Da der Prolog zum 10teiligen eSerial mich neugierg gemacht hat, wollte ich dem ersten Teil der Reihe eine Chance geben. Dark-Fiction ist das Genre, dem diese Bücher zugeordnet werden - nicht mein Schwerpunkt beim Lesen, aber wie heißt es so schön: immer neugierig bleiben!
Auch wenn der Reihe ein Prolog vorangestellt wurde, muss an dieser Stelle schon gesagt werden, dass der erste Band im Grunde ebenfalls als Einleitung gesehen werden muss. Vor allem der Hauptcharakter wird hier - spektakulär - eingeführt...
Inhalt: (Quelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur)
Interpol-Ermittler Malleus Bourreau ist Atheist geblieben in einer Welt,
in der es vor Göttern nur so wimmelt. Und er ist gut in seinem Job,
denn er hat keinen Respekt. Nicht vor Menschen und nicht vor Göttern.
Sein aktueller Fall fordert ihn allerdings: Wertvolle Artefakte aus den
verschiedensten Kulturen sind verschwunden, und die Diebe gehen dabei
buchstäblich über Leichen. Wie hängen die Gegenstände zusammen?
Malleus Bourreau muss zum einen einen Mord an einem
Souvenirhändler in Treva (Hamburg) lösen und kommt dabei einem weiteren
Rätsel auf die Spur: Was hat es mit der verschwundenen Unbekannten aus
der Bretagne auf sich? Die Hinweise führen über Umwege nach Lettland.
Und auch der Souvenirhändler hat ein weiteres Geheimnis hinterlassen.
GÖTTLICHE ERMITTLUNGEN...
Quelle: Pixabay |
Gerade einmal 175 Seiten hat dieser erste Band des eSerials - was
alleine schon Hinweis genug ist, dass es sich unabhängig vom
vorangestellten Prolog
in erster Linie wohl um eine Einführung handeln soll. Die Person sowie
die Arbeitsweise des Interpol-Ermittlers Malleus Bourreau steht hier im
Mittelpunkt, und tatsächlich erhält man von ihm einen recht intensiven
Eindruck.
Er ermittelt in Fällen, in denen die seit 2012 wiedererschienenen
Gottheiten eine Rolle spielen (sollen) - woran Malleus Bourreau
grundsätzlich nicht glaubt. Denn er glaubt an nichts. Schon gar nicht an
Götter, denn er ist Atheist. Trotz der doch so offensichtlichen Präsenz
der durchaus zahlreich zu nennenden Gottheiten auf der Erde gelingt es
dem Ermittler auch tatsächlich, in seinen Fällen Spuren und Indizien
anderweitig zu interpretieren und die entsprechenden Nachweise zu
liefern. Darum ist er so gefragt. Denn er ist einer der Besten.
"Tja, so ist das, wenn Glaube auf Wissen trifft: Eines davon bleibt auf der Strecke."
Seine Arbeit erledigt Bourreau gewissenhaft, ihn kann keine
Situation überraschen, und als wehrhaft erweist er sich dank technisch
hochwertiger Ausrüstung (Science-Fiction!) ebenfalls. Zudem hat er noch
einen Verfolger im Nacken, von dem er jedoch nichts weiß. Dieser
Verfolger meldet sich zwischendurch - meist etwas gelangweilt - zu Wort
und schildert, wie er im Hintergrund dafür sorgt, dass Bourreau
tatsächlich nichts geschieht. So fliegen gerne einmal ein paar Kugeln
mehr durch die Gegend, doch der Ermittler registriert dies
offensichtlich nicht.
"Mir gefällt mein neues Dasein. Er gehört mir, mir
ganz alleine. Ich bin mit ihm unterwegs, solange es mir gefällt. Und
wenn es mir nicht mehr gefällt ... nun, ich bin ein sehr guter Schütze.
Niemand darf ihm etwas antun. Niemand außer mir."
Wer der Verfolger ist? Keine Ahnung. Der gibt sich nicht zu
erkennen. Ein Schatten? Eine Gottheit? Ein - was weiß ich... Das wird
sich sicher noch herausstellen. Bourreau jedenfalls ist ein einsamer
Mann, ein lonesome Cowboy, der am liebsten allein ermittelt und der seit
dem Tod seiner Frau und seiner Tochter auch keine Familie mehr besitzt.
Eine durchaus interessante Figur, jedoch (noch) ohne große Tiefen.
Ohne große Spannung verläuft leider die Ermittlung selbst. Das
Setting an sich ist interessant, auch wenn hier nahezu infaltionär mit
Namen von Gottheiten um sich geworfen wird, die ich größtenteils noch
nicht einmal kenne. Doch die Geschichte selbst plätschert meist
unspektakulär vor sich hin und gestaltet sich phasenweise unangenehm
langatmig. Selbst die actionlastigen Szenen sind nicht sonderlich
spannend, weil sie einfach nur beschreibend geschildert sind,
emotionslos und sachlich, ohne Zweifel aufkommen zu lassen, wie die
Situation ausgehen wird. Superheldmäßig eben - und mit heimlicher
Unterstützung durch den ominösen Verfolger Bourreaus.
Alles in allem also kein mitreißender Auftakt. Da die Erzählung
aber mit einem fiesen Cliffhanger endet, werde ich auch dem zweiten Band
noch eine Chance geben. Allerdings bin ich mir derzeit noch nicht
sicher, ob ich standhaft genug für die komplette Reihe bin...
© Parden
Produktinformation: (Quelle: Amazon.de)
- Format: Kindle Ausgabe
- Dateigröße: 2674 KB
- Seitenzahl der Print-Ausgabe: 175 Seiten
- Verlag: Knaur Taschenbuchverlag; Auflage: 1 (3. Juli 2015)
- Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
- Sprache: Deutsch
- ASIN: B00WAOV07Q
Informationen zum Autor: (Quelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur)
Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 50 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um "Die Zwerge" gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.
Hoffentlich geht das nicht so weiter...
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