Wahrscheinlich jeder länger dienende Soldat, vor allem Berufssoldaten und unter diesen Einheitsführer, lernt die militärische Lage zu beurteilen. Den vermutlichen Zielen des Gegners, dessen Fähigkeiten in Angriff und Verteidigung, seiner Ausrüstung und seinen Kampfmitteln werden die Fähigkeiten der eigenen Einheit, des Bataillons, des Regiments, der Brigade gegenübergestellt, eigene taktische Ziele entwickelt, Entschlüsse gefasst und diese in Pläne und Befehle umgesetzt. Dabei geht es um Taktik als Theorie und Praxis der Führung solcher Formationen, das ist Bestandteil der Kriegführung. Strategie, operative Kunst und Taktik werden insgesamt als Kriegskunst bezeichnet.
Bevor Divisionen, Korps oder Armeen in Einsatzbereitschaft oder in Marsch gesetzt werden, wird die Strategie festgelegt, welche nicht nur, aber vor allem von der Politik bestimmt wird.
Der Einsatz der deutschen Kampfbrigade in Litauen, die aus 5000 Soldaten und Soldatinnen unserer Bundeswehr bestehen soll, ist Ergebnis der deutschen, der europäischen und NATO-Strategie im Ergebnis der Beurteilung der politischen militärischen Lage im Zusammenhang mit dem schon drei Jahre anhaltenden Krieges in der Ukraine.
Kriegstüchtig sein. Das erfordert vor allem Übung, Übung, Übung. Jede Übung im größeren Rahmen, oft Manöver genannt, folgt einer Idee, einem Szenarium, nachdem der militärische Gegner handeln könnte und geübt wird, wie ein möglicher Angriff zum Beispiel zurückgeschlagen werden kann.
Die genannte Brigade in Litauen (
Panzerbrigade 45) muss aber gleichzeitig so leistungsfähig, geübt und ausgerüstet sein, das es sich der mögliche Gegner überlegt, den NATO-Staat Litauen anzugreifen. Als möglicher militärischer Gegner kommen im Norden der NATO-Flanke nur zwei Staaten in Betracht: Weißrussland und Russland.