Mittwoch, 30. April 2014

BlogPost Nr. 10: Neuerwerbungen im Monat April 2014

Und auch in diesem Monat haben sich ein paar neue Schätze zu uns verirrt. Den Anfang macht dieses Mal


Anne Parden 


Ein sehr erfreulicher Buchgewinn hielt gleich zu Beginn des Monats Einzug in mein Bücherregal. So viele tolle Rezensionen hatte ich bereits gelesen zu dem Buch, dass ich es auch unbedingt haben wollte.
Da es im Rahmen einer Leserunden gelesen wurde, gibt es bereits eine Rezension dazu auf unserem Blog: DAS UNERHÖRTE LEBEN DES ALEX WOODS oder warum das Universum keinen Plan hat von Gavin Extence.

"Es ist eine wunderschöne, leicht bizarre Geschichte, die da erzählt wird. […] Ein ungemein unterhaltsamer, philosophischer Roman, voller lebenskluger Sätze. Es geht um Leben und Tod. Aber wie das erzählt wird, ist einfach nur ganz großes Kino." (Christine Westermann, WDR)

  • Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
  • Verlag: Limes Verlag (3. März 2014)

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Jürgen Hofmeester, Ende fünfzig, wohlhabend, aber freigestellt, geht ganz auf in seiner Vaterrolle. Vor allem, seit seine Frau ihn verlassen hat. Tirza, so heißt sein Augenstern, die jüngere Tochter. Nach dem Abitur will sie auf Reisen nach Afrika gehen. Dann hat Hofmeester ausgedient, wird keine Rolle mehr spielen, und deshalb fällt er aus der Rolle.

Auch hier wurde ich durch eine sehr positive Rezension neugierig auf das Buch: TIRZA von Arnon Grünberg. Bei amazon.de beispielsweise hat das Buch durchschnittlich die höchste Anzahl an Sternen erhalten. Ich bin sehr gespannt!
  • Gebundene Ausgabe: 572 Seiten
  • Verlag: Diogenes; Auflage: 1., Aufl. (1. März 2008)
 
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DAS LÄCHELN MEINER MUTTER von Delphine de Vigan
»Du bist nicht so wie andere Mütter« – Von klein auf weiß Delphine, dass ihre Mutter talentierter, schöner, unkonventioneller ist als andere. Wie wenig diese jedoch dem Leben gewachsen ist, erkennt die Tochter erst als Erwachsene. Warum hat Lucile sich für den Freitod entschieden? Diese Frage treibt Delphine seit dem Tag um, an dem sie ihre Mutter tot aufgefunden hat. Sie trägt Erinnerungsstücke zusammen, spricht mit den Geschwistern ihrer Mutter, mit alten Freunden und Bekannten der Familie. Es entsteht das Porträt einer widersprüchlichen und geheimnisvollen Frau, die ihr ganzes Leben auf der Suche war – nach Liebe, Glück und nicht zuletzt nach sich selbst. Gleichzeitig zeichnet Delphine das lebendige Bild einer französischen Großfamilie im Paris der 50er und 60er Jahre. Erinnerung um Erinnerung lernt sie ihre Mutter und schließlich auch sich selbst zu verstehen.
  • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
  • Verlag: Droemer HC (1. März 2013)

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Nur wenige sorgfältig gewählte Worte benötigt Milena Michiko Flasar, um ihre Figuren zum Leben zu erwecken, nur wenige Szenen, um ganze Schicksale zu erzählen. Ein junger Mann verlässt sein Zimmer, in dem er offenbar lange Zeit eingeschlossen war, tastet sich durch eine fremde Welt. Eine Bank im Park wird ihm Zuflucht und Behausung, dort öffnet er die Augen, beginnt zu sprechen und teilt mit einem wildfremden Menschen seine Erinnerungen. Der andere ist viele Jahre älter, ein im Büro angestellter Salaryman wie Tausende. Er erzählt seinerseits, über Tage und Wochen hinweg, Szenen eines Lebens voller Furcht und Ohnmacht, Hoffnung und Glück. Beide sind Außenseiter, die dem Leistungsdruck nicht standhalten, die allein in der Verweigerung aktiv werden. Aus der Erfahrung, dass Zuneigung in Nahrung verpackt, Trauer im Lachen verborgen werden kann und Freundschaften möglich sind, stärken sie sich für einen endgültigen Abschied und einen Anfang. Milena Michiko Flasar macht eine Parkbank zur Bühne, zu einem huis clos unter freiem Himmel. Die Bank befindet sich in Japan und könnte doch ebenso gut anderswo in der westlichen Welt stehen. Dieser Roman stellt der Angst vor allem, was aus der Norm fällt, die Möglichkeit von Nähe entgegen sowie die anarchische Kraft der Verweigerung.

Ein weiteres Buch, auf das ich durch sehr positive Rezensionen aufmerksam wurde: ICH NANNTE IHN KRAWATTE von Milena Michiko Flasar. Auch hier bin ich schon sehr gespannt auf die Lektüre!
  • Gebundene Ausgabe: 144 Seiten
  • Verlag: Verlag Klaus Wagenbach; Auflage: 1. (31. Januar 2012)

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Ulf Reitmeyer, Leiter eines großen Biobetriebes in der Wetterau, bricht auf offener Straße zusammen. Zunächst deutet alles auf plötzlichen Herzstillstand hin. Doch dann taucht eine zweite Leiche auf – ausgerechnet ein Mitarbeiter Reitmeyers. Höchste Zeit, Rechtsmedizin und Kripo einzuschalten. Kommissarin Sabine Kaufmann, die sich erst vor kurzem vom Frankfurter K11 in die hessische Provinz versetzen ließ, übernimmt den mehr als merkwürdigen Fall. Und wird nicht nur mit einem perfiden Täter, sondern auch mit dem feindseligen Kollegen Angersbach konfrontiert.

Ein Überraschungsbuch vom Verlag Droemer Knaur erreichte mich unerwartet, vermutlich weil ich mich dort als Rezensent angemeldet habe. Ich bin sehr gespannt auf das neueste Buch von Daniel Holbe: GIFTSPUR. Daniel Holbe war ja derjenige, der die Reihe von dem verstorbenen Andreas Franz zunächst fortgeführt hat...
  • Taschenbuch: 464 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (1. März 2014)

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Durch die Beteiligung an einem neuen Bücher-Forum: Whatchareadin habe ich das Glück gehabt, einen Gutschein für ein bekanntes Internet-Portal zu gewinnen. Dafür habe ich mir nebenstehendes Buch gegönnt: EINE NACHT, MARKOWITZ von Ayelet Gundar-Goshen.

Zwischen blühenden Zitrushainen und umherfliegenden Kriegsgeschossen tummeln sich in diesem Roman ganz eigenartige Figuren: der unauffällige Jakob Markowitz, der sich unsterblich in die schöne Bella verliebt und sie stur festhält. Bella, Markowitz mit Gleichgültigkeit strafend und sich in die Arme des Dichters wünschend, dessen blumige Zeilen sie so berührt haben. Markowitz Freund Seev Feinberg, sein Schnauzer kräuselt sich beim Anblick der Frauen, sein Herz jedoch schlägt nur für Sonia, deren Haut betörend nach Orangen duftet. Und schließlich der Irgun-Vizechef, der seine heimlichen Gefühle für Sonia nur mit gehorteten Orangen zu begegnen weiß, worunter jedoch sein Kampf für die Zukunft des jüdischen Volkes leidet. Sie alle lieben und hassen, gebären und töten, ihre Sehnsüchte und Leidenschaften sind zugleich Antrieb und Bremse. Sie sind das Herzstück dieses lebhaften Buches, das mit Humor und erfrischender Originalität von der Geburt des israelischen Staates erzählt.

  • Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
  • Verlag: Kein & Aber; Auflage: 3. (2. September 2013)
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Und zu meiner großen Freude gab es am Ende des Monats noch einen weiteren Buchgewinn, so dass ich nun an der Leserunde dazu teilnehmen kann: VALHALLA von Thomas Thiemeyer.

2015. Spitzbergen – der nördlichste Siedlungspunkt der Menschheit. Eine Welt aus Eis und Schnee, überschattet von vier Monaten Polarnacht. Dort plant Archäologin Hannah Peters, geheimnisvolle Strukturen unter dem arktischen Eis zu untersuchen: Das Abschmelzen der Gletscher hat mutmaßlich Fundamente eines mythischen Nordreiches zutage gefördert. Doch Hannah ist nicht die Erste, die diese Ruinen erkundet ...
1944. Im annektierten Norwegen, fernab jeder Siedlung, reift ein Projekt, das grauenvoller ist als alles, was Menschen je ersonnen haben. Eine biologische Zeitbombe, verborgen unter dem ewigen Eis. Ihr Codename: Valhalla.

  • Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
  • Verlag: Knaur HC (3. März 2014)
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TinSoldier


Meine erste Neuerwerbung ist ein Sachbuch und beschäftigt sich mit einem meiner Steckenpferde:
Für alle Menschen, die gerne zeichnen, ist das Buch
225 Tipps, Tricks & Techniken
Zeichnen


eine reich bebilderte Fundgrube und ein Ratgeber, der (als weiterführende Literatur) sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene Hobbykünstler geeignet ist.

Anfänger sollten allerdings meiner Meinung nach zuvor ein geeignetes Buch mit einem Grundkurs zum Zeichnen durchgearbeitet haben.
Die Autorin behandelt alle Zeichentechniken, angefangen bei der einfachen Bleistiftzeichnung über Kohlezeichnungen und das Zeichnen mit Pastellkreiden bis hin zu Nasstechniken, wie z.B. Tuschezeichnungen oder die Verwendung von Aquarellfarben.
Insgesamt ein tolles Buch, das wirklich eine Hilfe bei der Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten ist und auch, wegen der vielen tollen Abbildungen, einfach zum "darin blättern" einlädt!


gebundene Ausgabe
frechverlag GmbH Stuttgart



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Am Schneesee
Es war einmal ein See, der war immer voll Schnee, darum nannten ihn alle Leute nur Schneesee.
Um diesen Schneesee wuchs Klee, der Schneeseeklee, der wuchs rot und grün, und darin äste ein Reh, das Schneeseekleereh, und dieses Schneeseekleereh wurde von einer Fee geliebt, die fast so schön war wie Scheherezade, der überaus anmutigen Schneeseekleerehfee.
Diese Fee hatte, wie alle Feen dieser Gegend, sechsundsechzig Zehen, fünfundsechzig zum Gehen und einen zum Drehen, und dieser sechsundsechzigste Zeh war natürlich der Schneeseekleerehfeedrehzeh. Zehendrehen macht schrecklich Spaß, doch einmal drehte die Fee im Übermut ihren Zeh zu sehr, und da tat der Drehzeh schrecklich weh. Zum Glück wohnte am Schneesee eine weise Frau. Die weise Frau, eine Heckenhexe mit zwei schrecklichen Hackenhaxen, hockte grade vor einer Hucke Kräuter, als die kleine Fee gehumpelt kam.
»Guten Tag, beste Heckenhexe mit den Hackenhaxen!«
»Guten Tag, nette Schneeseekleerehfee mit den sechsundsechzig Zehen! Doch was sehe ich: Du humpelst? Was hast du denn?«
Da antwortete die Schneeseekleerehfee: »Schneeseekleerehfeezehweh!«
»Gehzehweh oder Drehzehweh?«
»Drehzehweh! «
»Dann ist es nicht schlimm: Gehzehweh ist zäh und hält sich, doch Drehzehweh kommt und vergeht jäh — und wodurch vergeht es?
Natürlich durch der Heckenhexe herrlichsten Tee, den hellgelben Schneeseekleerehfeedrehzehwehvergehtee!
Und einen solchen hellgelben Schneeseekleerehfeedrehzehwehvergehtee werde ich dir jetzt brauen...

Ist sie nicht herrlich, diese Geschichte von der kleinen Schneeseekleerehfee?
Sinnfrei, wird vielleicht mancher sagen. 
Ich dagegen sage: Einfach herrlich und wunderbar unterhaltend, genau wie alle anderen Inhalte des durchweg wunderschön illustrierten Buches. "Wunderbare Sinn- und Unsinnsgedichte" verheißt uns die Präsentation dieses Buches auf www.büchergilde.de. 
Ich hatte dieses Buch bereits auf meinen 1. Bücherstapel gelegt und nun habe es mir gegönnt: 
Etwas fröhlich-farbiges zum Versüßen des Alltags. Gäbe es solche Bücher nicht, wäre das Leben nur halb so schön!

Firlefanz ist ein Buch für Leute von 5 bis 99!


Herausgeber: Jens Sparschuh
Halbleinen, mit farbigen Illustrationen von Susanne Straßer, Großformat, durchgehend 4-farbig, 
Tulipan Verlag
Büchergilde Gutenberg


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WINNETOUS ROTE BRÜDER
ist ein Band mit klassischen Indianergeschichten verschiedener Autoren aus dem bekannten Karl-May-Verlag Bamberg/Radebeul.
Das Buch hat das klassische Erscheinungsbild der "grünen Bände", die heute als "Karl May´s Gesammelte Werke" bekannt sind.
In dem vorliegenden Band sind Geschichten von J.F. Cooper, Ch. Sealsfield, G. Ferry, M. Reid, Armand, F. Treller, K. May, F. Steuben, J. London und F. Gerstäcker enthalten.

Gebundene Ausgabe
462 Seiten
Karl-May-Verlag Bamberg/Radebeul

mit einem Vor- und Nachwort von Rene Oth (Herausgeber)

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Meine Kühe können fliegen
ist meine vierte Neuerwerbung im April. Das hübsch im bedruckten
Leineneinband daherkommende Bändchen ist "sorgfältig typografisch gestaltet" und enthält "eine Sammlung von Geschichten zum Weitererzählen".
Das in der Büchergilde Gutenberg (wo sonst?) erschienene Buch ist 
" Ein bibliophiles Geschenkbuch für neugierige und leidenschaftliche Leserinnen und Leser." (Büchergilde).

Das Büchlein enthält Geschichten von Michail Sostschenko, Mark Twain, Salli Sallmann, Italo Calvino, Giovanni Papini, Ulla Hahn, Kurt Tucholski, V.S. Naipaul, Katrin Jacobsen und Mario Früh.

Mit einem Vorwort von Mario Früh (Herausgeber).

Gebundene Ausgabe
159 Seiten
Büchergilde Gutenberg (nur für Mitglieder erhältlich)

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KaratekaDD hat sich in diesem Monat doch so einiges zugelegt. Da wäre zu erst mal, die LINDBERGH - Maus, eine Geschichte, so ähnlich wie FEIVEL DER MAUSWANDERER. Darauf hat mich der TinSoldier durch seinen bücherstaüel gebracht.

Nicht unbedingt passend dazu ist dann der kommentierte Dante. Das heist, seine GÖTTLICHE KOMMÖDIE. Kommentiert muss sein, denn sonst verstehe ich wohl den Text nicht. Ein Gutschein hat dabei geholfen.


Dann gab es ein eBook, welches 0,00 € kostete und die dreibändige Ausgabe des wohl bekanntesten Abenteuerromans von Alexandre Dumas´ d.Ä. beinhaltet. DIE DREI MUSKETIERE. KaratekaDD hat natürlich die MUSKETIERE und Band 2, ZWANZIG JAHRE SPÄTER im Regal. Die Geschichte 10 JAHRE NACHHER kannte er als Buch noch nicht. Daher... 

Endlich fällig war DIE ANALPHABETIN, DIE RECHNEN KONNTE. Wegen Katharina THALBACH absichtlich als Hörbuch zugelegt, KaratekaDD hatte noch audible - Guthaben. Da konnte er zuschlagen. ein weiteres Hörbuch, auch das musste sein: ER IST WIEDER DA. Timur VERMES kontrovers diskutierte Hitlerbuch. Bereits ►rezensiert.


Wie gesagt, ich wollte gar keine Bücher kaufen. Aber DAS GEHEIMNIS DER MAURIN von Lea KORTE war ein Gutschein. Da kann man doch mal zuschlagen. Noch dazu, wo die Autorin doch eine eigene Autorenseite auf unserem Blog hat. Das haben nicht viele. Das erste Buch, ► DIE MAURIN wurde bereits rezensiert und zur ►Autorenseite geht es hier.

  




Dienstag, 29. April 2014

Extence, Gavin: Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat


Alex Woods ist zehn Jahre alt, und er weiß, dass er nicht den konventionellsten Start ins Leben hatte. Er weiß auch, dass man sich mit einer hellseherisch begabten Mutter bei den Mitschülern nicht beliebt macht. Und Alex weiß, dass die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten können – er trägt Narben, die das beweisen. Was Alex noch nicht weiß, ist, dass er in dem übellaunigen und zurückgezogen lebenden Mr. Peterson einen ungleichen Freund finden wird. Einen Freund, der ihm sagt, dass man nur ein einziges Leben hat und dass man immer die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte. Darum ist Alex, als er fünf Jahre später mit 113 Gramm Marihuana und einer Urne voller Asche an der Grenze in Dover gestoppt wird, einigermaßen sicher, dass er das Richtige getan hat …


  • Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
  • Verlag: Limes Verlag (3. März 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • Übersetzer: Alexandra Ernst
  • ISBN-10: 3809026336
  • ISBN-13: 978-3809026334




Von Freundschaft und Integrität...



>Quelle

"Manchmal scheinen sich der Zufall und die Umstände zu einer himmelschreienden Ungerechtigkeit zusammenzurotten. Und wir müssen uns damit abfinden. Mehr können wir nicht tun." (S. 301)

 

Alex Woods ist 10 Jahre alt, als sein Leben aus der Bahn geworfen wird: ein Meteorit durchschlägt das Dach des Hauses und trifft ihn am Kopf. Wider Erwarten erwacht er nach einigen Wochen aus dem Koma und erfasst seine Lage: er wird eine Narbe zurückbehalten und leidet fortan unter Epilepsie, aber - er lebt!
Durch die Umstände bedingt, erwägt er, später entweder Astrophysiker zu werden oder aber Neurologe. Beides fasziniert ihn. Doch so gut er auch mit den Erwachsenen auskommt, zu Gleichaltrigen hat Alex keinen guten Kontakt. Er erkennt, er ist ein Paria, ein Außenseiter, ein Prügelknabe - gestraft mit einer wahrsagenden Mutter, dem großen Drang zu lernen, einer dicken Narbe am Kopf, wo kein Haar mehr nachwachsen will und jederzeit der Möglichkeit, einen epileptischen Anfall zu erleiden.

 

"Angst verzerrt die Welt. Angst lässt uns Dämonen sehen, wo es nur Schatten gibt." (S. 126)

 

Als Alex wieder einmal vor ein paar Klassenkameraden zu fliehen versucht, versteckt er sich in einem kleinen Gartenhaus. So lernt er Mr. Peterson kennen, einen eigenbrötlerischen alten Mann, der zurückgezogen in seinem kleinen Haus am Rande der Stadt lebt. Nach der ersten wütenden Begegnung freunden die beiden so ungleichen Menschen sich allmählich an, und neue Denkanstöße und Themen bereichern fortan Alex Leben.
Doch auch Freundschaften stehen unter dem Motto "in guten wie in schlechten Zeiten", und so wird auch diese mehr als einmal gehörig auf die Probe gestellt. Alex muss herausfinden, was er wirklich will, welche Überzeugungen er hat und ob er es schaffen kann, gegen alle Widerstände integer zu bleiben.

 

"In der langen Geschichte der Menschheit hat gesunder Menschenverstand nicht gerade die größte Erfolgsbilanz vorzuweisen." (S. 471)

 

Das Buch beginnt mit einem für den Leser vollkommen unverständlichen Kapitel - und präsentiert das Ende der Geschichte. Doch Alex Woods nimmt sich die Zeit, alles zu erklären, so ausführlich wie nötig, damit man die Zusammenhänge begreifen kann. Aus seiner Perspektive erfährt der Leser nach und nach die Geschehnisse und wird konfrontiert mit verschiedensten Themen: Kartenlegen, Epilepsie, Astrophysik, Neurologie, den Büchern von Kurt Vonnegut (z.B. "Schlachthof 5), Krankheit, Leben und Tod, Freundschaft und Integrität und vieles mehr.
Der Schreibstil ist einfach und doch besonders. Ich musste mich erst ein wenig daran gewöhnen, doch war ich gleichzeitig fasziniert, wie es Gavin Extence gelungen ist, komplizierte Sachverhalte wie Meteoriten oder Epilepsie kurz und prägnant und dabei absolut verständlich darzulegen - sozusagen "nebenher".  Dabei durchzieht das Buch ein sarkastischer Humor, der mir gut gefallen hat, und mich immer wieder zum Lachen brachte. Das Lachen war jedoch nahe bei der Berührung, und schon einige Zeilen nach einem Heiterkeitsausbruch konnte es sein, dass unvermutet Tränen flossen. Diese Mischung ist in meinen Augen sehr gelungen.

 

"...unser Gehirn erschafft für jeden individuellen Menschen ein eigenes, einzigartiges Universum. Darin existiert alles, was wir wissen. Alles, was wir sehen oder berühren. Alles, was wir fühlen und woran wir uns erinnern. In gewisser Weise erschaffen unsere Gehirne die Realität." (S. 76)

 

Auch wenn ich hier nicht die höchste Punktzahl vergebe, weil die Geschichte für mich im Mittelteil ein wenig abflachte, hat mich das Buch sehr beeindruckt. Eine Geschichte, die nachdenklich stimmt, mit Personen, die alles andere als Helden sind, aber die die wahren Werte im Leben erkennen - und versuchen, ihnen treu zu bleiben.
Aus sehr persönlichen Gründen hat mich das Buch an einer Stelle geradezu umgehauen, hat es mich doch sehr an Geschehnisse erinnert, die mir im vergangenen Jahr widerfahren sind. Eine Erläuterung würde hier zu weit führen, doch fühle ich mich mit dem Buch dadurch sehr verbunden...

 

Ein beeindruckendes Buch von Freundschaft und Integrität, das ich wirklich empfehlen kann.


 

© Parden

















Gavin Extence
Gavin Extence, geboren 1982, wuchs in der englischen Grafschaft Lincolnshire in einem kleinen Dorf mit dem interessanten Namen Swineshead auf. In seiner Kindheit machte er eine kurze, aber glanzvolle Karriere als Schachspieler; er gewann zahlreiche nationale Turniere und reiste nach Moskau und St. Petersburg, um sich dort mit den besten jungen Denkern Russlands zu messen. Er gewann nur ein Spiel.
Sein erster Roman »Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat« schlug in Großbritannien ein wie ein Meteorit – Alex Woods eroberte die Herzen der Leser im Sturm und die Presse feierte den Roman als DIE Entdeckung des Jahres. Heute lebt Gavin Extence mit seiner Familie in Sheffield und schreibt an seinem zweiten Roman. >Quelle

 

Montag, 28. April 2014

Cooper, James Fenimore: Der letzte Mohikaner


Der letzte Mohikaner  


ist eine der spannendsten Erzählungen aus dem berühmten Romanzyklus Lederstrumpf  von J.F. Cooper. 
Die Lederstrumpfbände zählen zu den großen Klassikern der Jugend- und Abenteuerliteratur und umfassen die folgenden Werke:

von links: Der WildtöterDer letzte MohikanerDer PfadfinderDie Ansiedler und Die Prärie(sowjetische Briefmarkenausgabe zu Ehren des 200. Geburtstages von J. F. Cooper, 1989)
Quelle: Wikipedia

          • Der Wildtöter (1841)
          • Der letzte Mohikaner (1826)
          • Der Pfadfinder (1840)
          • Die Ansiedler (1824)
          • Die Prärie (1827)

Die in Klammern aufgeführten Jahreszahlen sind die Jahreszahlen der jeweiligen Veröffentlichung.
Der letzte Mohikaner
Dünndruckausgabe der Büchergilde Gutenberg
in einer neuen Übersetzung von
Karen Lauer


Die Reihenfolge der Auflistung der Einzelromane orientiert sich hingegen an der Chronologie der Handlungszeiträume, die sich ca. von 1740 bis 1805 erstrecken. Hieran wird erkennbar, dass Cooper die Lederstrumpf - Reihe ursprünglich nicht als Fortsetzungsromane geplant hatte. Erst der außerordentliche Erfolg des ersten Teils Die Ansiedler (The Pioneers) bewirkte, dass Cooper nach und nach die Fortsetzungen schrieb. Die Hauptfigur der Lederstrumpfbände ist der Waldläufer Natty Bumppo, der auch die Beinamen Lederstrumpf, Wildtöter, Falkenauge, Pfadfinder und Lange Büchse trägt.

Die Lektüre des Buches war nach so vielen Jahrzehnten für mich zugleich Erinnerung und  Rückkehr in meine Jugend- und Kindheitstage, wie auch die Wieder- bzw. Neuentdeckung des Autors James Fenimore Cooper: 
Erinnerung, weil man sich unweigerlich zurückversetzt fühlte in jene Zeit, als man das Buch mit kindlichem Staunen und mit jugendlicher Abenteuerlust gelesen hat und man sich in der Phantasie mit den Helden der Geschichte identifizierte. 
Neuentdeckung, weil man als Erwachsener Autor und Geschichte natürlich aus einem anderen Blickwinkel sieht und sich beiden mit einem deutlich differenzierterem Erfahrungs- und Wissenhorizont nähern kann. 
Oder um es anders auszudrücken: Als Erwachsener träumt man während er Lektüre
(oder danach) nicht mehr davon, als zweiter Wildtöter sozusagen Seite an Seite mit Uncas und Chingachcook zu kämpfen und edle Taten zu vollbringen!
Aber um es gleich vorweg zu sagen:
Dennoch war es auch als Erwachsener ein wirklich großes Vergnügen für mich, dieses Buch noch einmal zu lesen. Aber es war eben anders, als beim ersten Durchlauf mit etwa 12 Jahren.
Doch davon später mehr.
Zunächst stellt sich die Frage: Wer war James Fenimore Cooper?   
Geboren am 15. September 1789 in Burlington, New Jersey, als James Cooper, fügte er den Geburtsnamen seiner Mutter, Fenimore, erst 1826 seinem Namen hinzu und nannte sich fortan James Fenimore Cooper.



James Fenimore Cooper (1789 - 1851)
Quelle: Wikipedia


Cooper war Sohn einer (auch an Kindern) reichen Quäkerfamilie. Sein Vater, mit Landspekulationen reich geworden, erwarb 1786 Land am Otsego-Lake im Bundesstaat New York, das damals Frontier - Land war. Er veräußerte schließlich Teile davon an Neusiedler und gründete selbst eine Neusiedlung am Otsego-Lake, die zu seinen Ehren den Namen "Coopertown" erhielt. Hier siedelte er mit seiner Familie. So lernte James von Kindheit und Jugend an das Leben im Grenzland zum damals noch nicht zivilisierten "Wilden Westen" Amerikas kennen. Als Junge verbrachte er viel Zeit in den Wäldern und ruderte auf dem See. Wir können uns an dieser Stelle weitere Ausführungen zu seiner Lebensgeschichte sparen, denn diese lassen sich bei Bedarf hier nachlesen. 

Trailer zum Film
"The last of the mohicans"
1992

Wichtig erscheint mir, dass Cooper in jener Landschaft aufwuchs, die er später als Kulisse für seine abenteuerlichen Geschichten so hervorragend nutzte. Coopers Romane, wenn auch fiktiv, spielen ja vor dem realen historischen Hintergrund der Kämpfe zwischen französischen und englischen Truppen um die Vorherrschaft in Nordamerika. Coopers Kenntnisse vom Leben an der Frontier spiegeln sich in der Authentizität seiner 
So mag eine der Ausgaben
ausgesehen haben,
die schon Goethe las
Erzählungen, auch wenn (natürlich) die Lederstrumpfgeschichten reine Fiktion sind. 
Die dargestellten Figuren und auch das von Cooper gezeichnete Indianerbild dürften jedoch recht realitätsnah sein, und dies ist sicher ein wesentlicher Unterschied zu den Helden der Geschichten bei Karl May.
Dieser Umstand sowie selbstverständlich auch Coopers schriftstellerische Qualitäten trugen dazu bei, dass er heute als Begründer des historischen Romans in der amerikanischen Literatur gilt. 
Goethe war ein
Lederstrumpf - Fan!
Selbst Goethe, Balzac und Victor Hugo lasen die Lederstrumpf-Bände im Original und äußerten sich positiv. 
Von  s o l c h e n  Literaturgrößen gelesen und gelobt zu werden, kommt zweifellos einer Adelung gleich!
So befinde ich mich also in guter Gesellschaft, wenn ich mich in aller Bescheidenheit dem Urteil dieser Großen anschließe und das Buch auch heutigen (und nicht nur jugendlichen) Lesern empfehle.


Wer mich kennt, der weiß, dass ich seit meiner Jugend ein Fan der Geschichten Karl 
Karl May
Mays bin, und nicht umsonst stehen in meinem Regal mehr als 50 Bücher dieses (m.E. zu Unrecht vielgeschmähten) Autors. Im Gegensatz zu Coopers Charakteren sind die Geschichten und teilweise recht skurrilen Figuren Karl Mays sehr weit von der Realität entfernt.
Beiden Autoren gemeinsam ist  jedoch eine in ihren Werken stets mitschwingende Kritik am Umgang der weißen Siedler mit den Ureinwohnern des Landes, den Indianern eben. 
Ludwig Börne
Bei Cooper wird dieser Konflikt in einer Würdigung des Werkes durch Ludwig Börne hingegen zur Philosophie erhoben, in der zwei Prinzipien im Widerstreit liegen, nämlich die "Zivilisation" und das Naturrecht der Ureinwohner.
Insoweit ist in den Werken durchaus mehr zu sehen als "bloße Jugendliteratur".


Genau dies ist es auch, was mir beim nochmaligen Lesen nach 45 Jahren bewußt geworden ist: 
Dass es zwar großes Vergnügen macht, diese spannenden Abenteuergeschichten zu lesen, dass aber zwischen den Zeilen dieser Geschichten viel mehr an Wahrheiten verborgen ist, die sich vor vielen Jahren naturgemäß dem Zwölfjährigen nicht erschlossen haben. 
Und leider wird dabei auch klar, dass sich an der Natur des Menschen sowie an seinem Umgang mit der Natur und mit vermeintlich schwächeren Kulturen (außer der Methoden, die heute effektiver sind) leider nur wenig geändert hat!

James Fenimore Cooper
Der letzte Mohikaner
Dünndruck-Ausgabe
der Büchergilde Gutenberg
Fester Einband aus gepressten 
Lederfasern
655 Seiten


Copyright: TinSoldier



Sonntag, 27. April 2014

Kuhlmann, Torben: LINDBERGH

C. Lindbergh (wiki)
Wer mich schon ein bisschen kennt, der weiß, bis zum Ende lesen ist besser und diesmal kommen die "nebensächliche" Informationen zuerst:

Oh, ja Charles LINDBERGH war ein großer Flugpionier. Er hat als erster allein in einem Flugzeug den Atlantik überquert. Das war im Jahre 1927. Aber vor ihm, versuchten sich andere in seiner Kunst: Im Fliegen. Besagter Schneider, mit Namen ►Albrecht Ludwig Berblinger  wurde von ►Bertolt Brecht in einem Gedicht besungen:

Der Schneider von Ulm (Ulm 1592)
 
„Bischof, ich kann fliegen“,   
Sagte der Schneider zum Bischof.  
„Pass auf, wie ich’s mach’!“  
Und er stieg mit so ‘nen Dingen,  
Die aussahn wie Schwingen  
Auf das große, große Kirchendach.  

Der Bischof ging weiter.
„Das sind so lauter Lügen, 
Der Mensch ist kein Vogel,
Es wird nie ein Mensch fliegen“,
Sagte der Bischof vom Schneider.

„Der Schneider ist verschieden“,
Sagten die Leute dem Bischof.
„Es war eine Hatz.
Seine Flügel sind zerspellet
Und er lag zerschellet
Auf dem harten, harten Kirchenplatz.“  

„Die Glocken sollen läuten, 
Es waren nichts als Lügen, 
Der Mensch ist kein Vogel,  
Es wird nie ein Mensch fliegen“,
Sagte der Bischof den Leuten.  

(Bertolt Brecht) 


Einer anderer hieß ► Otto Lilienthal. Reinhard Mey schenkte uns ein Lied um diesen deutschen Flugpionier. Er war wohl der erste Mensch, der nachgewiesener Maßen längere Gleitflüge mit einem Hängegleiter, also mit einem Flugzeug absolvierte. Auf ihn ist das Prinzip der Tragfläche zurückzuführen.
Aber was Menschen können, können Mäuse allemal. Die Besiedlung von Amerika, ich meine natürlich die Eroberung Amerikas begannen Menschen und Mäuse zusammen. Es wird doch wohl jeder glauben, dass auf den Schiffen nicht nur Menschen sondern auch Mäuse mitfuhren.

FEIVEL hieß zum Beispiel ein Mäuseknabe, aus der Familie Mousekewitz und damit, unschwer zu erkennen, eine kleine jüdische Maus. Diese kleine jüdische Maus lebte in Weißrussland in bitterer Armut und ständig in Furcht vor gierigen Katzen.

In Amerika aber soll es  keine Katzen geben, da im gelobten Land, in der freien Welt. Eine Menge Mäusefamilien machen sich auf einem Frachter auf den Weg nach Amerika. Der Mäuseknabe wird aber vom Dampfer gespült und einer Odyssee gleich kämpft er sich nach Amerika durch um Papa, Mama und seine Freunde wieder zu treffen. Aber oh Schreck, auch in Amerika gibt es Katzen.
Es gibt viele Lieder in dem Melodram des Zeichentricks und bevor ich zum eigentlichen Thema komme, solltet ihr eines davon anhören:

Es geht also hier um zwei Dinge: Das FLIEGEN und um die EINWANDERUNG nach Amerika.

* * *


Bis jetzt hätte der geneigte Leser unseres Blogs vielleicht annehmen können, ich wolle hier ein Buch über den Flugpionier vorstellen. Nein, nein, hier handelt es sich um eine sehr schöne Bildergeschichte.

Jaja, die Menschen und die Mäuse. Der Mensch erfand eines Tages die Mausefallen. Alle Mäuse verschwanden außer einer kleinen Maus, welche in Hamburg zurück blieb. Die Geschichte wiederholt sich; wie immer, Katzen, Katzen, Katzen: So ist auf kein Schiff zu kommen, da Anfang des 20. Jahrhunderts.
Aber unsere kleine Maus ist erfinderisch und nicht nur das, ingenieurtechnisch auch. Katzen können nämlich nicht fliegen. So fängt sie an zu bauen. So ähnlich wie der Schneider, von dem schon mal die Rede war. Dann besinnt sie sich auf Geräte, die unser Otto Lilienthal benutzte. 



Viele Versuche braucht unser Mäuschen und als die ersten Flugversuche anstehen und dies auch noch bekannt wird, da werden Nachtjäger auf das Tierchen mit dem Flugapparat aufmerksam: die Eulen. Nun lauern die Gefahren am Boden - die Katzen und in der Luft - die Eulen.
Die Fluggeräte, angefangen wie beim Schneider oder wie beim Otto Lilienthal nähern sich immer mehr dem Modell eines gewissen ► Charles Lindbergh


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Wenn ich auch gelegentlich behaupte, dass Kinderbücher nicht mehr das wären, was sie einmal waren, dann ist diese Erklärung natürlich subjektiv. Ich stehe dazu. Aber umso mehr freut es mich, hier ein Kinderbuch zu beschreiben, welches sicherlich zu den den sehr guten gehört. Nicht nur, weil der kleine Leser, vielleicht auch das Mädchen oder der Junge, welchen dieses Buch noch vorgelesen wird, etwas lernt. Das Buch ist durchaus etwas für zukünftige kleine - große Flugzeugbauer oder gar Flieger.  Nicht nur die Entstehung der Fliegerei kann man den Kindern so sehr schön nahe bringen, auch das Thema Auswanderung nach Amerika im 19. und 20. Jahrhundert ist gut zu erklären. Ein kurze, eine ganz kurze Geschichte der Luftfahrt schließt das Buch ab.

Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Bilderbuch. Der ebenso ansprechende und leicht verständliche Text verschwindet förmlich unter den ganzseitigen Bildern, die in der Art eines Sepia - Fotos gemalt wurden. Die Bilder stammen von Torben Kuhlmann. Das Buch ist eine so genannte ► Graphic Novel, "eine aus den Vereinigten Staaten übernommene Bezeichnung für  Comics im Buchformatdie sich aufgrund ihres thematischen Anspruches und ihrer erzählerischen Komplexität vom normalen Heftcomic unterscheiden und sich dadurch an erwachsene Leser richten, was auch durch den ausschließlichen Verkauf im Buchladen zum Ausdruck kommen soll." (wiki) In ihnen wird eine epische, auch komplexe Geschichte erzählt, es muss keine Fortsetzung geben.

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Quelle Bay. Fernsehen
Torben Kuhlmann hat hier nicht nur ein wunderschönes Kinderbuch vorgelegt, er hat es sogar im wahrsten Sinne des Wortes vorgelegt, denn es ist seine Diplomarbeit im Studiengang Illustration und Kommunikationsdesign. Dieses schloss der 1982 geborene Niedersachse im Jahre 2012 ab.

Informative Illustrationen fertigt er. Dabei geht es auch um Geschichte. Zum Beispiel um die Geschichte Chinas. Oder um die Reise des Columbus, oder auch mal um Steinzeitdörfer. Die Webseite des Künstlers ist sehr informativ, da gibt es viel zu entdecken. Unter anderem die folgende Information:



Dem TinSoldier und Literatwo sei Dank. 
Ohne diese wäre ich nicht auf das Bilderbuch gesoßen.

►  Webseite von Torben Kuhlmann
►  NordSüd Verlag AG / Zürich 2014 / ISBN: 978-3-314-10210-3 / 84 Seiten /  DNB /

© KaratekaDD

Samstag, 26. April 2014

Albom, Mitch: Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen (Hörbuch)


An seinem 83. Geburtstag kommt Eddie bei einem tragischen Unfall ums Leben. Im Jenseits begegnet er fünf Menschen, die in seinem Leben jeweils eine entscheidende Rolle gespielt haben. In einer eindrucksvollen Rückschau auf seine persönliche Geschichte lehren sie ihn, sich mit seinem Schicksal zu versöhnen und zeigen ihm den verborgenen Sinn in einem nur scheinbar bedeutungslosen Dasein.
Dieses Hörbuch zeigt, wie man mit der Frage nach dem Sinn des Lebens umgeht. Diese zeitlose und kluge Geschichte spendet Trost und lässt hoffen in einer ungemütlichen, an Äußerlichkeiten orientierten Zeit.





  • Hörbuch-Download
  • gelesen von: Edgar M. Böhlke
  • Spieldauer: 5 Stunden und 33 Minuten
  • Format: Hörbuch-Download
  • Version: Ungekürzte Ausgabe
  • Verlag: steinbach sprechende bücher
  • Audible.de Erscheinungsdatum: 14. Januar 2010




LEISE TÖNE...


An seinem 83. Geburtstag kommt Eddie bei einem Unfall ums Leben. Es scheint das tragische Ende eines bedeutungslosen Daseins. Doch im Jenseits begegnet er fünf Menschen, die in seinem Leben eine entscheidende Rolle gespielt haben. Anhand ihrer Erzählungen offenbaren sie Eddie Zusammenhänge in seinem Schicksal, die ihm bislang verborgen waren. Sie lehren ihn, sich mit seiner Vergangenheit zu versöhnen und zeigen ihm den verborgenen Sinn in einem nur scheinbar bedeutungslosen Sein.

"Weil der menschliche Geist tief im Innern weiß, dass alle Leben miteinander verknüpft sind. Dass der Tod nicht nur einen holt, sondern auch einen andern verschont, und in dem kleinen Abstand zwischen Geholtwerden und Verschontwerden verändert sich das Leben."

Erzählt wird in diesem Buch die Lebensgeschichte des 83jährigen Eddie, der sein ganzes Leben als Wartungsmeister in  "Ruby Pier" gearbeitet hat, einem amerikanischen Vergnügungspark. Das Buch beginnt mit Eddies Ableben auf der Erde und verwebt danach Erinnerungen an sein langes Leben mit Begegnungen, die Eddie im Himmel erfährt: Menschen, die sein Leben gekreuzt und geprägt haben, auch wenn er sie teilweise nicht einmal kannte. Seine Kindheit mit einem lieblosen Vater, seine oft gewaltvolle Jugend, das Grauen des 2. Weltkrieges, in dem er glaubte, seine Seele verloren zu haben bis hin zum schicksalhaften Ableben seiner einzigen Liebe, durch das Eddie meinte, sein Herz für immer verschließen zu müssen.

"Du findest Frieden, wenn du dich mit dir selbst versöhnst."

Die Erzählweise ist flüssig und angenehm, ohne Längen aber auch ohne Pathos. Die Geschichte vermittelt eine angenehme Sichtweise auf das Leben und den Tod und liest sich fast wie ein modernes Märchen. Es zeigt, dass kein Leben bedeutungslos ist, und allein darin liegt bereits ein ungeheurer Trost.
Edgar M. Böhlke liest das ungekürzte Hörbuch sehr angenehm und trifft die Stimmung der Erzählung überaus passend, was den Genuss der Geschichte noch zu steigern vermag. Ein (Hör-)Buch, das ich ins Herz geschlossen habe...


© Parden







Eine Verfilmung des Buches existiert auch schon - diese kenne ich allerdings noch nicht...

DVD, Spieldauer: 180 Minuten, Sprache: Deutsch, Englisch, Untertitel: Deutsch, Regie: Lloyd Kramer. Nach e. Roman v. Mitch Albom; Mit Jon Voight, Ellen Burstyn, Jeff Daniels u. a.
Deutschland 2010







 Filmausschnitt








Mitch Albom
Mitch Albom, Jg. 1958, schreibt für die Detroit Free Press und wurde bereits zehnmal als Amerikas Sportkolumnist Nr. 1 ausgezeichnet. Albom, der früher als professioneller Musiker arbeitete, ist außerdem als Radiomoderator und TV-Journalist tätig. Mit seiner Frau Janine lebt er in Michigan. > Quelle

Bisher erschienen:
  • Dienstags bei Morrie (1998)
  • Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen (2005)
  • Nur einen Tag noch (2006)
  • Ein Tag mit dir (2008)