Egal zu welcher Jahreszeit...
(zuerst veröffentlicht von parden auf Buchgesichter.de am 31.08.2010)
Bei diesem Buch "Frühling im Herzen" handelt es sich um eine Anthologie.
Mehr als 100 Autorinnen und Autoren aus sieben Ländern präsentieren
wundervolle Geschichten, Haiku, Gedichte, Akrosticha und Elfchen zur
Frühlingszeit.
Frühling steht für das Entfalten und Gedeihen neuen Lebens. Die Tage werden milder, der Schnee schwindet, die Wiesen grünen und die ersten Blumen öffnen ihre zarten Knospen. Endlich zwitschern die Vögel wieder, überall entspringt neues Lebensgefühl. Die Menschen sind froh, dass der Winter vorübergeht. Sie lechzen nach Licht und genießen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen.
Wie bereits bei der letzten Anthologie aus dem Verlag, die ich las: "Augenblicke, die berühren", musste ich erst einmal wieder nachschlagen, was die Worte des Klappentextes bedeuten - Wikipedia hilft da meistens weiter...
Frühling steht für das Entfalten und Gedeihen neuen Lebens. Die Tage werden milder, der Schnee schwindet, die Wiesen grünen und die ersten Blumen öffnen ihre zarten Knospen. Endlich zwitschern die Vögel wieder, überall entspringt neues Lebensgefühl. Die Menschen sind froh, dass der Winter vorübergeht. Sie lechzen nach Licht und genießen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen.
Wie bereits bei der letzten Anthologie aus dem Verlag, die ich las: "Augenblicke, die berühren", musste ich erst einmal wieder nachschlagen, was die Worte des Klappentextes bedeuten - Wikipedia hilft da meistens weiter...
- HAIKU: lustige, meist dreizeilige Verse
- AKROSTICHON: eine (Vers-)Form, bei der die Anfänge (Buchstaben oder Wörter) hintereinander gelesen einen Sinn, beispielsweise einen Namen oder einen Satz, ergeben
- ELFCHEN: ein kuzes Gedicht, bestehend aus elf Wörtern, die in festgelegter Folge auf fünf Zeilen verteilt werden
Angesichts der fest umrissenen Thematik könnte man vielleicht auf die Idee kommen, es sei die falsche Jahreszeit für dieses Büchlein. Aber so habe ich es keineswegs empfunden. Gerade jetzt, wo es so deutlich auf den Herbst zugeht,
Der Frühling kommt! |
Und so las ich jeden Tag zwei oder drei der oft kurzen Werke, wohldosiert, mehr nicht aufnehmen könnend, schließlich wollte ich allen Texten gerecht werden. Wie immer bei Büchern mit vielen kleineren Werken, gefällt nicht alles. Manchmal bleibt der Sinn etwas verborgen, auch sind die Talente beim Reimen beispielsweise unterschiedlich groß. Gelegentlich sind die Texte zu gewollt-angestrengt intellektuell, was mein Fall nicht so ist. Aber sicherlich ist hier für jeden Geschmack etwas dabei, und manche Zeile berührte auch oder empfand ich einfach als wunderschön: "... wie voll Poesie die Luft ist. Ein Gedicht aus Kätzchen und Krokussen, aus Sonnenstaub und aufatmender Erde" (S. 58).
Wie bereits in "Augenblicke, die berühren" ist auch in dieser Anthologie ein Text
Tinsoldier alias Rudolf Fröhlich |
Es lohnt sich sicherlich auch so, seine Seite bei Buchgesichter.de zu besuchen - jedenfalls für alle, die schöne Geschichten lieben...
Seit einiger Zeit schon bin ich dazu übergegangen, bei der Lektüre
eines Buches kleine Post-Its an Stellen zu hinterlassen, die ich für
bedeutend halte und auf die ich beim Verfassen einer Rezension ggf.
zurückkommen möchte. Hier ist es anders.
Auch in diesem Buch befinden sich etliche neongrüne selbsthaftende Zettelchen, doch diesmal werde ich sie dort belassen - wann immer mir danach ist, kann ich so das Buch aus dem Regal ziehen und mir die markierten schönen Stellen wieder vor Augen führen. Ein Gedicht jedoch sei hier erlaubt zu zitieren, verfasst von Helga Bauer (S. 144):
Auch in diesem Buch befinden sich etliche neongrüne selbsthaftende Zettelchen, doch diesmal werde ich sie dort belassen - wann immer mir danach ist, kann ich so das Buch aus dem Regal ziehen und mir die markierten schönen Stellen wieder vor Augen führen. Ein Gedicht jedoch sei hier erlaubt zu zitieren, verfasst von Helga Bauer (S. 144):
Schneekristall |
Im letzten Konzertweiß
Über vom Frostwind zerklüfteten Lagen da deckt nun ein flockiges Glitzertuch tiefes vernarbtes Gewebe vom erdigen Reich.
Und das Schneekristall sinkt in die Risse, als schlief es,
die Wundmale schließend zum Schutze. Und weich
aus dem Wolkengrau fallen die Zartsterne nieder,
sie breiten ein Schneevlies, gefaltet, aufs Eis.
Und im Flockenfall summen schon wärmende Lieder,
den Frühling empfangend, im letzten Konzertweiß
uns Farbklänge, flüsternd, aus Schneelicht zu tragen.
Über vom Frostwind zerklüfteten Lagen da deckt nun ein flockiges Glitzertuch tiefes vernarbtes Gewebe vom erdigen Reich.
Und das Schneekristall sinkt in die Risse, als schlief es,
die Wundmale schließend zum Schutze. Und weich
aus dem Wolkengrau fallen die Zartsterne nieder,
sie breiten ein Schneevlies, gefaltet, aufs Eis.
Und im Flockenfall summen schon wärmende Lieder,
den Frühling empfangend, im letzten Konzertweiß
uns Farbklänge, flüsternd, aus Schneelicht zu tragen.
Für mich wunderschön.
Und ein herzliches Dankeschön an Tinsoldier, der mir dieses Buch zukommen ließ.
© Parden
Und ein herzliches Dankeschön an Tinsoldier, der mir dieses Buch zukommen ließ.
© Parden
Und hier die Geschichte, wie das Büchlein seinen Weg zu mir fand...
Post von der Kreispolizeibehörde! |