jeder mag für sich beurteilen, ob die bearbeitete Fassung das Foto nun interessanter gemacht hat oder nicht. Ein gutes Beispiel für die Möglichkeiten digitaler Bildbearbeitung ist es aber allemal!




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Lindau am Bodensee


Schnappschüsse...

sind spontane, ungeplante Aufnahmen, die aus dem Augenblick heraus entstehen.

In der 5. Jahreszeit
Das Foto "In der 5. Jahreszeit" ist, unschwer erkennbar, bei einem Karnevalsumzug entstanden. Bei solchen Gelegenheiten wissen die Akteure natürlich, dass sie beobachtet und auch fotografiert werden. Deshalb entstehen bei solchen Gelegenheiten Bilder, die zwar noch als "Schnappschüsse" gelten können, die aber niemals den Menschen so unbefangen zeigen, wie er sich gibt, wenn er sich unbeobachtet fühlt!

Dies ist auf den beiden nachfolgenden Aufnahmen völlig anders:


Generation iPhone

Diese Schülergruppe war so sehr in ihr Tun vertieft, dass sie keine Notiz von mir und meiner Kamera nahm.

Im (Bau-) Container ist die Hölle los!


An diesem Baukontainer kam ich in Düsseldorf zufällig vorbei, und da ich die
  Gruppe, mit der ich zusammen dort war, nicht verlieren wollte, hatte ich nur ein paar Sekunden Zeit für dieses Foto. Ich fand die beiden einfach witzig!


Pumuckels Karneval

Bei Ereignissen, die von vielen Menschen besucht werden, kann man versuchen, mit einem starken Teleobjektiv Schnappschüsse von einzelnen Personen zu machen.
Ein Tele erlaubt es außerdem, wie hier das Motiv "freizustellen", so dass alle unwichtigen Bildelemente unscharf abgebildet werden. Das Ergebnis:
Die Konzentration liegt ausschließlich auf dem Motiv.

Augen zu und durch!


Hier ein weiteres Beispiel für einen gelungenen Schnappschuss!


Impressionen in schwarz und weiß


Terra Inkognito







Bücher zum Thema Fotografie:


Das Antlitz der Erinnerung

Eugene Atget: Paris

Jürgen Wolf: Adobe Photoshop 11 Das umfassende Handbuch

Huw Lewis-Jones: Abenteurer im Eis


                               

4 Kommentare:

  1. Ich sehe, du bearbeitest deine Werke auch gern mal ein bißchen nach...

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  2. Ja, eine gute Nachbearbeitung kann aus einem durchschnittlichen Foto einen Blickfang (neudeutsch "Eyecatcher") machen!

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  3. Da sind wirlich schöne Fotos bei. Das aus der hessischen Rhön würde ich mir sogar vergrößert und gerahmt an die Wand hängen, wenn es meines wäre. Aber der Betonspargel und die Allee in schwarzweiß vermitteln auch eine tolle Atmosphäre. Beim Betonspargel meint man, die Wolkenbewegung sehen zu können, verrückt.

    Den blauen Rahmen um die Blaue Stunde im Hamburger Hafen finde ich persönlich nicht ganz passend. Da hätte ich eher ein graublau gewählt (oder so), das jetztige blau leuchtet zu sehr für das Bild. Aber ist natürlich Geschmackssache... :)
    Jedenfalls erkennt man, wieviel Arbeit in allen hier präsentierten Fotos steckt!



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  4. Die Idee, die Bilder auf diese Art und Weise zu erklären und zu beschreiben finde ich sehr schön. Vielleicht aber musst du über Rubriken oder einzelne Themen in jeweils einem Post nachdenken. Bei den Rahmen stimme ich Anne zu, aber mir gefallen die, wo der Rahmen der Fotorand selbst ist. Bei mir hängen solche Bilder in der Wohnstube.

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