Freitag, 17. Februar 2017

Hetmann, Frederik: Indianermärchen


Diese Märchen, Mythen und Legenden der Indianer Nordamerikas erzählen von Abenteuern und Helden, von Schlangenbrüdern, Himmelsfrauen und vielem mehr. Sie erlauben uns einen Einblick in die Lebensumstände der einzelnen Stämme, ihre magischen Vorstellungen und das Selbstverständnis der Indianer. Dabei kam es Frederik Hetmann darauf an, möglichst authentische Texte zu sammeln, die weitestgehend frei von klischeehaften Veränderungen durch die Weißen waren. Durch den überlieferten traditionellen Erzählstil übermitteln die Geschichten sehr einprägsam für den Leser das tiefe Naturverständnis, die Lebensweisheit und Traditionen der Indianer.

(Klappentext Königsfurt-Urania-Verlag)

  • Format: Kindle Edition
  • Dateigröße: 1504 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 192 Seiten
  • Verlag: Königsfurt-Urania Verlag GmbH; Auflage: Neuaufl. (21. März 2007)
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: B011S45KO2


















MYTHEN, LEGENDEN UND MÄRCHEN DER NORDAMERIKANISCHEN INDIANER...




Das Bild der Indianer wurde jahrhundertelang nach den Vorstellungen der Weißen gezeichnet. Dabei kam es zu einer verzerrten, häufig klischeehaften Darstellung der indianischen Kultur. Ein wirkliches Verständnis ist aber nur möglich, wenn die Indianer aus ihrer eigenen Welt, ihren Mythen, ihren Traditionen und ihrem eigenen Bewusstsein heraus begriffen werden. Dazu können die hier gesammelten Märchen wichtige Anhaltspunkte und Hilfen geben. 

Allerdings sind die Märchen bei den indianischen Stämmen immer nur mündlich tradiert worden. Eine Schriftsprache besaßen die nordamerikanischen Indianer nicht. Nach den Jesuiten im Jahr 1633 waren es vor allem Handlungs- und Forschungsreisende, in deren Aufzeichnungen  über ihre Erlebnisse im Indianerland sich sporadisch auch Elemente von Indianermärchen und -legenden fanden. Als im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts eine breitere Sammlung indianischer Folklore aufkam, neigten die Schreiber leider oft dazu, die indianischen Märchen ihrem eigenen persönlichen Geschmack entsprechend einzufärben und umzuformulieren. 

Durch den Eifer verschiedener amerikanischer Universitäten kam schließlich eine immense Forscher- und Sammlertätigkeit auf. Es gibt mittlerweile kaum einen primitiven Kulturbereich, dessen Mythen, Legenden und Märchen so erschöpfend und genau notiert worden sind, wie derjenige der nordamerikanischen Indianer. 

Die hier vorliegende Auswahl bietet höchstens eine kleine Kostprobe aus der inzwischen umfangreichen Sammlung. Dabei wurde sich bemüht, die Verfälschungen der ursprünglichen Erzählungen durch die Schreiber wieder rückgängig zu machen, um sich dem Original wieder anzunähern. Es wurden vor allem solche Texte ausgewählt, die etwas über die Lebensumstände der einzelnen Stämme, die magischen Vorstellungen und das Selbstverständnis der Indianer aussagen. Die Indianer können so ohne Verfälschung durch das Selbstverständnis der Weißen aus ihrer eigenen Tradition und Weltsicht heraus kennengelernt werden. 

Auch wenn heute nicht mehr davon ausgegangen werden kann, dass ursprüngliche Überlieferungen vollkommen unverfälscht an uns herangetragen werden können, war ich neugierig darauf, was mich hier erwartet. Und tatsächlich gewährte diese Sammlung einen interessanten Einblick in die Vielfältigkeit der indianischen Stämme einerseits und das Verbindende der indianischen Kultur andererseits. Die Naturverbundenheit, der Aufbau einer indianischen Gemeinschaft, die Lebensgewohnheiten und die Mythen der Ureinwohner Amerikas werden hier glaubhaft präsentiert.

Auch wenn die einzelnen Texte oft recht schmucklos und z.T. fast nüchtern daher kommen, hat mir die Lektüre gut gefallen. Manche Indianerstämme kannte ich  zuvor noch nicht einmal vom Hörensagen. Von anderen habe ich inzwischen ein viel umfassenderes Bild erhalten. In jedem Fall kommt solchen Sammlungen eine immense Bedeutung zu: die Bewahrung von vergänglichen kulturellen Schätzen. 

© Parden 



















Der Königsfurt-Urania-Verlag schreibt über den Autor:

Am 17.02.2014 blickten wir auf den 80. Geburtstag von Hans-Christian Kirsch zurück. Kirsch alias Frederik Hetmann, geb. 1934 in Breslau, gest. am 1.6.2006 in Limburg, ist einer der wirkungsreichsten und vielseitigsten Märchenexperten der Bundesrepublik. In vielen Ländern hat er Feldforschung betrieben: in Archiven und Bibliotheken oder ausgestattet mit altmodischen Diktiergeräten, etwa zur Aufnahme von Erzählern tief im Süden der USA. Oder unterwegs mit Pferd und Planwagen im Westen Irlands. Mit leichter Hand trug Frederik Hetmann ein riesiges Wissen über Entstehung und Verwendung der Märchen zusammen. Wie selbstverständlich eröffnete er dem Leser eine Vielfalt von Perspektiven. Und mit brillanter Schärfe und feinem Witz verbreitete er Aufklärung über Märchen und Märchen als Aufklärung. Seine Märchensammlungen erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit.

übernommen vom Königsfurt-Urania-Verlag

2 Kommentare:

  1. Da bist du ja förmlich eine Aspirantin für ROTER VOGEL geworden. Ich werde das Buch dann gleich mal auf der Indianerseite unterbringen.

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    1. Ich glaube nicht, dass Indianer-Geschichten jetzt auch zu meinem Steckenpferd werden. Aber interessant war der Einblick schon... :)

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