Donnerstag, 11. Dezember 2014

Baum, Beate: Häuserkampf

"Vorweihnachtszeit in Dresden. Die Journalistin Kirsten Bertram und ihr Freund Andreas Rönn, Lokalchef der "Dresdner Zeitung", freuen sich auf die nahenden Festtage. Das ändert sich schlagartig, als Andreas' ungeliebter Bruder Frank auftaucht. Als Geschäftsführer einer Hamburger Baufirma will er im Dresdner Hechtviertel, einem Teil der Neustadt und ausgewiesenen Sanierungsgebiet, im großen Stil tätig werden. Andreas ist sich sicher, dass sein Bruder dabei mit unlauteren Mitteln vorgeht. Er beginnt zu recherchieren und steht bald nicht nur vor den Abgründen seiner Familiengeschichte, sondern befindet sich mit Kirsten inmitten eines mörderischen Kampfes um die von der Sanierung betroffenen Häuser."

Das erste Buch um das Journalistenpaar Kirsten und Andreas.

Die kurze und prägnante Inhaltsangabe reicht, um genau diesen kurz zu beschreiben und gleichzeitig nichts weiter zu verraten. Beate Baum hat auch in den weiteren Büchern RUCHLOS (2009) und WELTVERLOREN (2010) Themen ausgesucht, die sich mit ausgewählten Dresdner Stadtvierteln beschäftigen. War es in WELTVERLOREN die Königsbrücker Straße, so ist es hier das HECHTVIERTEL. Es geht um die Sanierung des traditionsreichen Viertels in der Dresdner Neustadt, in dem auch der Erich Kästner Onkel, der Pferdehändler Augustin wohnte, welcher sich später eine Villa am Alberplatz baute.




Details ► hier


Das Hechtviertel hat eine Größe von 26,9 ha und einen Wohnungsbestand von 2477, bei ener Einwohnerzahl von 4705. (► Quelle) Zentrale Straße ist die Hechtstraße.

Man könnte sagen, es ist ein Buch für Dresdner, denn die Wege von Kirsten und Andreas lassen sich am Stadtplan nachvollziehen, auch die Geschäfte und die Häuser um die es nun in diesem Roman geht. In der Rezension zu WELTVERLOREN schrieb ich bereits, dass mich der Roman nicht sonderlich begeistern konnte. Das kann ich auch von diesem nicht unbedingt behaupten, aber mir gefällt die Geschichte um diese "Dreiecksbeziehung" Dale - Kirsten - Andreas. (Mit dem Amerikaner Dale war Kirsten zwischenzeitlich eng liiert, bevor sie mit Andreas von Erfurt nach Dresden kam).


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Es ist keine wirklich große Tageszeitung, für die die beiden arbeiten. Aber der Stress der Mitarbeiter, Andreas ist der Redaktionsleiter, wird durchaus deutlich. Besonders hier, wo doch um Weihnachten Saure-Gurken-Zeit herrscht. Eines beherrscht die Autorin wirklich gut, sie gibt wirklich erst zum Schluss, dafür aber ziemlich abrupt preis, wer den hier nun nun der "Gärtner" ist. Auch das war bereits in WELTVERLOREN ähnlich. Allerdings ist das Buch dann wirklich sofort zu Ende und der Leser staunt. Die Geschichte um Kirsten und Andreas geht in RUCHLOS weiter und Frau Baum nun nicht gerade zu meiner Lieblingsautorin werden wird, die Geschichte um das zugezogene Paar werde ich wohl weiter verfolgen.

Übrigens: Auf Sendung ist ein Erfurt-Roman von Beate Baum. Wie es aussieht, ziehen ihr Ihre Hauptfiguren hinterher. "Die Krimi-Protagonisten Kirsten Bertram, Andreas Rönn und Dale Ingram ziehen kurz darauf nach und erblicken 2001 in Beate Baums Roman-Debüt "Dresdner Silberlinge" - 2009 als "Tod in Silicon Saxony" neu aufgelegt - das Licht der Öffentlichkeit. In der Romanreihe spielt das wechselvolle Privatleben der drei Protagonisten ebenso eine Rolle wie der Arbeitsalltag der beiden Journalisten Bertram und Rönn." (Amazon)


* * *


Beate Baum wurde 1963 in Dortmund geboren. Sie studierte an der Ruhr-Universität Bochum Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft, Neugermanistik und Politikwissenschaft. Im Nachhinein wichtiger erscheinen die zahlreichen Jobs, um den Lebensunterhalt zu finanzieren - von Putzen über Behinderten-Betreuung bis Werbetexten. 1991 entdeckte sie bei einem Praktikum in Erfurt den deutschen Osten und den Journalismus für sich.

In das gleiche Jahr fallen erste Krimiversuche, die zur Teilnahme am dritten Krimiautoren-Seminar der Bertelsmann-Stiftung führen. Es folgen ein Tageszeitungsvolontariat in Thüringen, Aufenthalt in Liverpool, freie journalistische Arbeit dort und im Ruhrgebiet. 1998 Umzug nach Dresden; 
Neben Kriminalromanen und Kurzgeschichten schreibt sie Kulturartikel - hautsächlich über populäre, zeitgenössische Musik - sowie Reisereportagen - vor allem über Großbritannien, Irland und die USA - die in Zeitungen und Zeitschriften in ganz Deutschland erscheinen. Außerdem ist über die zeitweilige englische Wahlheimat der Reiseführer "Liverpool - Auf den Spuren der Beatles" erschienen. (Amazon)



  • DNB / Gmeiner - Verlag / Meßkirch 2008 / ISBN-13: 978-3-89977-775-8 / 278 Seiten
  • Beate Baum in der DNB
  • Beate Baum im Internet
  • Baum, Beate - Weltverloren - auf Litt Art

© Dresdner Bücherjunge (30.04.2020)

2 Kommentare:

  1. Das war ja dann ein geeignetes Buch für den Dresden-Liebhaber...

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  2. Nach knapp sechs Jahren kommt was Neues von Beate Baum vor meine Augen. Nun bin ich gespannt, ob die kritischen Bemerkungen, die ich bisher hier vermerkte, wiederholt werden müssen.

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