Freitag, 19. Februar 2016

Weir, Andy: Der Marsianer


Gestrandet auf dem Mars

 

Der Astronaut Mark Watney war auf dem besten Weg, eine lebende Legende zu werden: Als einer der ersten Menschen in der Geschichte der Raumfahrt betritt er den Mars. Nun, sechs Tage später, ist Mark auf dem besten Weg, der erste Mensch zu werden, der auf dem Mars sterben wird: Bei einer Expedition auf dem Roten Planeten gerät er in einen Sandsturm, und als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, ist er allein. Auf dem Mars. Ohne Ausrüstung. Ohne Nahrung. Und ohne Crew, denn die ist bereits auf dem Weg zurück zur Erde. Es ist der Beginn eines spektakulären Überlebenskampfes ...

(Klappentext Heyne Verlag)


  • Taschenbuch: 512 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag (14. September 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • Übersetzung: Jürgen Langowski
  • ISBN-10: 3453316916
  • ISBN-13: 978-3453316911
  • Originaltitel: The Martian
















ROBINSON CRUSOE AUF DEM MARS...


Der Marsianer von Andy Weir, Heyne Science Fiction
Quelle: Heyne Verlag


Mark Watney ist einer von sechs Astronauten, die im Rahmen einer langjährig geplanten Mission einige Monate lang wissenschaftliche Untersuchungen auf dem Mars durchführen sollen. Als ein starker Sandsturm aufzieht, wird das Team jedoch vorzeitig zurückbeordert. Doch Mark wird während der Evakuierung von einem herumfliegenden Teil getroffen, und die Crew hält ihn für tot. Da die Bergung der Leiche eine Zeitverzögerung darstellen und der tote Körper einen unnötigen Ballast bedeuten würde, bleibt Mark auf dem Mars zurück. Doch entgegen aller Überzeugungen: er ist nicht tot!

Als er aus einer Ohnmacht erwacht, findet sich Mark plötzlich ganz allein auf dem Mars. Ein Teil der Ausrüstung ist zurückgeblieben, die Nahrung reicht noch für einige Wochen, für Sauerstoff und Wasser ist gesorgt. Doch wie um Himmels willen soll er hier auf Dauer überleben? Die nächste Mars-Mission wird den Planeten erst in vier Jahren erreichen. Und die Kommunikation zur Erde oder zu seinen Kollegen in der Hermes funktioniert nicht mehr. Alles andere als rosige Aussichten also, aber Mark hat einen großen Überlebenswillen und einen beinahe noch größeren Verstand. Sein Einfallsreichtum zeigt ihm immer wieder neue Wege auf, und sein trockener Humor hilft ihm dabei, den Kampf nicht aufzugeben. Doch wird das letztlich wirklich reichen?


Marskarte - Quelle: Verlagsgruppe Random House



Andy WeirÜber den Autoren ist zu erfahren: 'Bereits im zarten Alter von fünfzehn war Andy Weir als Programmierer für diverse Computerfirmen tätig und arbeitet inzwischen als Softwareentwickler. In seiner Freizeit interessiert er sich für Physik, Mechanik und die Geschichte der bemannten Raumfahrt - und natürlich für das Schreiben.' (Verlagsgruppe Random House)

In seinem Debütroman konnte sich Andy Weir also wunderbar austoben und hat, soweit ich das beurteilen kann, wirklich alle Eventualitäten durchdacht. Ein verblüffendes Gedankenexperiment eines aussichtslos erscheinenden Kampfes, das durchaus viel Spannendes bereithält. Meist erfährt der Leser durch Makrs Logbucheintragungen von den Ereignissen auf dem Mars, gelegentlich schwenkt die Perspektive aber auch kurz zur NASA und den Geschehnissen auf der Erde, denn nur im Zusammenspiel könnte eine Rettung überhaupt funktionieren. Auch die Hermes, die sich mit dem Rest der vom Mars evakuierten Crew auf dem Rückflug zur Erde befindet, ist zwischenzeitlich im Zentrum des Geschehens.


"Ich bin der größte Botaniker auf diesem Planeten"



Tage, Wochen, Monate verbringt Mark Watney auf diesem unwirtlichen Planeten und kämpft um sein Überleben. Anders als der legendäre Robinson Crusoe kann er aber nicht einfach losgehen, und sich eine Wasserquelle und ein paar Palmen mit Kokosnüssen suchen, sondern muss Möglichkeiten finden, das Notwendige selbst herzustellen. Dabei ist er immer auf die technische Ausrüstung angewiesen, denn ohne diese funktoniert auf dem Mars gar nichts.

Leider hat Andy Weir die technischen Vorgänge oftmals regelrecht zelebriert. Minutiös und detailverliebt beschreibt er viele Male ausschweifend die Abläufe, so dass der interessierte Leser durch die Schritt-für-Schritt-Erklärungen im Falle eines Falles fast eine Handlungsanleitung hätte. Mich persönlich interessierten diese Details allerdings weniger, bis ins Kleinste nachvollziehen konnte ich sie oft sowieso nicht. Mir reichte es zu verstehen, worum es eigentlich ging und was im Groben dafür stattfinden musste. Für mich geriet die Handlung durch die wiederholten ausschweifenden wissenschaftlichen Schilderungen oftmals zu zäh und zu langatmig.


"Ich habe Raketentreibstoff gepinkelt"


Insgesamt jedoch kann man dem Einfallsreichtum des Autors und seines Hauptcharakters nur Bewunderung zollen. Gegen Ende des Buches stieg die Spannung auch noch einmal rapide an - unvorstellbar, was da alles noch schief gehen konnte!

Ich glaube sofort, dass sich der Stoff gut verfilmen ließ. Den Film kenne ich zwar noch nicht, doch bin ich jetzt überaus gespannt, was der Regisseur aus der Geschichte gemacht hat. Sicherlich wird er aber das ein oder andere technische Detail außen vor gelassen haben...

Spannend, einfallsreich und wissenschaftlich fundiert hat Andy Weir ein gelungenes Debüt geschrieben.
© Parden







Acht Tipps von Andy Weir für alle, die unseren Nachbarplaneten besuchen wollen














6 Kommentare:

  1. Also doch ins Kino gehen...
    wie du weißt, hätte ich an den detailverliebten Technikszenen meine Freude gehabt.

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  2. Antworten
    1. Nein, keine Komödie. Mark Watney hat einfach nur einen ihm innewohnenden trockenen Humor, der dazu beiträgt, die ausweglos scheinende Situation auf dem Mars überhaupt zu ertragen. Es gibt auch reichlich dramatische Situationen...

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  3. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, den Film möchte ich auch irgendwann noch sehen. Ich fand es klasse, wie man aus dem für nicht so technisch Begabte vielleicht eher drögen Stoff so ein echt spannendes Buch machen konnte.
    Liebe Grüße walli :-)

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  4. Ich glaube nicht, dass ich das Buch lesen werde, trotz aller Empfehlungen. Aber gestern hab ich die DVD zur Kasse des Supermarkts geschleppt. Der Film war toll. Vor allem auch der Humor.

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