Montag, 13. Oktober 2014

Beck, Zoë: Ein zufriedener Mann


Zoë Beck beschreibt Menschen in Ausnahmesituationen: Da ist Gil Peters, die Angstpatientin, die mit der Außenwelt ausschließlich über das Internet kommuniziert und sich damit ganz gut arrangiert hat – bis ihre Therapeutin in Urlaub fährt und die Lage eskaliert. Da ist eine Gruppe Jugendlicher, die langsam das Erwachsenwerden entdeckt, als die Mutter einer Mitschülerin tot aufgefunden. Da ist der Journalist, den eine unerwiderte Liebe zum Stalker macht, bis sein Leben vollkommen entgleist. Da ist die namenlose Endzwanzigerin, die vor zwei Jahren im Krankenhaus aufwachte, ohne Erinnerung an ihr bisheriges Leben und seitdem schlaflos durch die Obdachlosenszene Hamburgs geistert – bis sie schließlich eine Frau entdeckt, die ihr bekannt vorkommt und sie langsam ihre eigene, unglaubliche Geschichte entdeckt … 
Das alles ist scharf beobachtet, psychologisch dicht erzählt und spannend: Die zehn Geschichten ihres ersten Erzählungsbandes entwickeln einen Sog, dem sich der Leser nicht entziehen kann. Mit einem genauen Blick für Lebenssituationen und psychologische Abläufe betrachtet Zoë Beck Menschen, die in Situationen geraten, die sie nicht mehr kontrollieren können. Neben ihren Thrillern ist Zoë Becks eine souveräne Meisterin der Kurzgeschichte. Sie verdichtet eine Reihe unterschiedlicher zwischenmenschlicher Konstellationen zu kleinen Prosajuwelen. Ihre Figuren leben im Hier und Heute, ihre Konflikte sind an die Realitäten unserer Zeit gebunden. Ihre jeweilige Einzigartigkeit wird in Becks kühler, klarer, unsentimentaler und präziser Sprache sichtbar.




  • Format: Kindle Edition
  • Dateigröße: 503 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 121 Seiten
  • Verlag: CulturBooks - elektrische Bücher; Auflage: 1 (31. Juli 2014)
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch








 EINE AUSSERGEWÖHNLICHE SAMMLUNG...

Quelle
 
Zoë Beck wird in erster Linie den Liebhabern des Krimi- und Thrillergenres ein Begriff sein. Doch dass sie auch anders kann, beweist sie in dieser kleinen Sammlung von zehn Kurzgeschichten.
Die Geschichten beschäftigen sich mit den unterschiedlichsten Themen, bei denen ich manchesmal dachte: Wie kommt man nur darauf? Dabei stehen stets Personen im Fokus, die irgendwie nicht ganz dazugehören, durch irgendeinen Umstand aus der Bahn geworfen sind oder werden.



 
"...und beschlossen, nicht mehr einfach nur zufrieden, sondern glücklich zu sein."


 

Auf den Inhalt einzelner Geschichten einzugehen, würde hier wohl den Rahmen sprengen, und doch wären sie es wert. Denn trotz der Kürze sind die zehn Erzählungen sehr intensiv und in ihrer Kompaktheit fesselnd.
Stimmung, Ton und Stil sind in jeder der Kurzgeschichten anders, und es gelingt der Autorin oftmals wirklich zu überraschen. Sprachlich sehr eingängig und präzise geschrieben, ist es erstaunlich, welche Themen sich da oft plötzlich im Verlauf entpuppen - unberechenbar und spannend.

Einzig wenn es gelegentlich etwas ins Surreale abglitt, wollte es mir nicht so richtig gefallen. Aber die Mehrzahl der Kurzgeschichten haben mich wirklich begeistert, und es fällt mir schwer, hier eine Lieblingsgeschichte zu benennen...
In jedem Fall macht diese außergewöhnliche Sammlung Lust auf mehr. Ganz sicher werde ich jetzt Ausschau halten nach weitern Büchern von Zoë Beck.


© Parden








Zoë Beck (* 12. März 1975 als Henrike Heiland) ist eine deutsche Schriftstellerin, Verlegerin und Übersetzerin.
Im Alter von drei Jahren begann sie, Klavier zu spielen. Es folgten zahlreiche Auftritte und vielfache Auszeichnungen bei Wettbewerben. Nach dem Abitur studierte sie als Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes in Gießen, Bonn und Durham deutsche und englische Literatur. Sie schloss ihr Studium mit einer Magisterarbeit über die Kriminalschriftstellerin Elizabeth George ab.
Anschließend arbeitete sie als Lektorin und TV-Producerin bei der Kirch-Gruppe. Seit 2004 ist sie als freie Autorin tätig und lebt in Berlin.
Beck schrieb zunächst Drehbücher. Seit 2006 veröffentlicht sie als Schriftstellerin hauptsächlich Prosa.

Nach einer überstandenen Krebserkrankung im Jahr 2007 benannte sie sich um in Zoë Beck.
Gemeinsam mit Jan Karsten gründete Beck 2013 den E-Book-Verlag CulturBooks, der auf literarische Texte spezialisiert ist. Der Verlag ging hervor aus dem Online-Feuilleton Culturmag, für das beide immer noch regelmäßig schreiben. Auch als Vortragsrednerin engagiert sie sich für die Online-Buchbranche.
Zoë Beck ist neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit als literarische Übersetzerin und als Synchronregisseurin für Film und Fernsehen tätig. Von September 2013 bis August 2014 war sie die Kolumnistin der SWR2-Sendung LiteraturEN, einer Radio-Kolumne, die jedes Jahr an einen anderen zeitgenössischen Autor vergeben wird.

Quelle Text und Bild

2 Kommentare:

  1. Ich bewundere Menschen, die solche Lebenswege aufweisen wie diese Autorin.
    Der KaratekaDD

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