Sonntag, 28. Juni 2015

Jussi Adler-Olsen: Verheissung

 

Skandinavische Kriminalliteratur zählt seit langem zum Feinsten und die Autoren sind aus dem "Who is who?" dieses beliebten Genres nicht mehr wegzudenken.
Hakan Nesser, Henning Mankell, Stieg Larsson, Jo Nesbo und Anna Grue sind nur einige große Namen, die beispielhaft genannt werden sollen. Ihre Bücher erzielen Millionenauflagen und sind längst auch begehrte Vorlagen für Drehbuchautoren.
Ein herausragender Vertreter dieser nordischen Autoren ist der Däne Jussi Adler-Olsen, dessen Buch "Verheissung" ich hier vorstellen möchte.
Für mich, dem Einen oder der Anderen der Besucher unseres Blogs mag es bekannt sein, dass ich Polizeibeamter bin, für mich waren Kriminalromane lange Zeit ein Genre, das ich mehr gemieden als geliebt habe. Die Gründe dafür sind vielfältig, und vielleicht auch unbewusster Natur: Auch ein Maurer wird in seiner Freizeit vielleicht nicht unbedingt "Fachliteratur" bevorzugen. Noch dazu, wenn er feststellen muss, dass seine Arbeit in der Regel nicht wirklichkeitsnah dargestellt wird. Nun ja, natürlich ist die Wirklichkeit oft banal und wenig spannend, deshalb muss ein Buchautor natürlich seine Geschichte so gestalten, dass sie den Leser fesselt. Verbrechensbekämpfung und Verbrechensaufklärung sind mitunter wirklich harte Arbeit, die manchmal auch nicht von Erfolg gekrönt ist. Und den einsamen Ermittler, der alles im Alleingang macht, der brillanter Geist und Einmannarmee zugleich ist, den gibt es nun mal in der Realität so gut wie gar nicht. Polizeiarbeit ist Teamarbeit!
Genau das gefällt mir bei Jussi Adler-Olsen: Seine Ermittler sind echte "Typen", schlecht gelaunt, eigenwillig, oft genervt, aber sie arbeiten im Team. Wie im richtigen Leben halt. Polizisten sind auch nur Menschen und unterscheiden sich durch gar nichts von anderen Menschen - außer, dass ihr Beruf in der Regel für "die anderen" eben interessanter ist, als für sie selbst.
Jussi Adler-Olsen ist übrigens ein überaus sympathischer, humorvoller Mensch mit einer charismatischen Persönlichkeit. Davon konnte ich mich selbst überzeugen, als ich ihn persönlich kennenlernen durfte. Die Geschichte von dieser Begegnung findet ihr HIER!
Nun aber zum Buch:
Carl Mørck ist Chef des Sonderdezernats "Q" und genau das, was man als einen "Antihelden" bezeichnet. Seine zwei einzigen Mitarbeiter, die resolute Rose und der arabisch-stämmige Hassad, sind es nicht minder: Echte "Typen" eben.
Ihr "neuer" Fall ist 17 Jahre alt und beginnt mit einem Paukenschlag, als Christian Habersaat, ein Kollege von der Insel Bornholm, sich während seiner Feier zur Verabschiedung in den Ruhestand erschießt. Habersaat, den Carl Mørck noch einen Tag zuvor am Telefon "abgewimmelt" hatte, war besessen davon gewesen, den 17 Jahre zurückliegenden Unfalltod einer jungen Frau aufzuklären, und war deshalb in die soziale Isolation geraten.
Nun aber begibt sich Carl Mørck, widerwillig zunächst, an die Arbeit:
Mit Rose und Hassad reist er nach Bornholm und nimmt die Ermittlungen auf. Was sie dabei nach und nach aufdecken, sind menschliche Abgründe...

"Verheissung" ist Carl Mørck´s sechster Fall, und der hat´s in sich.
Das Buch ist also Teil einer Reihe und dennoch ein eigenständiger Roman, den man lesen kann, ohne die vorhergehenden Bände zu kennen. Aber: Wer das Buch liest, wird garantiert bald den Wunsch haben, auch die anderen Bände kennenzulernen!

 Klare Empfehlung!

Jussi Adler-Olsen
Verheissung, Roman, 596 Seiten
erschienen bei: dtv, München 2015
aus dem Dänischen von Hannes Thiess
DNB




 
 

5 Kommentare:

  1. Um Bücher von Adler-Olsen schleich ich momentan immer noch vorbei.

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  2. Hallihallo! :)

    Vor ein paar Wochen habe ich ja die Erlaubnis bekommen, ein paar eurer Rezensionen bei uns im Bloggernetzwerk zu verlinken, wenn ich euch immer kurz unter der Rezension darüber informiere. Nun würde ich gerne "Verheissung" bei uns vernetzen, deswegen jetzt meine Frage: unter wie vielen Sternen darf ich sie verlinken? :)

    Alles Liebe ♥,
    Janine

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    1. Liebe Janine, bitte entschuldige, dass ich erst heute antworte. Sehr gerne darfst du diesen Beitrag verlinken. Ich würde sagen: 4 - 5 Sterne. LG Rudi (TinSoldier)

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    2. Danke Rudi, das ist lieb von dir. Aber fürs Bloggernetzwerk brauche ich entweder 4 oder 5. Halbe Sterne haben wir leider nicht. Einfach spontan und aus dem Bauch heraus entscheiden. ;)

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