Freitag, 23. Dezember 2016

Gogol, Nikolaj Wassiljewitsch: Die Nacht vor Weihnachten


Was führt wohl, wundert sich die Hexe Ssolocha, der Teufel wieder im Schilde, der da klammheimlich den Mond vom Himmel stiehlt? Während im Dorf nach altem Brauch die Weihnachtssinger durch die Gassen ziehen, sinnt der Teufel auf einen ganz anderen Zeitvertreib ... Eine märchenhaft-phantastische Weihnachtsgeschichte, die den Hörer schmunzeln lässt!

(Klappentext Lübbe Audio)

  • Hörbuch-Download
  • Spieldauer: 2 Stunden und 12 Minuten
  • Format: Hörbuch-Download
  • Version: Ungekürzte Ausgabe
  • Verlag: Lübbe Audio
  • Audible.de Erscheinungsdatum: 13. Oktober 2010
  • Sprache: Deutsch
  • Sprecher: David Nathan
  • ASIN: B00474OWR2










MIT LIST UND ZAUBEREI...

Merkwürdige Dinge geschehen im Dorf Dikanka.

Nikolaj Gogol, ein russischer Dichter, der von 1809 bis 1852 lebte, erzählt hier eine volkstümliche, turbulente und humorvolle Weihnachtsgeschichte. In dem ukrainischen Dorf Dikanka ist in der Nacht vor Weihnachten einiges aus dem Lot. Hier kommt es beim jährlichen Weihnachtssingen durch teuflischen Spuk zu allerhand grotesken Episoden, in denen satirisch die Doppelmoral der Dorfbewohner entlarvt wird.

Die Hexe Ssolocha stiehlt eine Hand voll Sterne vom Himmel, um sich für das Fest zu schmücken; der Teufel, mit dem sie im Bunde steht, vergreift sich gar an der arglos über das Dorf ziehenden Mondscheibe. Noch merkwürdiger aber ist die Verwirrung, die in dem frommen und rechtschaffenen Schmied Wakula vorgeht: Aus Liebe zu der schönen Oxana lässt er sich zu dem Versprechen hinreißen, binnen einer Nacht das schönste Paar gestickter Ballschuhe aus dem Petersburger Palast der Zarin herbei zu schaffen. Es bedarf einiger List und Zauberei, ehe Wakula sein Versprechen einlösen kann.

Wenn man sich einmal eingehört hat in die altertümlich anmutende Sprache, nimmt einen der Zauber der Geschichte auch nach über hundertfünfzig Jahren noch gefangen. Gogol schafft hier kein bepuderzuckertes bonbonrosafarbenes kitschweihnachtliches Märchen, sondern führt den Hörer in ein armes ukrainisches Dorf im tiefsten Winter, wo die Bewohner die Kargheit des Lebens und die Eiseskälte vor allem mit Schnaps betäuben. Jeder ist auf seinen eigenen kleinen Vorteil bedacht, trickst den Nachbarn aus und merkt dabei gar nicht, wie er selbst hereingelegt wird. Eine kleine Dorfgemeinschaft voll gesundem Misstrauen, das mehr als berechtigt ist. Und doch hat diese eine Vorweihnachtsnacht es in sich: Geheimnisse kommen zutage, Schicksale wenden sich, alle Dorfbewohner werden in das wilde Treiben mit hineingezogen - bis schließlich am Ende doch das Gute über das Böse siegt...

David Nathan liest diese kleine Geschichte von 2 Stunden und 12 Minuten in gewohnt unaufgeregter und angemessener Weise. Dabei erhalten die verschiedenen Charaktere keine eigene Stimmlage, was aber nicht störend ist, da die Szenen und Personen recht häufig wechseln. Insgesamt ist die Lesung wirklich angenehm zu hören.

Ich finde es schön, immer wieder einmal auf alte Geschichten zu stoßen und sich mit ihnen zu beschäftigen. Der Besuch in dem kleinen ukrainischen Dorf in der Vorweihnachtsnacht hat mir dabei gut gefallen.


© Parden




1 Kommentar:

  1. So bewegst du dich mit deinen Hörbüchern auch immer mal auf die große alte Literatur zu. An die alten Russen kam ich bisher, bis auf Tolstoi, noch nicht ran.

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