Dienstag, 27. August 2024

Nørdby, Anne: Rot. Blut. Tot.

 

»Da war der Wolf. Er kam jede Nacht. Nebelgrau, mit gelben Augen und mächtigen Pfoten. Er konnte seine Krallen durch den Stoff seines Hemdes spüren. Sie drangen in ihn ein. Der ganze Wolf drang in ihn ein …« Nach 30 Jahren Haft kehrt ein entlassener Mörder in seine alte Heimat auf die Insel Møn zurück. Alle wissen, was der „Wolf von Møn“ damals getan hat. Als Leichen mit brutal auseinandergerissenen Kiefern auftauchen, beginnt für die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen und ihre Kollegen von der Kopenhagener Mordkommission eine Menschenjagd. (Verlagsbeschreibung...)

DNB / Gmeiner Verlag / 2023 / ISBN 978-3-8392-0430-6 / 512 Seiten

Reihe: Privatermittlerin Marit Rauch Iversen (Bd. 2)

Hier geht es zu Bd. 1

 

 

 

 

 

Durch NetGalley erhielt ich freundlicherweise dieses kostenlose Rezensionsexemplar, wofür ich mich auch an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanke. Kurz gefasst: Düster, brutal und verwoben mit der nordischen Mythologie - allerdings bleiben die Charaktere wie schon im ersten Band der Reihe recht blass. Hier geht es zur ausführlicheren Buchbesprechung:

 








DER WOLF VON MØN...



In dem zweiten Band der Thriller-Reihe um die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen verlagert sich das Geschehen rasch weg von Kopenhagen auf die dänische Insel Møn. Nach einem ersten brutalen Mord in der Hauptstadt wird auf Møn ein weiterer Toter aufgefunden, der nach demselben Muster ermordet wurde. Für die Bewohner Møns scheint der Fall bereits klar. Hans Erik Rask, ein verurteilter Kindermörder, ist nach 30 Jahren Haft entlassen worden und nun auf die Insel zurückgekehrt. Der Wolf von Møn wird er genannt, und jeder gruselt sich vor ihm. Für die Einheimischen kommt nur er in Frage.

Kirsten Vinther und Jesper Baek von der dänischen Polizei sowie der Privatermittlerin Marit Rauch jedoch kommen Zweifel an seiner Täterschaft. Sollen ihm die Morde womöglich in die Schuhe geschoben werden? Die Ermittler:innen tappen lange im Dunkeln, zumal immer neue Fakten ans Tageslicht kommen, die die Sicht auf die Dinge ständig verändern. Die Geschichte einer weiteren dänischen Insel sowie die nordische Mythologie (Edda) und die neuheidnische Religionsbewegung Ásatrú spielen hier u.a. eine Rolle. Diese faktenbasierten Entwicklungen fand ich doch recht interessant.

Durch den eingängigen Schreibstil sowie die ständigen Perspektivwechsel bleibt der Lesefluss erhalten, auch wenn der Spannungsbogen über weite Strecken eher flach ist und sich ebenso wie das Tempo erst gegen Ende erhöht. Leider gibt es hinsichtlich der Hauptcharaktere nur wenig Entwicklung. Ich weiß nun kaum mehr über die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen oder auch die Kommissar:innen als nach dem ersten Band. Das fand ich doch etwas schade, da hätte ich mehr erwartet. Nur dass Kirsten Vinther äußerst trinkfest zu sein scheint ist nun klar.

Am Ende gibt es immerhin eine stimmige Auflösung, die nach etlichen gelungenen Twists zu überraschen weiß. Alles in allem ein düsterer und brutaler Thriller mit interessanten Hintergründen, der durchaus Lust macht auf einen weiteren Band der Reihe...


© Parden






Anne Nørdby, Jahrgang 1975, lebt abwechselnd in Kopenhagen und in ihrem Haus auf Møn. Dort schreibt sie Krimis, Thriller und erfolgreiche Hörspiele. Bei ihren Reisen durch Skandinavien sammelt sie viele Anregungen und Ideen, die sie direkt in ihre Bücher einfließen lässt. Ihre zweite Leidenschaft gilt dem Schreiben im Team, den sogenannten Writers’ Rooms, in denen sie gemeinsam mit deutschen und dänischen Autorinnen und Autoren Serienstoffe und -konzepte entwickelt. (Quelle: Gmeiner Verlag)


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