Matt Haig ist hier im Blog kein Unbekannter. Ich habe vor einiger Zeit bereits seine Werke "Ich und die Menschen" sowie "Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben" vorgestellt - beides Romane für Erwachsene. Dass er auch für Kinder schreibt, habe ich erst in diesem Jahr entdeckt...
Matt Haig, eine Weihnachtsgeschichte und Rufus Beck - eine herrliche Kombination. Tatsächlich hat mir das Hörerlebnis sehr gut gefallen. Weshalb, könnt Ihr hier nachlesen:
Inhalt: (Quelle: Der Audio Verlag)
Die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest sind in vollem Gange, als
der Weihnachtsmann einen Brief seiner jungen Freundin Amelia aus der
Kurzwarengasse 99 erhält. Amelia lebt hier zusammen mit ihrem Kater
Käptn Ruß und ihrer schwerkranken Mutter und fristet ihr Dasein als
Kaminkehrerin. In ihrem Brief bittet das verzweifelte Mädchen den
Weihnachtsmann um ein Wunder.
Doch noch bevor Nikolaus der kleinen Amelia zur Seite eilen kann,
überschlagen sich die Ereignisse in Wichtelgrund: Erdbeben verschlucken
ganze Häuser, Briefe an den Weihnachtsmann gehen verloren, der
Weihnachtszauber schwindet und das Hoffnungsbarometer zeigt kaum mehr an
als ein Glimmen. Der Grund für diese Geschehnisse ist schnell gefunden:
Eine Trollverschwörung ist im Gange. Amelia ist die Einzige, die durch
ihre Hoffnung den Weihnachtszauber wieder zum Leben erwecken und
Weihnachten retten kann. Doch als der Weihnachtsmann endlich in London
eintrifft, scheint Amelia wie vom Erdboden verschluckt zu sein…
LIEBEVOLLES WEIHNACHTSBUCH IN VIKTORIANISCHEM GEWAND...
Quelle: Pixabay |
Die achtjährige Amelia hat viele sehnliche Wünsche an den
Weihnachtsmann. Doch der hat gerade alle Hände voll zu tun. Eine
finstere Trollverschwörung bedroht das Wichtelreich, Rentiere fallen vom
Himmel und aufgeregte Elfen künden davon, dass der Weihnachtszauber
immer schwächer wird. Wenn das so weitergeht, droht Weihnachten
auszufallen! Doch Amelia ist kein gewöhnliches Mädchen. Und der
Weihnachtsmann findet bald heraus, dass das Fest der Liebe nur mit der
Hilfe dieses besonderen Waisenmädchens gerettet werden kann...
Was ich nicht wusste: zu diesem Buch gibt es einen Vorgängerband:
'Ein Junge namens Weihnacht'. Besagtes Buch kenne ich (noch) nicht, aber
das fand ich jetzt auch nicht störend für das Verständnis dieses
Folgebandes. So viel vorweg.
Weihnachten ist der Glaube an Wunder - und genau darum geht es hier.
Die kleine Amelia, die der Weihnachtsmann bereits aus dem vorherigen
Band kennt, soll auch in diesem Jahr mit ihrem hoffnungsfrohen Herzen
dafür sorgen, dass Weihnachten stattfinden kann. Doch die Ereignisse
überschlagen sich hüben wie drüben:
Amelias Mutter stirbt genau am Heiligen Abend, und sie selbst wird
mit ihren gerade einmal acht Jahren in ein Arbeitshaus verschleppt, in
dem sie bei karger Kost Tag und Nacht schuften muss und selbst nachts
nur gerade einmal vier Stunden schlafen darf. In Wichtelhausen kann der
Schlitten des Weihnachtsmanns aufgrund von zu wenig Hoffnung im
Universum kaum starten und fällt nach wenigen Metern auch schon wieder
vom Himmel. Dazu proben die Trolle, die eigentlich den Friedensvertrag
unterschrieben hatten, den Aufstand - und zerstören Häuser und
Produktionsstätten des Dorfes. Kurz: Weihnachten fällt aus, und Amelia
ist bitter enttäuscht.
Im Jahr darauf will der Weihnachtsmann unbedingt verhindern, dass
Weihnachten wieder nicht stattfinden kann, doch dafür benötigt er
dringend Amelias Hilfe. Doch wie soll sie überhaupt noch Hoffnung
aufbringen, da wo sie nun seit einem Jahr drangsaliert wird und gerade
das Nötigste bekommt um zu überleben? Doch Weihnachtszauber nährt sich
ausschließlich von Hoffnung und dem Glauben an Wunder - wie kann der
Weihnachtsmann dieses Dilemma lösen?
Davon erzählt dieses liebevolle Weihnachsbuch in viktorianischem
Gewand, das die Zeiten eines Charles Dickens wieder aufleben lässt - und
diesem gar ein Gastspiel in der Erzählung verschafft. Die zwei
Handlungsstränge um die Geschehnisse in Wichtelhausen einerseits und
rund um Amelia andererseits nähern sich zunehmend einander an, bis sie
sich miteinander verflechten - aber da sind die Abenteuer noch nicht am
Ende.
"Das Leben ist wie ein Schornstein. Manchmal musst du dich durchs Dunkel mühen, um ans Licht zu gelangen..."
Eine schöne Mischung aus Spannung, Gefühl, Stimmung und auch Humor
hat Matt Haig hier geschaffen, dem es einmal mehr gelungen ist, auch
ernste Themen recht heiter zu verpacken. Dabei spart er nicht mit
liebevollen Details wie dem Wichtelwetter, bei dem es nur genauso kalt
ist, wie man selbst es gerne will oder auch der Wichtelzeitmessung mit
Bezeichnungen wie 'fünf Minuten nach ziemlich spät' oder auch 'zehn
Minuten nach kurz vor Morgen'.
Rufus Beck ist wie geschaffen für Geschichten dieser Art. Er verleiht
in seiner Lesung (ungekürzt: 5 Stunden und 31 Minuten) den einzelnen
Figuren unverkennbare Stimmen und steigert den Unterhaltungswert dadurch
noch um ein Vielfaches.
Auch wenn für mich am Ende noch einige Fragen offen blieben
(vermutlich für den Folgeband), hat mir das Hörbuch wirklich gut
gefallen. Die liebevolle Geschichte erscheint mir passend für die
angegebene Altersempfehlung (8-12 Jahre), hat aber auch Potential,
Erwachsene gut zu unterhalten.
So auch mich... Der Folgeband wartet glücklicherweise schon aufs Gehörtwerden...
© Parden
Produktinformation: (Quelle: Amazon.de)
- Audio CD
- Spieldauer: 5 Stunden und 31 Minuten
- Version: Ungekürzte Ausgabe
- Verlag: Der Audio Verlag (13. Oktober 2017)
- Sprache: Deutsch
- Übersetzung: Sophie Zeitz
- Sprecher: Rufus Beck
- ISBN-10: 3742401882
- ISBN-13: 978-3742401885
- Vom Hersteller empfohlenes Alter: 8 - 10 Jahre
Informationen zum Autor: (Quelle: Der Audio Verlag)
Matt Haig, geboren 1975 in Sheffield, hat bereits einige Romane und
Kinderbücher veröffentlicht, die mit verschiedenen literarischen Preisen
ausgezeichnet und in über zwanzig Sprachen übersetzt wurden. Er lebt in
York und London. In Deutschland wurde er mit seinem Romanbestseller
»Ich und die Menschen« bekannt.
Informationen zum Sprecher: (Quelle: Der Audio Verlag)
Er kann »in seiner exzessiven Spiellust mitreißen wie wenige«, schrieb
die »Süddeutsche Zeitung« über Rufus Beck, der heute zu den
erfolgreichsten deutschen Schauspielern zählt. Bevor er mit seinen
Theater-, Film- und Fernsehengagements bekannt wurde, studierte er
Islamistik, Philosophie und Ethnologie in Heidelberg. Nach Engagements
auf den Bühnen Heidelberg, Saarbrücken, Tübingen, Schauspiel Frankfurt
und Schauspiel Köln hatte Rufus Beck Ende der 80er Jahre ein
spektakuläres Debüt am Bayerischen Staatsschauspiel München als »Franz
Moor« in »Die Räuber«. Seit 1994 ist er freischaffend, arbeitete als
Gast am Bayerischen Staatsschauspiel, an der Bayerischen Staatsoper, an
den Münchener Kammerspielen und am Berliner Ensemble. Er übernahm
Bühnenparts unter Leander Haussmann, Frank Castorf, Georg Ringsgwandl,
George Tabori. 1991 gab er sein Kinodebüt in »Kleine Haie« von Sönke
Wortmann. Der überregionale Durchbruch gelang ihm 1994: mit der
Deutschlandtournee des Rock-Fantasy-Musicals »Tabaluga« und mit der
Rolle der »Waltraud« in der Kinokomödie »Der bewegte Mann«. Sehr
erfolgreich ging er 2004/5 mit seinem internationalen Tanzmärchen
»Pandoras Legend – Night of the Sultans« auf Europatournee. Als Interpret, Regisseur und Produzent wirkte Rufus Beck an vielen
erfolgreichen Hörbuch-Produktionen mit: Bekannt ist er vor allem als die
Stimme von Harry Potter.
Gleich zwei Weihnachtsgeschichten in diesem Jahr. Schön.
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