„Neben unserer Haustür stand damals eine kleine weiße Bank mit grünen Stäben in den Rücken- und Seitenlehnen, von der man nach der einen Seite die lange Straße hinab bis an die Kirch, nach der anderen Seite hinaus bis in die Felder sehen konnte. An Sommerabenden saßen meine Eltern hier, der Ruhe nach der Arbeit pflegend; in den Stunden vorher aber pflegte ich sie in Beschlag zu nehmen und hier in der freien Luft unter erquickendem Ausblick nach Ost und West meine Schularbeit anzufertigen.
So saß ich auch eines Nachmittags – ich weiß noch gar wohl, es war im September, eben nach unserem Michaelis-Jahrmarkte – und schrieb für den Rechenmeister meine Algebra-Exempel auf die Tafel, als ich unten von der Straße ein seltsames Gefährt heraufkommen sage. Es war ein zweirädriger Karren, der von einem kleinen grauen Pferde gezogen wurde. Zwischen zwei ziemlich hohen Kisten, mit denen er beladen war, saß eine große blonde Frau mit steifen hölzernen Gesichtszügen und ein etwa neunjähriges Mädchen, dass sein schwarzhaariges Köpfchen lebhaft von einer Seite nach der anderen drehte; nebenher ging, den Zügel in der Hand, ein kleiner, lustig blickender Mann, dem unter seiner grünen Schirmmütze die kurzen schwarzen Haare wie Spieße vom Kopf abstanden.“
Wer das erzählt, ist der Kunstdrechsler und Mechanikus Paul Pauslen, er erzählt das seinem Lehrjungen, welcher ihn nach seinem Spitznamen gefragt hatte: Erst wird Paulsen wütend, denn „Pole Poppenspäler“ sei ein Schimpfname, der, damit wird Paulsen wieder ruhiger, allerdings §das Beste ausdrücke, was ihm im Leben gegeben wurden sei". Dann erzählt er die Geschichte seiner Kindheit, die von der Puppenspielerfamilie Tendler, und deren Tochter, dem Puppenspieler-Lisei.