Donnerstag, 23. November 2017

Bredemeyer, Mark: Runenzeit... (5+6)


Nach vier Bänden muss man ja die Lektüre zu einem glücklichen Ende bringen. 
Um was geht´s? Natürlich um RUNENZEIT


Was bescherte uns der vierte Band? Mit Handgranaten und Kalaschnikow ziehen Arminius und seine Armee aus den Stämmen der Germanen gegen die Legionen des Publius Quinctilius Varus. Man merkt, hier kann etwas nicht stimmen. Und richtig, in der Geschichte rühren so einige Leute dem 21. Jahrhundert rum. Aber das kennt der Leser dieses Blogs bereits, wenn er die kurzen Buchbesprechungen zu Bredemeyers „histo-fantastischem“ Roman verfolgt hat.

SCHIKSALSRUNEN, so heißt der fünfte Band und eigentlich weist dies auf das Ende hin. Das Schicksal des EWIGEN CHERUSKERS. Damit ist dann der sechste Band gleich mit genannt.

An das Ende darf man dabei als Mensch des 21. Jahrhunderts nicht denken, denn die Wolfszeit steht uns unmittelbar bevor, glaubt man den Göttern Wotan (Odin) und Donar (Thor). Über die Wolfszeit heißt es in der Völuspá, der Weissagung der Seherin:


Brüder schlagen dann,
morden einander;
Schwestersöhne
verderben Verwandtschaft;
wüst ist die Welt,
voll Hurerei; ’s ist
Beilzeit, Schwertzeit,
zerschmetterte Schilde,
Windzeit, Wolfszeit,
bis einstürzt die Welt –
nicht ein Mann will
den anderen schonen.

Die Wolfszeit gilt es zu verhindern, mindestens muss sie herausgezögert werden. Das ist der Grund, auf dessen die Hagedisen zu zeitverändernden Mitteln greifen, für diese eine Selbstverständlichkeit.

* * *

Wer sich so ein klein wenig auskennt, weiß, dass das Ende des Arminius nicht wirklich bekannt ist. Man spricht von Mord. Naja, bekannt ist auch, dass der Führer der Cherusker genügend Zoff in der eigenen Familie hatte. Schwiegervater Segestes und Bruder Flavus blieben den Römern verbunden. Thusnelda gebar den gemeinsamen Sohn Thumelicus in römischer Gefangenschaft.

Hier spaltet ein Verrat die Cherusker und auch vom Kampf gegen die Legionen des Germnicus erzählt Band 5 in dem die Munition knapp wird. Und MARBOD, auch ein „herbeigehexter“ Spätgermane spielt wieder eine Rolle.

Am Ende geht es darum, ob Arminius dem Schicksal entrinnen kann. Der harte Berufssoldat des 21. Jahrhunderts kennt ja das Ende des Cheruskers...





* * *

Immer wieder erwischte ich mich bei dem Gedanken, dass es an sich eine komische Geschichte ist, wenn man eine solche Zeitreise erzählt. BLIKSMANI und sein Neffe / Sohn WITANDI, mit „bürgerlichen Namen Armin und Leon, greifen gemeinsam mit ein paar anderen in die Geschichte ein. Grundgedanke ist, dass ohne deren Eingreifen die Römer Germanien hätten erobern können. Daher holen sich die HAGEDISEN Unterstützung aus der Zukunft. Dies gelingt und damit läuft die Geschichte so ab, wie wir sie heute kennen. (Allerdings kennt sie eine Wissenschaftlerin am Ende besser und zwar aus berufenem Mund...)

Nun endlich, nach insgesamt sechs Bänden kann ich noch einmal bestätigen, was ich zum dritten Band schon einmal schrieb:

„Geschichtsrezeption ist die Sache vieler Jugendlicher heute nicht. Obwohl die Möglichkeiten der Geschichtslehrer durch unzählige Medien, massenweise Dokumentationen, heute fast ins unendliche gehen, scheint das Interesse selbst an eigener Geschichte ziemlich erlahmt zu sein. Vielleicht haben daher solche „histo-fantastischen“ Romane ihre neue Berechtigung. Es muss ja nicht gleich so was „Kompliziertes“ wie Augustus sein.“

Die „histo-fantastischen" Romane haben ihre Berechtigung. Genauso, wie heute Comics und Graphic Novels zur Geschichtsrezeption eingesetzt werden. Ganz ersetzen können sie den schulischen Geschichtsunterricht allerdings nicht. Zu den historischen Ereignissen kommen dann noch literarische dazu, denn es treten auch noch ein paar andere Typen dazu, die man aus den germanischen und nordischen Sagen kennt: Wenn es schon die Hagedisen (Hexen), die hier wirken, dann dürfen Wotan und Co. nicht fehlen.

Bredemeyer hat seine Bände jeweils mit einem umfangreichen Glossar versehen, in denen er die handelnden Personen vorstellt, die verschiedenen Stämme und auch die Gegenden, in denen die Geschichte spielt. Jeder Band beginnt mit einem prägnanten Rückblick, so dass der Leser gut an die vorangegangenen Bände erinnert wird, wenn die Lektüre bereits einige Wochen oder Monate zurücklag. Auch ermöglicht dies natürlich die gezielte Suche nach Begriffen und Erläuterungen im Internet.


* * *

Die Bücher bekam ich so nach und nach für einen „Eispreis“ und dann als Rezensionsexemplare von Katharina Salomo von Salomo Publishing. Dafür noch einmal recht herzlichen Dank.

Es gibt so Fantasy...




© Bücherjunge


2 Kommentare:

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