Montag, 8. Juli 2013

TOLSTOI, Lew (oder Leo): Autorenseite

Biografisches & Bibliografisches   



  • Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi (korrekte Aussprache hier), auch Lew Tolstoi oder Leo Tolstoi
  • In Jasnaja Poljana, Russland, am 9. September 1828 geboren (russisches Adelsgeschlecht)
  • War das vierte von fünf Kindern, wurde im Alter von 9 Jahren Vollwaise, wuchs bei Tante auf
  • Begann 1844 das Studium orientalischer Sprachen, wechselte später zur juristischen Fakultät und brach schließlich das Studium 1847 ab, um zu versuchen, die Lage der 350 geerbten Leibeigenen im Stammgut der Familie mit Landreformen zu verbessern
  • Ab 1851 Militärdienst (Krieg im Kaukasus, Krimkrieg) - diese Erlebnisse flossen in seine frühen Erzählungen ein
  • Ab 1857 reformpädagogische Bemühungen - richtete Dorfschulen nach dem Vorbild Rousseaus ein, schrieb Lesebücher, welche Erzählungen zu Geschichte, Physik, Biologie und Religion enthielten, um Kindern moralische und soziale Werte zu vermitteln
  • 1862 heiratete Tolstoi die 18-jährige deutschstämmige Sofja Andrejewna Behrs, mit der er insgesamt 13 Kinder hatte
  • 1868/69 Krieg und Frieden, 1877/78 Anna Karenina - diese beiden Monumentalwerke begründeten Tolstois literarischen Weltruhm
  • Mit dieser großen Anerkennung begann für Tolstoi eine Phase der Orientierungslosigkeit - seine Sinnsuche erstreckte sich auf viele Bereiche: er organisierte Hilfe für von Missernten betroffene Bauern, setzte sich wiederholt und oft erfolgreich für politisch und religiös Verfolgte ein, besuchte wegen Kriegsdienstverweigerung Inhaftierte im Gefängnis, verzichtete auf Alkohol, Rauchen, die Jagd und wurde Vegetarier
  • Ab 1881 Beschäftigung mit religiösen Fragen - Tolstoi wandte sich gegen die rituelle Form der Religiosität, übersetzte die Evangelien erneut ins Russische und betonte damit die schlichten Lehren Jesu: Nächstenliebe und den Appell, dem Bösen nicht mit Gewalt zu widerstehen (entgegen der Kirche mit ihrer den Kriegsdienst bejahenden Glaubensausübung)
  • Ab 1882 unterstand er polizeilicher Überwachung, da die Verbreitung seiner Anschauungen den Widerstand politischer und kirchlicher Einrichtungen nach sich zog - es wurden etliche Schriften verboten und versucht,Tolstoi als geistesgestört zu erklären, schließllich wurde er auch exkommuniziert
  • Beinahe hätte die Geschichte des Nobelpreises für Literatur mit dem russischen Schriftsteller Tolstoi begonnen: "Als die schwedische Akademie im Jahr 1901 den französischen Lyriker Sully Prudhomme zum ersten Preisträger erkor, war es offensichtlich, dass man den bedeutendsten lebenden Autor, Lev Tolstoi, übergangen hatte. Eine Gruppe von schwedischen Dichtern und Künstlern, darunter August Strindberg und Selma Lagerlöf, verfasste darauf einen offenen Brief, in dem die offizielle Wahl kritisiert und Tolstoi als einzig würdiger Kandidat bezeichnet wurde. Tolstoi antwortete lapidar, er sei glücklich, den Preis nicht erhalten zu haben, weil Geld ja ohnehin nur Schmerz und Leid verursache." Aber in den folgenden Jahren wurde Tolstoi [...] regelmässig offiziell nominiert." Quelle
  • Obwohl Tolstoi sozialistische Bestrebungen im Sinne einer "Dikatatur des Proletariats" ablehnte und stets die Bedeutung von bedingungsloser Nächstenliebe und radikaler Gewaltlosigkeit propagierte, galt Tolstois Werk als wegbereitend für die Revolution von 1905
  • Neben staatlichen Willkürmaßnahmen wie der Hausdurchsuchung 1908, bei der alle auffindbaren Texte konfisziert wurden, verschärften sich auch familiäre Konflikte
  • Im November 1910 verließ der Zweiundachtzigjährige in heimlicher Flucht Haus und Familie. Er starb kurz darauf, unversöhnt mit der Kirche, am 20. November 1910. 
(Quellen: Wikipedia.de und eine Biographie)


 Rezensionen


► Rezension: Krieg und Frieden;
Rezension: Der Tod des Iwan Iljitsch; Gießen ; Basel: Brunnen-Verlag; 2009; - DNB -










Für das Gesamtwerk verweise ich einmal mehr auf wikipedia.de 

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